Kuriose Situation Gladbach-Spieler verrät: Lars Stindl wollte diesen speziellen Transfer vermitteln
Er bringt die geballte Borussia-Erfahrung mit!
270 Pflichtspiele im Trikot von Borussia Mönchengladbach: Julian Korb (31) kommt zwar aus Essen, im Grunde trägt er Gladbach aber schon sein ganzes Fußballerleben im Herzen.
Gladbach-Spieler plaudert über Stindl-Vermittlung und Vereinslosigkeit
2006 wechselte der mittlerweile 31-Jährige in die Borussia-Jugend. Er arbeitete sich über die verschiedenen Nachwuchsmannschaften im Fohlenstall zu den Profis hoch.
Das i-Tüpfelchen: Zehn Spiele bestritt Korb im Gladbach-Trikot in der Champions League. Seit diesem Sommer ist er wieder zurück am Niederrhein – läuft inzwischen aber für die U23 auf.
Er ist einer der Routiniers und Führungsspieler in der Regionalliga-Mannschaft von Trainer Eugen Polanski (37). Das ist seine Rolle, die er sechs Jahre nach seinem ersten Borussia-Abgang im Sommer 2017 nun ausfüllen soll.
Die Jahre, die er nicht bei Borussia verbrachte, waren für den Defensiv-Mann durchaus turbulent. Erst kassierte der damalige Manager Max Eberl (50) noch eine Ablöse in Höhe von drei Millionen Euro, als Korb nach Hannover wechselte.
Nach drei Jahren bei den Niedersachsen war Korb über Monate vereinslos. Eine Entscheidung hätte diese Entwicklung abwenden können – dabei hatte sogar ein ehemaliger Borussia-Kapitän seine Finger im Spiel.
Korb hätte die Möglichkeit gehabt, nach seiner Hannover-Station zum Karlsruher SC zu wechseln. Das verrät der U23-Spieler im Interview mit „Torfabrik“.
Lars Stindl (35) habe einst den Vermittler gespielt, als sich der KSC bei Korb meldete, um einen Deal auszuhandeln. 2020 stand der Ex-Borussia-Kapitän noch am Niederrhein unter Vertrag, nutzte offenbar aber die Kontakte zu dem Verein, für den er einst sein Profi-Debüt feierte, um einem Teamkollegen unter die Arme zu greifen.
Darüber hinaus wollte Stindl mit diesem speziellen Deal wohl auch seinem Herzensklub helfen. Mittlerweile kickt Stindl selbst wieder beim KSC, nachdem er Borussia im vergangenen Sommer verließ.
Bekanntermaßen ging der Transfer von Korb nicht über die Bühne. Der 31-Jährige lehnte ab: „Der KSC stand damals in der 2. Liga unten drin und ich hoffte, dass da bei meiner Vita als ablösefreier Spieler noch etwas Besseres kommen würde.“
Korb musste sich dann über Monate gedulden, um doch noch einen neuen Klub zu finden. Für ihn spielte dabei auch sein damaliger Berater eine Rolle, wieso sich die Vereinssuche so problematisch gestaltete.
„Ich hatte meinen Berater, seitdem ich 16 war. Mein Fehler war, dass ich ihm zu sehr vertraut habe. Natürlich habe ich mich hinterfragt, doch ich hatte keine utopischen Gehaltsforderungen oder unrealistische Ansprüche. Er sagte mir, ich solle Geduld haben, es würde sich noch was ergeben“, erklärt der gebürtige Essener.
Ein Entschluss des Rechtsverteidigers sorgte dann für einen neuen Karriere-Schritt: „Natürlich dachten viele, ich wäre ein schwieriger Charakter oder gar ein Verrückter, weil mich kein Verein unter Vertrag genommen hat. Ich habe dann den Berater gewechselt und bin danach zu Holstein Kiel gegangen.“
Im hohen Norden kam er noch in der 2. Bundesliga zum Einsatz. Mittlerweile spielt er zwei Ligen tiefer, für Korb liegt in seinem Karriere-Herbst aber der Fokus darauf, die Talente in der U23 zu fördern.
Dazu sagt er: „Die heutigen Mitspieler sind teilweise zehn bis zwölf Jahre jünger, und ich kann mit ihnen interagieren, Tipps geben, helfen und trotzdem noch aktiv spielen.“
Nach einem durchwachsenen Saisonstart holte die U23 von Eugen Polanski zuletzt drei Siege in Serie. In neun der ersten zehn Liga-Spiele kam Korb auch zum Einsatz.