„Darf uns nicht passieren“ Gladbach-Keeper mit deutlichen Worten für erste Halbzeit in Dortmund
Jan Olschowsky (21) hatte sich seinen ersten Einsatz seit November 2022 wohl sicherlich anders vorgestellt. Gleich fünfmal hatte der Youngster, der gegen Borussia Dortmund überraschend für Gladbachs Nummer eins, Jonas Omlin (28), in die Startelf gerückt war, hinter sich greifen müssen.
Zu allem Übel wendeten sich die Fans teilweise komplett von der Mannschaft ab und ließen diese wissen, dass sie „die Schnauze voll“ haben. Nach dem Spiel sprach Olschowsky dennoch mit den Medienvertretern über die Partie – und fand dabei auch deutliche Worte zur desaströsen Leistung der Fohlen im ersten Durchgang des Spiels.
Gladbach-Keeper nach BVB-Spiel enttäuscht und glücklich zugleich
Es war eine der Überraschungen in der Startelf von Borussia Mönchengladbach gewesen. Statt der etatmäßigen Nummer eins, Jonas Omlin, hatte am Samstag (13. Mai) beim Top-Spiel gegen Borussia Dortmund die Nummer zwei, Jan Olschowsky, im Tor der Fohlen gestanden.
Omlin hatte kurzfristig wegen einer Oberschenkelblessur passen müssen, Olschowsky sprang kurzfristig ein. „Ich habe mich natürlich sehr gefreut, als ich erfahren habe, dass ich zwischen den Pfosten stehen werde“, beteuert der 21-Jährige, der eigenen Angaben nach erst am Morgen vor der Partie erfahren habe, dass er in Dortmund zum Einsatz kommen werde.
Olschowsky: „Der Einsatz von Jonas Omlin war im Vorfeld der Partie bereits unsicher und vor dem Spiel hatte er dann erneut Beschwerden. Daher habe ich erst morgens vor der Aktivierung von meinem Startelfeinsatz erfahren.“
Der gebürtige Neusser beteuert: „Es war toll, wieder auf dem Platz zu stehen, natürlich würde man am liebsten jede Woche spielen.“
Noch schöner wäre der erste Einsatz des 21-Jährigen seit November 2022 allerdings wohl gewesen, wenn die Fohlen beim BVB eine ansprechendere Leistung gezeigt hätten.
Stattdessen musste der Omlin-Vertreter eine 2:5-Klatsche seiner Mannschaft hautnah miterleben, bei der er bereits nach 30 Minuten viermal hinter sich hatte greifen müssen.
Olschowsky jedenfalls hat für den Auftritt seines Teams in Halbzeit eins deutliche Worte übrig. Er sagt: „So etwas wie in der ersten halben Stunde darf uns auf diesem Niveau einfach nicht passieren.“ Das gesamte Team hätte das, was es sich vorgenommen habe, nicht umgesetzt. „So darfst du nicht verteidigen, in so einem Spiel. Daran müssen wir unbedingt arbeiten, damit es in dieser Form nicht wieder vorkommt“, betont er.
Mit der Leistung im zweiten Durchgang sei er allerdings deutlich zufriedener gewesen, erklärt der 21-Jährige. „Im zweiten Durchgang haben wir das Spiel mehr angenommen und waren defensiv stabiler. Wir haben mit einer Fünferkette besser agiert und sind noch zu einigen gefährlichen Aktionen gekommen und konnten so zwischenzeitlich verkürzen. Darauf müssen wir aufbauen und im nächsten Spiel wieder alles reinwerfen.“
Dennoch kassierten die Fohlen auch dort noch einen Treffer. In der Nachspielzeit markierte Dortmunds Giovanni Reyna (20) den 5:2-Endstand – eine Tatsache, die den jungen VfL-Schlussmann besonders ärgert. „Ich wollte das Spiel noch einmal schnell machen, um eventuell noch einmal eine Situation nach vorne zu kreieren und war einfach viel zu hektisch in der Situation“, erkennt er selbstkritisch an.
Trotz des enttäuschenden Auftritts der Fohlen in Dortmund kann Olschowsky der Partie für sich persönlich allerdings auch Positives abgewinnen. „Hätte man mir vor der Saison gesagt, dass ich jetzt bei drei Bundesliga-Spielen stehe, hätte ich das sofort unterschrieben“, betont er und fügt an: „Diese Einsätze habe ich mir erarbeitet. Ich habe mich sowohl bei der U23 als auch im Profitraining immer voll reingeschmissen und auf meine Chance gewartet. Ich freue mich schon jetzt auf mein nächstes Spiel.“
Je nachdem wie es mit Jonas Omlin weitergeht, könnte dieser bereits am kommenden Wochenende beim nächsten schweren Auswärtsspiel auf Olschowsky zukommen. Dann nämlich tritt die Fohlenelf am Sonntag (21. Mai/19.30 Uhr) zum Rheinland-Duell bei Bayer 04 Leverkusen an.