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Von Daniel Thiel

Entgegen der Seoane-Taktik Coach plaudert es schon aus: Wechsel im Gladbach-Tor in wenigen Wochen

Gerardo Seoane spricht mit Eugen Polanski, Oliver Neuville hört zu.

Die beiden Senioren-Trainer bei Borussia Mönchengladbach: Gerardo Seoane (r.) im Gespräch mit Regionalliga-Coach Eugen Polanski (M.) am 10. Oktober 2023.

Zwei Borussia-Trainer und zwei grundverschiedene Einstellungen!

Bei Borussia Mönchengladbach kam in den vergangenen Tagen wieder einmal ein großes Thema der Vorsaison auf – einmal mehr wurde ausgiebig über die Torhüter-Position diskutiert.

Gladbach: Entscheidung zumindest in einem Kopf-an-Kopf-Rennen gefallen

Zunächst ging es noch darum, dass Jonas Omlin (30) zum Saisonstart erst mit dem Ball am Fuß und beim 1:3 gegen Stuttgart (14. September 2024) auch bei Gegentoren keine gute Figur machte. Dann verletzte sich Borussias Nummer eins unter der Woche, wodurch ohnehin zwischen den Pfosten gewechselt werden muss.

Moritz Nicolas (26) wird beim Gladbach-Auswärtsspiel in Frankfurt (21. September, 18.30 Uhr) in der Startelf stehen. Darüber hinaus sind Tobi Sippel (35) und Youngster Tiago Pereira Cardoso (18) mit in die hessische Landeshauptstadt gereist.

In der vergangenen Saison lieferte sich Nicolas nach Omlins langem Ausfall wegen einer Schulter-OP ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem Schweizer, zog letztlich aber den Kürzeren.

Schon in den vorherigen Monaten fiel auf, dass sich Borussia-Trainer Gerardo Seoane (45) im Vorfeld der Pflichtspiele – etwa bei Pressekonferenzen rund 48 Stunden vor Anpfiff – nur ungern in die Karten schauen lässt.

Prognosen, ob es angeschlagene Spieler doch noch in den Kader schaffen könnten, gab er selten – auch Einblicke darüber, wer in Duellen die Nase vorn hat, wollte der Schweizer lieber nicht geben.

Das führte auch dazu, dass Fans das eine oder andere Mal bis zur Aufstellungs-Bekanntgabe am Spieltag warten mussten, um zu sehen, wer zwischen den Pfosten steht. Teil der Seoane-Taktik ist es dabei sicherlich auch, dem Gegner im Vorfeld keine Informationen preiszugeben, die er nicht unbedingt ausplaudern muss.

Ganz anders löst es Borussias U23-Coach Eugen Polanski (38)! Der ehemalige Bundesliga-Profi gewährt, wenn auch unter deutlich geringerer medialer Aufmerksamkeit, vor Regionalliga-Spielen immer mal wieder schon Einblicke in seine Startelf für das kommende Wochenende.

Im Gespräch mit der „Rheinischen Post“ geht der 38-Jährige nun noch einen Schritt weiter – er kündigt schon einen Torwartwechsel an, den es erst in einigen Wochen geben wird.

Der Hintergrund: Ähnlich wie Omlin und Nicolas bei den Profis liefern sich Max Brüll (22) und Max Neutgens (20) in Borussias U23 ein Kopf-an-Kopf-Rennen.

Maximilan Neutgens im Tor der U23 von Borussia Mönchengladbach.

Maximilian Neutgens, hier am 27. Juli 2024, darf sich in den kommenden U23-Spielen bei Borussia Mönchengladbach noch zeigen.

In den kommenden Wochen wird Neutgens im Tor stehen. Bereits in den vergangenen beiden Viertliga-Partien kam er zum Einsatz und wird seinen Platz erst einmal behalten, sodass er auf fünf Partien am Stück als Nummer eins kommt.

Dann wird aber gewechselt! Es steht auch schon fest, wie viele Spiele dann Brüll bestreiten darf – auch das verrät Polanski schon öffentlich. Der 22-Jährige darf sich schon einmal auf vier Spiele im U23-Tor vorbereiten.

Die Aufteilung ergibt auch mit Blick auf den bisherigen Saisonverlauf Sinn: Neutgens stand in den ersten sieben Regionalliga-Spielen viermal zwischen den Pfosten, Brüll dreimal. Nach 14 Einsätzen stünden, so keine Verletzungen und Sperren den Plan zerstören, beide bei sieben Einsätzen.

Ein solches Modell ist im laufenden Bundesliga-Betrieb eigentlich kaum vorstellbar. Höchstens gibt es da immer wieder das Modell der geplante Torwartwechsel in Pokalwettbewerben.

Für den einen oder anderen Borussia-Fan dürfte es aber eine erfrischende Herangehensweise sein, dass ein Fohlen-Coach seine Gedankenspiele schon im Vorhinein öffentlich kundtut.