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Von Daniel Thiel

Er spielte jahrelang für Gladbach Seitenhieb von Ex-Fohlen! Das steckt dahinter

Die Spieler von Borussia Mönchengladbach applaudieren den Fans in der Nordkurve am 9. September 2017.

Umringt von Nationalspielern wie Jonas Hofmann (l.), Christoph Kramer (2.v.l.) und Matthias Ginter (r.), aber nur selten selbst im Fokus: Laszlo Bénes (3.v.r.) am 9. September 2017.

Ein Ex-Fohlen startet durch!

7:0 im DFB-Pokal gegen Bersenbrück und ein 4:4 zum Bundesliga-Auftakt für Borussia Mönchengladbach in Augsburg – unter Gerardo Seoane (44) nimmt Gladbach einmal mehr einen Neustart vor.

Gladbach-Jahre ohne Durchbruch – nun blüht Ex-Fohlen auf

Einige dieser neuen Anläufe erlebte ein Ex-Fohlen mit, das mittlerweile bei einem anderen deutschen Traditionsverein kickt – und sich dort offensichtlich pudelwohl fühlt.

Zunächst schien der Wechsel von Laszlo Bénes (25) aus Gladbach zum Hamburger SV im vergangenen Sommer ein Rückschritt zu sein. Das Bundesliga-Abenteuer ist erst einmal Geschichte – Bénes wagte wiederum 2022 seinen persönlichen Neustart im Unterhaus.

Der verläuft bis dato allerdings erfolgreich – gerade zum Start in seine zweite Saison im hohen Norden. Der Slowake blüht in der 2. Bundesliga gerade ziemlich auf!

In den ersten fünf HSV-Pflichtspielen erzielte der Mittelfeldspieler bereits fünf Treffer und bereitete zwei weitere Tore vor. Sowohl bei dem Sieg im DFB-Pokal gegen Essen (4:3 n. V.) als auch in den Liga-Partien gegen die Erstliga-Absteiger Schalke 04 (5:3) und Hertha BSC (3:0) war Bénes der Matchwinner.

HSV-Coach Tim Walter (47) zeigt sich begeistert: Bénes habe „eine brutale Entwicklung“ genommen, sagte der einstige Stuttgart-Trainer nach dem 3:0 gegen Hertha BSC am vergangenen Samstag (19. August 2023).

Bénes kündigte nach seinem Form-Hoch zum Saison-Start im Gespräch mit „Welt“ an: „Ich kann nicht nachlassen, ich werde auch nicht nachlassen.“

Der 25-Jährige weiter: „Hier spüre ich das maximale Vertrauen von Anfang an. Das macht mich stärker. (…) Ich bin in der bis jetzt besten Form meiner Karriere.“

Gerade das Vertrauen ist dem Mittelfeld-Antreiber, der von 2016 bis 2022 bei Borussia unter Vertrag stand, offensichtlich sehr wichtig. Von Seiten des Slowaken gab hierzu auch einen Seitenhieb in Richtung Gladbach – bzw. seiner Trainer in den sechs Jahren am Niederrhein: „Die letzten Jahre waren nicht so einfach für mich. Ich glaube, ich habe nicht das Vertrauen bekommen, was ich vielleicht verdient habe.“

Nach seinem Wechsel zu Borussia als 18-Jähriger wurde Bénes von André Schubert (52), Dieter Hecking (58), Marco Rose (46) und vor seinem Wechsel nach Hamburg von Adi Hütter (53) trainiert.

Einst ließ sich Gladbach den Talent-Transfer fünf Millionen Euro kosten. In den sechs Jahren kam er aber nur auf 65 Pflichtspiel-Einsätze für Borussia – der endgültige Durchbruch gelang ihm dabei nie.

Gerade unter Rose und Hütter beschwerte sich Bénes schon öffentlich darüber, dass er keine faire Chance erhalten habe. Anfang 2021 sagte Bénes über seine Zeit unter dem jetzigen Leipzig-Trainer Rose, er wisse auch nicht, wieso er plötzlich nicht mehr zum Einsatz gekommen sei.

Die fehlende Spielpraxis unter Hütter machte Bénes ein halbes Jahr später dafür verantwortlich, dass er seinen Platz im slowakischen Nationalteam verloren habe. „Jetzt wurde ich aber nicht wieder nominiert. Das tut mir weh“, sagte er im Herbst 2021 zu „Bild“.

Der Stachel sitzt bei Bénes offenbar noch tief! In ersten Jahren bei Borussia hatte er noch den Talent-Status inne. Als er den nächsten Schritt hätte gehen müssen, bekam Bénes seiner Meinung nach zu wenige Chancen von den damaligen Borussia-Trainern Hütter und Rose.

Nach dem verkorksten Jahr unter Hütter entschied sich Bénes, den Schritt nach Hamburg zu wagen – für ihn eine zweifelsohne geglückte Maßnahme.

Seit dem HSV-Wechsel ist Bénes, mit Ausnahme eines verletzungsbedingten Ausfalls, auch wieder in der Nationalmannschaft der Slowakei gesetzt. Der nächste Schritt dürfte für Bénes sein, den HSV-Aufstieg in sechsten Anlauf anzutreiben.