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Von Leo Bach (lb)

Nach Omlin-Degradierung Weigl zur Torwartentscheidung: „Will nicht in der Haut des Trainers stecken“ 

Julian Weigl holt sich bei Gerardo Seoane Anweisungen ab.

Der verlängerte Arm des Trainers: Gerardo Seoane (l.) und Julian Weigl (r.) besprechen sich am 18. Mai 2024 am Spielfeldrand.

„Vanillekipferl von der Oma!“ - Auf die Frage, welche die besten Kekse seien, waren sich die Fohlen-Profis Julian Weigl (29) und Robin Hack (26) einig. Auf einer ganz besonderen Pressekonferenz mussten sie sich aber auch schwereren Fragen stellen.

Im Rahmen des Aktionsspieltags gegen den FC St. Pauli (24. November 2024, 17.30 Uhr), unter dem Motto „Unzähmbar für Kinderrechte“, gibt es bei Borussia Mönchengladbach neben dem Einsatz eines extra für den Zweck entworfenen Sondertrikots auch noch weitere Aktionen. So durfte eine Auswahl von Kindern aus dem vereinseigenen „Jünter-Club“ dem Borussen-Duo Hack und Weigl im Presseraum des Stadions Fragen stellen. Neben Hobbys, Urlauben und Lieblings-Essen, ging es aber auch um Fußball – teilweise kamen die beiden Fohlen-Stars dabei ins Schwitzen.

Kinder stellen knifflige Fragen an Gladbach-Stars Weigl und Hack

Bestens gelaunt führte Stadionsprecher Torsten „Knippi“ Knippertz (54) durch die für die Spieler sicherlich ungewohnte PK. Eröffnet wurde mit der Frage, ob die Bundesliga-Stars ihre Schuhe selbst sauber machen müssten. „Nein, da haben wir den Sven. Der macht die für uns alle sauber“, entgegnete Hack. 

Das Interesse der Kids reichte von Plätzchen über Lieblings-Fußballer (Weigl: Zidane/Hack: Ronaldinho) und favorisierte Urlaubsorte (Weigl: Mallorca, Lissabon, Chicago/Hack: Hauptsache warm) bis hin zum Lieblingsessen der VfL-Spieler (Weigl: Gnocchi, dazu Maracujaschorle/Hack: Cordon bleu, dazu Sprite). Später ging es aber auch noch an die Substanz. 

Der größte Traum in Mönchengladbach ist für Weigl demnach die Teilnahme am Europapokal, auch nach Berlin wolle der Sechser mit den Fohlen noch fahren. Etwas überrumpelt wurden die Mittelfeldspieler mit der Frage, was sie dafür machen wollen, damit der Mädchen- und Frauenfußball genau so angesehen wird, wie der Männerfußball.

Beide waren sich einig, dass es dort „in die richtige Richtung“ läuft, Frauen auch „genauso viel investieren und deshalb auch als Profis arbeiten können sollten“. Konkrete Lösungsansätze für sich selbst fanden sie aber verständlicherweise nicht auf die Schnelle.

Richtig knifflig wurde es dann, als es um die Nummer eins in Gladbach ging. „Wen findet ihr besser, Omlin oder Nicolas?“ lautete die Frage eines Jungen im Torwarttrikot. Hack schmunzelte kurz, antwortete dann aber abgeklärt: „Das ist schwer zu beantworten. Beide haben extreme Qualitäten und es tut fast weh, dass man einen von beiden rauslassen muss. Ich würde mich da nicht festlegen.“

Für Vize-Kapitän Weigl stellte die Frage noch eine gesonderte Brisanz dar. Fällt Keeper Jonas Omlin (30) aus, so wie es aktuell der Fall ist, trägt der Ex-Dortmunder die Binde auf dem Platz. Doch in einem Fall würde er diese eigentlich gerne abgeben: „Ich habe immer gesagt, als er verletzt war: Ich würde die Binde sofort abgeben, damit er fit ist.“

Dann fügt der 29-Jährige aber noch an: „Moritz macht es aber auch herausragend gut. Er hat ihn letztes Jahr gut vertreten und jetzt auch.“ Grundsätzlich müsse man sich auf der Position keine Sorgen machen. Besonders die Unterstützung füreinander, wenn der jeweils andere gerade zwischen den Pfosten stand, beeindruckte Weigl.

Man könne froh um die aktuelle Luxus-Situation sein. Aber: „Ich würde nicht in der Haut des Trainers stecken wollen und dann da entscheiden. Er hat jetzt da eine Entscheidung getroffen erstmal. Für uns sind aber beide top.“

Auf die diplomatischen Antworten der beiden Profis, die sich in der kürzlich von Trainer Gerardo Seoane (46) vorerst beendeten Torhüterfrage nicht direkt festlegen wollten, folgte eine weitere Nachfrage: „Könnt ihr euch vorstellen, später Trainer zu werden?“

Während sich Hack die Tür offen hält („Ich könnte es mir schon vorstellen, aber brauche noch ein paar Jährchen, um das final zu entscheiden.“), hat Kollege Weigl schon konkretere Überlegungen.

„Ich könnte mir eher vorstellen, in der Jugend zu arbeiten, als im Profigeschäft.“ Eine Antwort, die bei den Kinder-Fans sicherlich gut ankam. Ebenso wie die, auf die Frage, welches das beste Stadion war, in dem die beiden je gespielt haben. Hack wollte „nichts falschen sagen“ und legte sich auf den Borussia-Park fest. Der im europäischen Fußball schon gut herum gekommene Weigl nannte erst das Santiago Bernabéu in Madrid. Ergänzte dann aber: „Die Stimmung ist hier aber besser“.