Neuer Angriff im Sommer? Gladbach-Flirt bei Arsenal plötzlich gefragt: Warum das für Borussia spricht

Auswechslung in London: Gabriel Martinelli (l.) geht, für ihn kommt am 22. Januar 2025 Nathan Butler-Oyedeji ins Spiel.
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Klappt es mit der Annäherung im zweiten Anlauf? Eine Luftveränderung könnte dem Spieler guttun.
Drei Zugänge holte Sport-Geschäftsführer Roland Virkus (58) im Sommer an den Niederrhein. Während Philipp Sander (26) als eher defensiver Sechser für die Zentrale eingeplant wurde, kamen mit Tim Kleindienst (29) und Kevin Stöger (31) auch zwei Offensivakteure zu Borussia Mönchengladbach. Nach der Saison könnte im Angriff noch einmal nachgelegt werden.
Wie auch Chiarodia: Gladbach-Flirt vom FC Arsenal nur Bankdrücker
Der einstige Königstransfer Tomas Cvancara (24), der im Sommer 2023 für 10,5 Millionen Euro von Sparta Prag zum VfL wechselte, ist nach wie vor nicht ganz angekommen.
Gut möglich, dass der Tscheche im Sommer zum Verkaufskandidaten wird. Vor allem aber auf der linken Außenbahn besteht Bedarf. Robin Hack (26) ist der einzige Profi im Kader, der diese Position bekleidet. Fällt er weg, wird es bereits eng – ein Ersatz wäre daher durchaus ratsam.
Allerdings drängt auch U23-Talent Noah Pesch (19) in die erste Mannschaft. Der Linksfuß kam vor der Saison von Lokalrivale Bayer 04 Leverkusen und sein Transfer schlug sofort ein. Pesch ist Toptorschütze (17 Tore) der Regionalliga West, durfte beim vergangenen Bundesliga-Spiel gegen den FC Augsburg (0:3) bereits zum zweiten Mal auf der Bank der Profis sitzen.
Einen Einsatz schenkte ihm Trainer Gerardo Seoane (46) noch nicht. Womöglich blicken die Borussia-Bosse im Sommer auch auf alte Bekannte. Im vergangenen Herbst rückte Nathan Butler-Oyedeji (22) in den Fokus der Fohlen-Scouts.
Der Stürmer, der zumeist auf der linken Außenbahn zum Einsatz kommt, aber auch zentral spielen kann, steht beim FC Arsenal unter Vertrag. Wie das britische Portal „Football Insider“ berichtet hatte, beobachteten Gladbacher Scouts den in London geborenen Engländer über mehrere Monate.
Auch der FC Zürich soll an Butler-Oyedeji dran gewesen sein, der sich aber für einen Verbleib in der englischen Hauptstadt entschied. Nach der laufenden Saison könnte noch einmal frischer Wind in die Karriere-Segel des Anfang Januar erst 22 Jahre alt gewordenen Talents geblasen werden.
Der Durchbruch will beim FC Arsenal nämlich noch nicht ganz gelingen. Am 22. Januar 2025 kam es zum bisherigen Höhepunkt der Karriere des Briten. Beim 3:0-Heimerfolg in der Champions League gegen Dinamo Zagreb wurde Butler-Oyedeji eingewechselt.
Vor über 60.000 Fans im Emirates Stadium gab der Stürmer sein Profi-Debüt – und das gleich mal in der Königsklasse! Auch in den drei vorausgehenden Partien in der Premier League stand er bereits im Kader, kam dort aber nicht zum Einsatz.
Seitdem folgten drei weitere Ligaspiele und noch eine Auswärtsfahrt in der Champions League, bei denen Butler-Oyedeji dem Spieltagskader angehörte, aber 90 Minuten auf der Bank verweilte. Wie das vereinsnahe Portal „Daily Cannon“ berichtet, hat der Youngster aufgrund einer Verletzungsmisere bei den Profis auch in den kommenden Wochen einen Bankplatz bei der ersten Mannschaft sicher.
Das Problem: Der einstige Gladbach-Flirt erhält keine Spielpraxis. Zwar trainiert er mit Weltstars wie Kai Havertz (25) und Martin Ödegaard (26), durch die Bank-„Einsätze“ verpasst er aber die Spiele bei der U21 des FC Arsenal. In der Premier League 2 kam er dort bis Weihnachten noch auf neun Einsätze, in denen er sieben Tore erzielte und sechs weitere vorbereitete. Zudem ging er meist als Kapitän aufs Feld.
Nach dem Jahreswechsel spielte der 1,77 Meter große Außenstürmer nur noch ein einziges Mal für die U21. Die Situation weist Parallelen zu der vom Gladbacher Talent Fabio Chiarodia (19) auf. Der Ex-Bremer steht Woche um Woche im Profi-Kader, wird in der Bundesliga aber allerhöchstens mal spät eingewechselt. Meist bleibt er 90 Minuten sitzen.
Die Konsequenz ist, dass der Italiener auch in der U23 keine Spielzeit erhält. In der laufenden Saison gab es für ihn dort drei Einsätze. Bedingungen, unter denen eine Weiterentwicklung der Jugendspieler erschwert wird. Bei Chiarodia hofft man in Mönchengladbach auf den Durchbruch in der Folgesaison.
Beim drei Jahre älteren Butler-Oyedeji wäre der Durchbruch eigentlich schon überfällig gewesen. Denkbar, dass im Sommer eine Luftveränderung angestrebt wird. Sieht Borussia Bedarf auf der linken Außenbahn – und weiter Potenzial im Engländer – könnte es mit dem Arsenal-Stürmer noch einmal heiß werden.