Fan-Wut, Weltmeister-Kritik, Manager kneift bei Sky Gladbach-Coach doch auf dem Schleudersitz?
Kaum ist die 2:5-Abreibung (13. Mai 2023) der Fohlen-Elf im Signal-Iduna-Park offiziell gewesen, schon ist das Trainer-Thema in Gladbach endgültig auf „scharf“ gestellt worden.
Wie heiß das Thema ist, beweist die Tatsache, dass Roland Virkus (56), Sportdirektor und Geschäftsführer von Borussia Mönchengladbach, nach der desolaten Fohlen-Leistung bei Borussia Dortmund nicht live beim Bezahlsender „Sky“ am Mikro Rede und Antwort stehen wollte.
Lothar Matthäus zählt Gladbach-Trainer Farke bereits an
„Er steht uns nicht zur Verfügung“, sagte Moderator Sebastian Hellmann (55) vor laufenden Kameras.
Sky-Experte und Weltmeister Lothar Matthäus (62): „Wenn er (Virkus, Anm. d. Red.) zu uns ans Mikro kommt, dann muss er auch etwas sagen. Und dann gibt es wahrscheinlich noch mehr Gesprächsstoff. Deswegen ist es ganz vernünftig und clever, dass er sich hier nicht äußert. Dann können wir auch nicht über Dinge reden, die uns, und natürlich auch viele Gladbach-Fans, interessieren.“
Fakt ist: Daniel Farke, 46, hat in seinem ersten Trainer-Jahr in der Bundesliga die Borussia-Krise nicht stoppen können. Die Fohlen sind nach der zehnten Dortmund-Pleite in Folge in der Tabelle sogar hinter den Erzrivalen 1. FC Köln gerutscht und im Mittelmaß versunken.
Zum dritten Mal in Folge wird der VfL Borussia die Teilnahme an einem internationalen Wettbewerb verpassen. Das Team hat nur eines (!) von 16 Auswärtsspielen in dieser Saison bislang gewinnen können. Gladbach hat 39 Punkte nach 32 Spielen – das ist die schwächste Bundesliga-Saison seit zwölf Jahren.
Kostet diese gruselige Bilanz Farke doch noch den Gladbach-Job?
Zu den aukommenden Rauswurf-Gerüchten sagte Farke nach dem BVB-Duell den GladbachLIVE-Reportern unmittelbar vor dem Einsteigen in den Mannschaftsbus auf Nachfrage: „Für Gerüchte bin ich nicht zuständig. Das ist überhaupt nicht mein Thema.“
Fakt ist auch: Manager Virkus hatte vor dem Bochum-Heimspiel öffentlich verkündet, dass Daniel Farke auch in der kommenden Saison die Chance verdient habe, Trainer im Borussia-Park zu sein.
*Anzeige: Aktuelle Gutscheine für den Fanshop von Borussia Mönchengladbach im EXPRESS-Gutscheinportal sichern*
Ob Virkus diese, eher halbherzig klingende „Jobgarantie“, über die Ziellinie bringen wird?
Denn: Die Basis, die Gladbach-Fans, haben in Dortmund erneut deutlich gemacht, was sie von der nächsten Horror-Vorstellung der niederrheinischen Borussia gehalten haben.
„Wir haben die Schnauze voll!“, skandierten Tausende Fohlen-Fans beim Stand von 0:4 derart laut, dass „Sky“, als übertragender Fernseh-Sender, prompt auf das Trainer-Thema ging.
Zumal die Gladbach-Fans sich wütend und frustriert im Gästeblock zeitweise erneut von ihrer Mannschaft abgewendet hatten.
Solche Bilder gab es schon bei der Auswärtspleite in Stuttgart. Anschließend pfiffen Tausende Fohlen-Fans den eigenen Trainer schon vor dem Heimspiel gegen Bochum gnadenlos aus.
Folgen Sie uns auf Instagram: @gladbachlive
Sky-Experte Lothar Matthäus machte nun in Dortmund keinen Hehl daraus, was er, als ehemaliger Gladbach-Star, von der aktuellen sportlichen Situation rund um die Fohlen-Elf hält.
„Was für mich noch schlimmer als das Ergebnis auf dem Platz ist: Die Enttäuschung der Fans. Die dürfen sie nicht verlieren. Die brauchen sie. Diese Fans zeichnen Gladbach aus. Und die Fans wenden sich von dieser Mannschaft ab, von einigen Spielern. Das ist eine ganz gefährliche Situation, die Borussia Mönchengladbach da gerade durchmacht.“
Zur Frage, ob das mit Farke in Gladbach noch eine Zukunft habe, dazu sagte Matthäus: „Diese Entscheidung treffe ja nicht ich, aber natürlich wackelt Daniel Farke, nicht nur wegen der Ergebnisse, sondern auch Aufgrund der Unzufriedenheit von außen. Über ihn wird diskutiert. Bei den Fans sowieso. Aber es muss auch intern Tacheles gesprochen werden, ob das den Vorstellungen des Mönchengladbacher Fußballs, den Grundgedanken, entspricht. Denn da wollten sie ja wieder hin. Mit Daniel Farke. Ob das dann der richtige Weg ist – ich glaube, darüber denken zurzeit viele Gladbacher anders. “
Bereits vor dem Borussen-Gipfel in Dortmund hatte Matthäus geäußert, wie kritisch er die jüngste Entwicklung in Gladbach einordnet. Er betonte: „Ich weiß, welche Qualitäten diese Spieler haben. Auch die, die gegen Dortmund auf der Bank sitzen. Das ist eine gute Mannschaft. Sie liegen aktuell auf Platz 14 im Jahr 2023. Das kann nicht der Ansspruch von Borussia Mönchengladbach sein. Das darf er auch nicht sein.“
Matthäus hat offenbar noch mehr Fohlen-Sympathien, als er es in den vergangenen Jahren sich hatte anmerken lassen.
Der Ex-Bayern-München-Held maulte: „Und es sitzen ja auch junge Spieler auf der Bank, die schon Bundesliga-Erfahrung haben. Das sind ja keine unerfahrenen Spieler, die aus dem Nachwuchsbereich kommen. Das sind eigentlich alles gestandene Bundesliga-Spieler. Man hat einfach die Konzentration, in den Spielen, in die man als Favorit reingegangen ist, nicht durchgezogen. Deswegen stehen sie da, wo sie gar nicht stehen können, beziehungsweise wollen.“
Der ehemalige Mittelfeldspieler und Weltfußballer sagte weiter über den Klub, bei dem er einst zum Bundesliga-Profi gereift war: „Man muss kritisch sehen, wie sie sich auswärts präsentiert haben. Nur ein Auswärtsspiel haben sie bislang in der gesamten Bundesliga-Saison gewonnen – und das war in Hoffenheim. Das ist nicht der Anspruch von Borussia Mönchengladbach. Deshalb kann ich auch die Fans von Borussia Mönchengladbach verstehen, die natürlich in dieser Saison total unzufrieden sind.“
Folgen Sie uns auf Twitter: @gladbachlive
Worte, die Matthäus nach der 2:5-Packung in Dortmund noch einmal wiederholte. Diese Fans hätten Gladbach immer stark gemacht. Und diese dürfe man nun nicht mit wiederholt schwachen Leistungen verlieren.
Matthäus zählt Farke als Wackelkandidat an! Ein Teil der Fanszene tut dies auch längst.
Wie reagieren nun Sportdirektor und Präsidium?
Noch steht das „hat Chance auch in der neuen Saison verdient“ von Manager Virkus als eine Art schwammige Jobgarantie für Daniel Farke der Kritiker-Front entgegen.