Nach Eberl-Beben in Gladbach Königs ist schon an Borussias Neuaufbau dran
„Ich bin erschöpft. Ich bin müde. Ich habe nicht mehr die Kraft, diesen Job, so wie es dieser Verein benötigt, auszuüben.“ Mit diesen Worten hat Max Eberl (48) am Freitag (28. Januar 2022) um 14.05 Uhr seine Abschiedsrede im Borussia-Park eingeleitet.
Eberl hört auf bei Fußball-Bundesligist Borussia Mönchengladbach. Nach über 13 Jahren auf dem Posten des Sportdirektors.
Zuvor war der gebürtige Bayer dreieinhalb Jahre als Nachwuchsdirektor für den VfL tätig, hatte vor dem Karriereende sechs Jahre als Profi für die Fohlen gespielt. 23 Jahre Borussia also ingesamt. Vorbei! Aus!
Eberl und der Tränen-Abschied von seinem Lebenswerk. Ausspannen, reisen, das Leben genießen – Eberl nimmt eine Auszeit. Er sei ausgepowert. „Ich muss einen Schlussstrich ziehen.“
Nach der Pressekonferenz, die rund 37 Minuten gedauert hatte, verließ er gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Sedrina Schaller (33) das Stadiongelände. Auf Wiedersehen!
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Man müsse sich um ihn aber keine Sorgen machen, sagte Eberl, der als Manager in Gladbach zum mehrfachen Millionär wurde, noch.
Max Eberl und Borussia gehen nun getrennte Wege.
„Ein Misttag“, sagte Rolf Königs (80) dazu.
Borussias Präsident ist gefordert. Er muss den Verein in der Vollkrise nun führen und neu aufstellen.
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Und damit hat Königs nach GladbachLIVE-Informationen bereits begonnen. Der erfolgreiche Unternehmer hat beste Kontakte, auch international.
„Wir sind für alles offen“, sagte Königs zur Frage, wie es nun in Sachen Eberl-Nachfolge bei Borussia weitergehen soll. Angepeilt ist eine externe Lösung.
Im Gespräch: Dieter Hecking. Der 57-Jährige war 2019 in Gladbach als Trainer von Eberl entlassen worden – trotz vorheriger Vertragsverlängerung. Eberl hatte kurzerhand Marco Rose (45) bevorzugt.
Inzwischen arbeitet Hecking als Sportvorstand bei Zweitligist 1. FC Nürnberg. Und wird nun in Gladbach als möglicher Eberl-Nachfolger gehandelt.
Bei Teilen des Gladbacher Präsidiums genießt Hecking weiterhin fachlich und menschlich großes Ansehen.
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Allerdings läuft Heckings Vertrag in Nürnberg noch bis 2023.
Auch die Namen Jörg Schmadtke (57/Wolfsburg) und Samir Arabi (42/Bielefeld) wabern durch die Gerüchteküche.
Königs, Vize-Präsident Rainer Bonhof (69) und Geschäftsführer Stephan Schippers (54) haben den Eberl-Abgang zunächst einmal mit der internen Lösung Steffen Korell (50) abgefedert.
Korell, ehemaliger Borussia-Profi, ist ein enger Vertrauter und Freund Eberls. Neben seiner Tätigkeit als Chefscout kümmert sich Korell nun vorerst auch um die Kaderplanung der Lizenzspielerabteilung mit.
Heißt: Korell wird bis zum 31. Januar (18 Uhr), bis zum Ende des Wintertransferfensters, auch der Mann im Borussia-Park sein, der in Sachen mögliche Zu- und Abgänge mitmanagt.
Gibt es etwas Konkretes in Sachen Transfers? Vizepräsident Bonhof: „Nein!“
Wechseln Denis Zakaria (25) und Matthias Ginter (28), deren Verträge zum 30. Juni 2022 in Gladbach jeweils auslaufen, nicht mehr auf den letzten Drücker noch, könnte es zumindest in einem Fall eventuell noch einmal ein Umdenken bei Borussia geben.
Dass Ginter kein Angebot mehr bekommen soll, ist durch den Eberl-Abgang auf den Prüfstand geraten. Zakaria hat mitgeteilt, dass er auf jeden Fall Borussia verlassen möchte. Ginter soll diese Aussage angeblich nicht getätigt haben.
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Trainer Adi Hütter (51), der durch die sportliche Talfahrt in die Kritik geraten ist, steht nach dem Eberl-Abgang zunächst nicht vor dem Aus.
Sollte der Österreicher, der im Sommer 2021 7,5 Millionen Euro Ablöse gekostet hat, allerdings die Niederlagen-Serie der Fohlen-Elf in den kommenden Wochen nicht stoppen können, dürfte es eng für ihn werden.
Auch ohne Eberl kann Borussias Präsidium entsprechend handeln.
Wie die Vertragssituation von Eberl, dessen Arbeitspapier noch bis 2026 datiert ist, nach dessen Rücktritt nun gelöst wird, dazu halten sich die Protagonisten im Borussia-Park noch zurück.
Königs, Bonhof, Schippers & Co arbeiten auf Hochtouren daran, Gladbach nach dem Eberl-Beben auch personell rasch wieder auf Kurs zu bringen.
Wichtig für den Klub: Das Fanprojekt, Herzstück der aktiven Fanszene, hat den Entscheidern bereits volle Unterstützung zugesichert.
Und Königs ist bekannt dafür, dass er ein Macher und gewiefter Strippenzieher ist. Borussia wird sich neu aufstellen. Womöglich rascher, als sich dies aktuell erahnen lässt.
Und dabei soll es auch keinen Sportdirektor mehr geben, der nahezu alle Entscheidungen alleine trägt. In Zukunft sollen Eberls Aufgaben auf mehrere Schultern verteilt werden.
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Gladbach steht vor einem Neuaufbau!
Ganz wichtig: Der Klub darf in dieser bisherigen Horror-Saison bloß nicht in den Abstiegsfahrstuhl geraten.