Nachfolger von Netz Fritz-Walter-Medaille für Fohlen-Juwel – Profi-Anschluss weit entfernt?
Um eine drohende Lücke im Nachwuchs müssen sich wohl vorerst keine Gedanken gemacht werden!
Kein Spieler verkörpert den so oft angesprochenen Weg von Borussia Mönchengladbach aktuell wohl so gut wie Mittelfeldspieler Rocco Reitz (22). Das Eigengewächs, das erst kürzlich seine Verlobung öffentlich machte, ging den gesamten Weg aus der Jugend bis zu den Profis hoch und spielte sich dort fest. Von unten drängt bereits der nächste Fußballer in die erste Mannschaft – jetzt durfte er eine prestigeträchtige Auszeichnung feiern.
Fritz-Walter-Medaille für Gladbach-Talent – Seoane kennt ihn schon
Die Fritz-Walter-Medaillen des Jahres 2024 wurden vergeben! Die Auszeichnung, benannt nach dem 2002 verstorbenen Ehrenspielführer der Deutschen Nationalmannschaft, ehrt seit 2005 jährlich die vielversprechendsten und leistungsstärksten Talente im Deutschen Fußball.
In der Saison 2023/24 ist auch ein Gladbacher unter den Preisträgern. Für Borussia ist es bereits das zehnte Mal, dass ein Youngster aus den eigenen Reihen mit einer Medaille belohnt wird.
Der DFB hat in diesem Jahr Kilian Sauck (17) in der Altersklasse U17 mit der Silbermedaille belohnt. Der offensive Mittelfeldspieler kickt aktuell für die U19 der Fohlen in der frisch reformierten U19-Nachwuchsliga.
Dort gelangen dem U18-Nationalspieler bereits zwei Tore und vier Vorlagen in fünf Spielen. In der vergangenen Saison traf Sauck siebenmal in 30 Spielen für U17 und U19, sieben Assists ergänzen die Bilanz.
„Der technisch versierte Mittelfeldspieler überzeugte nicht nur mit seiner Kreativität und seinen Dribblings im Verein, sondern stach auch bei der U17-Nationalmannschaft während des Algarve Cups besonders hervor“, begründet der DFB die Entscheidung für das Gladbach-Juwel.
Die Goldmedaille der U17-Talente geht an Francis Onyeka (17) von Bayer 04 Leverkusen. In der Kategorie der U19-Spieler holt sich Hoffenheim-Profi Tom Bischof (19) das goldene Edelmetall.
Sauck beerbt intern Vereinskollege Luca Netz (21) mit der Silbermedaille. Dem Linksverteidiger wurde diese Ehre 2022 zuteil, als er mit Silber hinter Leverkusen-Star Florian Wirtz (21) in der U19-Kategorie landete.
Netz durchbrach eine kleine Durchstrecke. Vor ihm gelang zuletzt Marc-André ter Stegen (32) eine Fritz-Walter-Medaille an den Niederrhein zu holen. Im Jahr 2011 sorgte der Torhüter gemeinsam mit dem damaligen Neuzugang und Defensiv-Talent Matthias Zimmermann (32) für einen Borussia-Doppelschlag: Gold und Silber (U19) ging an das Duo.
Keeper ter Stegen holte bereits 2009 Bronze bei den unter 17-Jährigen. Als weitere Fohlen-Preisträger reihen sich Marco Marin (2007 - Gold, U18; 2006 - Silber, U17), Robert Fleßers (2006 - Silber, U19) und Eugen Polanski (2005 - Bronze, U19) ein. Letzterer könnte als aktueller Trainer der Gladbacher U23 noch zu einer wichtigen Bezugsperson Kilian Saucks werden.
Für den Dribbler ist der Weg bis zu den Profis nach derzeitigem Stand noch relativ lang. Zwar war Sauck eines von vier Talenten, die sich in der Saisonvorbereitung unter Trainer Gerardo Seoane (45) zeigen durften, mit seinen 17 Jahren ist der Schritt in die Regionalliga – und damit zu Polanskis U23 – aber erst einmal die nächste zu gehende Hürde.
Dort lauern ebenfalls einige Durchstarter, die auf ihre Chance in der Bundesliga warten. Trotzdem darf sich Sauck über die Auszeichnung auf bundesweiter Ebene gründlich freuen. Vorbild Luca Netz, immerhin schon 91 Erstliga-Spiele auf dem Buckel, zeigt, was nach der Medaille in Gladbach noch passieren kann.