Seoane zieht Fazit Auch Gladbach-Coach hat Körner am Tegernsee gelassen: „Geht an die Substanz“
Bye-bye, Tegernsee! Am Donnerstag (1. August 2024) haben die Gladbach-Profis ihre letzte Einheit in Rottach-Egern absolviert. Hinter den Fohlen und Coach Gerardo Seoane (45) liegen intensive Tage.
Am Freitagmittag wird der Borussia-Tross nun in Richtung München aufbrechen. Im Vorort Heimstetten steht dann zum Camp-Abschluss noch ein Test gegen Premier-League-Neuling Ipswich Town auf dem Programm (14.30 Uhr). Danach geht es dann zurück ins Rheinland.
Borussia Mönchengladbach: Seoane zieht positives Trainingslager-Fazit
Am sechsten und somit letzten Camp-Tag in Bayern zog Seoane nun ein Fazit. „Wir sind zufrieden mit dem Verlauf des Trainingslagers. Wir hatten gute Bedingungen“, sagte der Fohlen-Coach, der sich insbesondere darüber freute, dass es am Tegernsee keine ernsthaften Verletzungen zu beklagen gab. „Wir hatten eine stabile medizinische Situation und nahezu alle Spieler immer zur Verfügung“, so Seoane. Lediglich Neu-Borusse Philipp Sander (26, Fußbeschwerden) und Torwart-Routinier Tobias Sippel (36, Rückenprobleme) hatten Platzzeit verpasst.
Ob Sander beim Ipswich-Test zum Aufgebot gehören wird, will Seoane kurzfristig entscheiden. Dass seine Truppe nach der schlauchenden Trainingswoche bei teils tropischen Temperaturen nicht hundertprozentig fit in die Partie gehen wird, ist dem Fohlen-Trainer derweil bewusst: „Wir haben viel investiert. Klar nimmst du eine gewisse Müdigkeit mit. Aber wir haben jetzt noch ein letztes Spiel, in dem es gilt, gewisse Dinge, die wir in den ersten Testspielen schon ansatzweise gezeigt haben, zu bestätigen.“
Aber wo genau hat Seoane Fortschritte gesehen? „Wir waren in den beiden vergangenen Testspielen schon defensiv sehr stabil. Wir haben eine gute Intensität gegen den Ball und in den direkten Duellen gezeigt. Und wir hatten auch jeweils mehr Ballbesitz als zum Ende der Saison.“ Zur Erinnerung: Satte 67 Gegentreffer hatte Borussia Mönchengladbach in der abgelaufenen Spielzeit kassiert. Die Gegentor-Flut soll fortan eingedämmt werden – auch mit einer etwas aktiveren Spielweise. „Wir wollen einen guten Mix aus Ballbesitz und Umschaltspiel“, brachte es Seoane auf den Punkt.
Überbewerten will er die Tage am Tegernsee aber nicht. „Ein positives Fazit nach dem Trainingslager gibt keine Garantie für das erste Spiel. Oder das fünfte. Aber es gibt uns Vertrauen. Der Wettkampf in der Bundesliga oder im Pokal ist eine ganz andere Geschichte. Da gilt es dann, diese Dinge auf den Platz zu bringen“, so der Fohlen-Trainer, der sich erinnerte: „Ich habe als Trainer schon alles erlebt: Alle Testspiele verloren und trotzdem gut gestartet. Und umgekehrt. Das gilt es nicht überzubewerten.“
Seoane lobt Sommer-Zugänge Kleindienst, Stöger und Sander
Ein Sonderlob vom Coach erhielten die drei Sommer-Verpflichtungen Tim Kleindienst (28), Kevin Stöger (30) und auch Sander. „Ich finde, dass sie einen gewissen Drive reingebracht haben. Weil alle drei sehr viel Selbstvertrauen aus der vergangenen Saison mitgenommen haben. Das hat uns gutgetan“, so Seoane.
Dennoch sei das Rennen um die Startelf-Plätze weiter offen. „Wir haben Konkurrenzkampf auf vielen Positionen, das belebt natürlich das Training“, so Seoane, der aber andeutete, sowohl gegen Ipswich als auch eine Woche später (10. August, 15.30 Uhr) gegen Frankreich-Klub Racing Straßburg durchaus schon potenzielle Stamm-Formationen auf den Platz zu schicken. „Es sind schon gewisse Gedanken mit im Spiel, wie es dann in den ersten zwei, drei Pflichtspielen aussehen könnte“, verriet Seoane, der zuletzt beim 1:0-Erfolg gegen Holstein Kiel zur Halbzeit noch komplett durchgetauscht hatte. „Morgen wird der eine oder andere vielleicht ein wenig länger spielen“, kündigte der Gladbach-Trainer im Hinblick auf das Ipswich-Spiel an.
Ob derweil Keeper Jonas Omlin (30) das Kapitänsamt behält und der Mannschaftsrat in der derzeitigen Zusammensetzung bestehen bleibt, haben Seoane und seine Assistenztrainer noch nicht entschieden. Aktuell gehören die Vizekapitäne Julian Weigl (28), Florian Neuhaus (27) sowie Christoph Kramer (33), Alassane Plea (31) und Ko Itakura (27) zum Gremium.
Auch persönlich sei die Woche am Tegernsee für den Gladbacher Coach unterdessen intensiv gewesen. „Es geht an die Substanz, das ist klar. Da gilt es immer, auf die Energie zu schauen“, so Seoane, der mit einem Schmunzeln ergänzte: „Der Vorteil beim Trainingslager ist, dass man kurze Wege hat. Der Weg vom Essenssaal zum Schlafzimmer beispielsweise ist sehr kurz. Am Ende des Tages kommen wir Trainer aber natürlich auch auf ein paar Tausend Schritte.“ Dennoch versicherte der Coach: „Es hat mit dem ganzen Trainerteam extrem Spaß gemacht.“