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Von Daniel Thiel

Behutsam aufbauen oder Startelf-Überraschung? Seoane vor harter Entscheidung bei Hoffnungsträger

Gerardo Seoane mit weit aufgerissenem Mund vor einem Borussia-Spiel.

Gerardo Seoane, hier am 6. Oktober 2023, steht vor seinem ersten Derby als Borussia-Trainer.

Hannes Wolf wird auf dieser Position aller Voraussicht nach keine Derby-Option sein ...

Beim 4:1-Testspielsieg von Borussia Mönchengladbach gegen St. Truiden setzte Gerardo Seoane (44) auf ein Duo im zentralen Mittelfeld, das so wohl nie wieder zusammenspielen wird: In Abwesenheit von gleich vier Mittelfeldspielern bildeten Wolf (24) und Manu Koné (22) die Doppelsechs.

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Wolf zeigte sich auf der ungewohnten Position bemüht, geriet aber ungewollt mit einem kuriosen 45-Meter-Eigentor in den Fokus. Für Koné war es der erste 90-Minuten-Einsatz in dieser Saison.

Er erzielte einen sehenswerten Treffer aus rund 25 Meter zum 4:1-Endstand und wurde auch nach der Partie von seinem Coach gelobt: „Er hat einige gute Pässe gespielt und ein wunderschönes Tor erzielt – das wird ihm sicherlich auch Selbstvertrauen für die kommenden Wochen geben.“

Ist Koné aber auch eine Option für das Derby nach der Länderspielpause? Am 22. Oktober (15.30 Uhr) steht für Borussia das Highlight-Spiel beim 1. FC Köln an.

Der Franzose ist zweifelsohne spielerisch der stärkste Profi im Borussia-Kader, kämpft aber immer noch mit den Folgen seiner Verletzung, die er bei der U21-Europameisterschaft im Juni erlitt.

Deswegen reagiert Seoane auch noch zurückhaltend: „Manu war lange verletzt. Dann hat er ein Spiel gemacht und eine Reaktion gespürt. Darum hat er eine Pause gemacht und nicht gespielt. Für ihn ist es jetzt der letzte Schritt im Aufbau nach der Verletzung – über Teileinsätze und über Steigerungen in der Trainingsintensität.“

Der 44-Jährige weiter: „Das wird immer noch eine Anpassung brauchen – was die Belastung an seinen Körper betrifft. Denn: Es war nicht eine normale Verletzung.“

Das klingt nicht unbedingt, als sei der 22-Jährige schon Seoanes erste Wahl für einen Startelf-Einsatz im Derby. Zuletzt setzte der Schweizer auf ein Mittelfeld-Trio – bestehend aus Julian Weigl (28), Rocco Reitz (21) und Florian Neuhaus (26).

Weigl fehlte gegen St. Truiden wie auch Christoph Kramer (32) verletzungsbedingt. Reitz ist aktuell bei der U21-Nationalmannschaft und Neuhaus wurde geschont.

Sollte das Mittelfeld-Quartett für das Derby wieder zur Verfügung stehen, wäre Koné doch wohl eher ein Startelf-Joker – ein Fohlen, bei dem überraschen würde, wenn es von Beginn an zum Einsatz käme.

Diesen Joker zog Seoane in dieser Saison aber schon einmal: Beim 0:1 gegen RB Leipzig stand Koné erstmals im Kader – und dann auch direkt in der Startaufstellung. Dass es so schnell ging, verblüffte den Mittelfeldspieler zum damaligen Zeitpunkt selbst.

Seoane verriet nach dem Testspiel, dass der 22-Jährige eigentlich noch gar nicht über die volle Spielzeit auf dem Platz stehen sollte: „Ich bin froh, dass er heute 90 Minuten spielen konnte. Eigentlich war es anders angedacht. Die Intensität war aber in der zweiten Halbzeit nicht mehr so hoch, sodass er durchspielen konnte.“

Bei 100 Prozent ist Manu Koné längst noch nicht. Zudem fehlt ihm weitgehend die Spielpraxis nach einem für ihn verkorksten Saisonstart. Aktuell zeichnet sich ab, dass der Franzose eher noch weiter behutsam aufgebaut wird – und ein Startelf-Einsatz überraschend käme.