Eine Sache stimmt dabei aber nicht Transfer-Experte eröffnet Millionen-Spiel um Gladbach-Knipser
Er stand in den vergangenen Wochen und Monaten schon immer wieder im Fokus – nun aber mehr denn je!
Gerardo Seoane (45) und die Verantwortlichen von Borussia Mönchengladbach planen, den Fohlen künftig ein neues Gesicht zu verleihen. Bestandteil der neuen Gladbach-DNA sollen nicht nur neue Stars für die Profis sein, sondern auch zahlreiche Talente, die eingebaut werden sollen.
Borussia Mönchengladbach: Wieder steht ein Talent im Fokus von Fabrizio Romano
Zu den aktuell auffälligsten Spielern zählen nicht nur die U17-Nationalspieler Kilian Sauck (16) und Niklas Swider (16), sondern auch Winsley Boteli (17).
Der Schweizer spielt seit Sommer 2022 bei Borussia, wechselte vor mittlerweile eineinhalb Jahren von Servette Genf an den Niederrhein. Aktuell ist der Teenager der beste Torschütze in der U19-Bundesliga – mit zwölf Treffern in zehn Spielen.
Für einen der beiden Gründe, wieso der Fokus aktuell auf Boteli liegt, sorgte der 17-Jährige selbst – mit sportlich guten Leistungen. In den vergangenen beiden Liga-Spielen erzielte er fünf Treffer.
Hinzu kommt nun aber ein Sachverhalt, der nur bedingt etwas mit dem Geschehen auf dem Rasen zu tun hat: ein Tweet von Transfer-Experte Fabrizio Romano, dass Boteli von Juventus und dem FC Everton umworben wird.
Romano schreibt, Scouts seien dem Borussia-Torjäger, der seit Kurzem mit Christopher Mandiangu (31) als sein Berater zusammenarbeite, schon auf den Fersen.
Dabei stimmt eine Sache jedenfalls nicht: Die Zusammenarbeit zwischen Mandiangu und Boteli ist nicht erst kürzlich zustande gekommen. Wie GladbachLIVE bereits im Juli berichtete, war es Mandiangu mit seiner Berateragentur „Litchi“, der den Wechsel des Schweizers nach Gladbach im Sommer 2022 abwickelte.
Das ist insofern ein zentraler Punkt, weil sich mittlerweile im Fußballgeschäft eingebürgert hat, dass Spieler, die ihre Berateragentur wechseln, nicht selten einen Wechsel in Betracht ziehen – und sich so eine neue Ausgangslage verschaffen wollen.
Das trifft im Falle von Boteli und Mandiangu nicht zu. Nichtsdestotrotz ist die Geschichte des Boteli-Beraters eine spannende: Denn eingefleischte Borussia-Fans kennen den 31-Jährigen schon lange.
Mandiangu stand einst unter anderem mit Marc-André ter Stegen (31), Janis Blaswich (31) und Amin Younes (30) gemeinsam in der Borussia-Jugend auf dem Rasen.
Mandiangu bezeichnete Roland Virkus (56) einst im Gespräch mit der „Rheinischen Post“ als seinen „absoluten Förderer“ und ging gar noch einen Schritt weiter: „Er war für mich jahrelang wie ein Vater, das war nie ein Geheimnis.“
Mittlerweile ist Virkus Manager bei Borussia und Mandiangu als Berater eines Fohlenstall-Juwels aktiv. Bis zum Sommer waren es gleich zwei Top-Talente der Fohlen, die Mandiangu betreute.
Eine Komponente des aktuellen Geschehens rund um Boteli ist aber auch, dass „Litchi“-Spieler Noah Adedeji-Sternberg (17) Borussia vor wenigen Monaten abrupt verließ, um nach Belgien zu wechseln.
Dafür kassierte Gladbach zwar eine kolportierte Ablöse von rund einer Million Euro, verlor dafür aber einen der herausstechenden Offensivspieler im Nachwuchsbereich.
Schon damals war es Fabrizio Romano, der sehr schnell über den bevorstehenden Wechsel von Adedeji-Sternberg informiert war – und mit seinen Informationen den Deal ziemlich genau vorhersagen konnte.
Außer Frage steht dabei, dass Romanos Reichweite enorm ist: Ihm folgen über 19 Millionen User bei X (ehemals Twitter). Mit jedem Post erreicht der Transfer-Experte ein Millionen-Publikum.
Häufig sind Weltstars wie Lionel Messi (36) oder Cristiano Ronaldo (38) im Fokus der Romano-Berichterstattung. Umso mehr stechen Posts heraus, die sich um Nachwuchsspieler wie Boteli oder Adejeji-Sternberg drehen.
Als Mandiangu und Adedeji-Sternberg im Juli ein Foto von der Vorstellung des Teenagers posteten, kommentierte Romano auf Instagram „Top Work“, also „Gute Arbeit“. Ihm scheinen die Umstände des Deals gefallen zu haben.
Bislang berichtet Romano im Falle von Boteli nur darüber, dass andere Klubs das Borussia-Talent im Blick haben – einen Transfer-Poker um den gerade einmal 17-Jährigen soll es demnach (noch) nicht geben.
Mit nur einem Post ist aber ein Millionen-Spiel um Winsley Boteli ins Rollen gekommen. Dabei geht es nicht mehr nur um Millionen-Ablösen, die im Fußballgeschäft – auch bei Teenagern – mittlerweile nicht mehr unüblich sind.
Mit seiner Millionen-Reichweite auf Social Media gelingt es Romano aber mehr als wohl jedem Journalisten weltweit, den Fokus auf einen Spieler und seine Zukunft zu legen.
Bleibt Boteli bei Borussia? Welche anderen Vereine nehmen ihn noch unter die Lupe? Das sind nun Fragen, die sich nicht mehr nur die Borussia-Fans mit Blick für die Jugendarbeit des Vereins stellen.
Dass es im Interesse der Borussia-Verantwortlichen ist, ein solches Top-Talent möglichst langfristig an den Verein zu binden, steht dabei außer Frage. Sie werden hoffen, dass die Gerüchte um Boteli und andere Klubs – im Gegensatz zu Adedeji-Sternberg – schnell ad acta gelegt werden können.