Keine Klausel verhindert Blitz-Rückkehr Gladbach hat im Sommer-Deal auch diese Poker-Karte gespielt
„Zu vetraglichen Inhalten äußern wir uns nicht. So eine Klausel gibt es nicht.“
So antwortete Fohlen-Manager Roland Virkus (56) am Donnerstag (16. Februar 2023) auf die Frage des GladbachLIVE-Reporters, ob es für den Bundesliga-Evergreen zwischen Borussia Mönchengladbach gegen Bayern München am Samstag (18. Februar 2023) eine Nicht-Einsatz-Klausel für Yann Sommer (34) gibt.
Zur Erinnerung: Der Schweizer Nationaltorwart ist am 19. Januar 2023 für eine Ablöse von annähernd zehn Millionen Euro von Gladbach zum Rekordmeister aus München gewechselt.
Und kehrt somit exakt 30 Tage nach seinem Abgang mit seinem neuen Klub wieder zurück. Keine Klausel verhindert das.
Gladbach-Rückkehr: Yann Sommer kommt mit dem FC Bayern in den Borussia-Park
Zu den Details rund um den Sommer-Deal gehört nämlich auch: Die Bayern mussten, in akute Verhandlungsnot durch ihren eigenen Kapitän Manuel Neuer (36) gebracht worden, weil dieser sich bei einer leichtsinnigen Ski-Gaudi eine schwere Beinverletzung zugezogen hatte, beim Sommer-Deal jede Menge Zugeständnisse machen.
Die Formulierung „Kröten schlucken“ wäre wohl auch zulässig.
Weil Gladbachs Entscheider, allen voran der gewiefte Geschäftsführer und abgebrühte Finanz-Chef Stephan Schippers (55), wissen, wie in einer solchen Melange gepokert werden muss.
Nach GladbachLIVE-Recherchen ist es im Fall Yann Sommer nicht zu einer sogenannten Nicht-Einsatz-Regelung für das Bundesliga-Duell am Samstag zwischen beiden Traditionsklubs gekommen, weil die Bayern dafür in Sachen Ablösesumme nun mal eine weitere Schippe draufgelegt hatten.
Zwar gelten solche Deals eh, was das Arbeitsrecht betrifft, als fragwürdig. Doch sie tauchen im Profi-Fußball immer wieder auf.
So hat Borussia Mönchengladbach beispielweise selbst eine Nicht-Einsatz-Kröten-Klausel mal schlucken müssen.
Im August 2017, im Fall von Stürmer Raúl Bobadilla (35), den der damalige Fohlen-Manager Max Eberl (49) seinerzeit aus einer gewissen „Not“ heraus vom FC Augsburg zurück an den Niederrhein geholt hatte.
Bobadilla durfte wegen einer Nicht-Einsatz-Klausel damals auswärts in Augsburg für Borussia nicht auflaufen. Das war Teil des Deals.
Heutzutage würden solche Fälle wie der von Bobadilla, wegen der Arbeitsrechtssituation in der Europäischen Union, offiziell sicherlich anders „begründet“ werden. Beispielsweise so, dass der Spieler plötzlich erkrankt sei.
Nichtsdestotrotz ist es in der Szene kein Geheimnis, dass bei Transfers der Kategorie Sommer alle Verhandlungs-Karten gepokert werden. Auch die der Nicht-Einsatz-Regelung gegen den Ex-Verein.
Bayern hat in dieser Melange den geforderten Preis bezahlt, Sommer spielt am Samstag gegen Borussia.
Und soll im Borussia-Park für seine Leistungen als Vorzeige-Fohlen einen gebührenden Abschied bekommen.
Virkus betonte auf GladbachLIVE-Nachfrage: „Yann Sommer hat bei uns über achteinhalb Jahre hinweg hervorragend performt. Es ist doch logisch, dass Yann, wie wir auch, dass wir uns vernünftig von einander verabschieden wollen. Die Fans wollen sich auch vernüftig von Yann vor dem Spiel verabschieden – und das werden wir auch tun. Das ist der Stil von Borussia Mönchengladbach.“
Virkus sagte weiter: „Ich habe mit Yann telefoniert, er findet das top. Ich weiß, dass unsere Fans sich das auch wünschen. Diese achteinhalb Jahre wissen wir alle zu würdigen. Ich gehe davon aus, dass Yann hier freundlich empfangen wird.“
Sommer hat im Jersey des VfL Borussia nahezu immer gegen die Bayern eine famose Leistung zeigen können.
Der Schweizer ist eines dieser Mosaiksteinchen, mit dem sich erklären lässt, warum ausgerechnet Gladbach das Team ist, welches wie kein anderer Bundesligist in den vergangeen Jahren den FC Bayern so hat ägern können.
Nur gegen Gladbach haben die Super-Bayern in den vergangenen Jahren eine Liga-Sieg-Quote von deutlich unter 50 Prozent (40,9) vorzuweisen.
Ob Sommers Paraden am Samstag im Borussia-Park nun dazu führen werden, dass Bayern plötzlich Gladbach wieder so gut kann wie zwischen 1980 und 2011?
Tief in die Tasche gegriffen haben die Bayern-Bosse dafür jüngst auf jeden Fall.
Sie kauften den Schweizer Ausnahme-Keeper Sommer, sechs Monate vor dessen Vertragsende im Fohlen-Stall, letzendlich für den doppelten Marktpreis.