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Von Leo Bach (lb)

Mittlerweile beim Gegner aktiv Eberl mit 15-Millionen-Angebot? Um ihn buhlte Borussia intensiv

Die Union-Spieler Robin Gosens, Leonardo Bonucci und Diogo Leite nach dem Pokal-Aus.

Die Union-Spieler Robin Gosens, Leonardo Bonucci und Diogo Leite nach dem Pokal-Aus am 31. Oktober 2023.

Ein Blick zurück in eine Zeit, in der das Geld am Niederrhein deutlich lockerer saß!

Als Jannik Vestergaard (31) Borussia im Juli 2018 Richtung Premier League verließ, riss das eine Lücke in der Verteidigung bei Borussia Mönchengladbach auf. Der Transfer des Dänen zu Southampton brachte satte 25 Millionen Euro ein. Geld, das direkt für einen Ersatz investiert werden sollte. 

Ein heutiger Union-Verteidiger war damals dem Vernehmen nach die absolute Wunschlösung in den Planungen von Max Eberl (50) für die vakante Position im Abwehrzentrum.

Damals stand eine Ablöse weit über dem Marktwert im Raum. Letztlich platzte der Transfer. Dafür entwickelte sich der Nutznießer zu einer absoluten Fohlen-Größe.

Borussia Mönchengladbach: Eberl-Angebot für jetzigen Union-Star

Diogo Leite (24) wurde nach einer erfolgreichen Leihe bei Union Berlin mittlerweile fest verpflichtet. Für 7,5 Millionen Euro wechselte der Portugiese von seinem Ausbildungsverein FC Porto zu den Eisernen. 

Es ist seine erste Station außerhalb Portugals. Bis auf eine einjährige Leihe zu Porto-Konkurrent Braga spielte Leite als Profi nur beim Champions-League Sieger von 2004. Im Juli 2018 hatte er noch kein einziges Pflichtspiel für die Herrenmannschaft bestritten und sich dennoch schon in den Fokus von europäischen Topklubs gebracht. So klopften unter anderem der FC Liverpool, FC Arsenal und Manchester City beim Verein aus der Hafenstadt an. 

Auch Borussia Mönchengladbach war damals an dem Top-Talet dran. Dieser konnte auf Vereinsebene bei der U19 auf sich aufmerksam machen. Der Marktwert des Linksfußes lag damals bei etwa 850.000 Euro.

Umso überraschender, was Borussia wohl bereit war zu zahlen: Bei 15 Millionen Euro soll die damalige Ausstiegsklausel Leites gelegen haben und Max Eberl war dem Vernehmen nach auch bereit, diese Mega-Summe für die Vestergaard-Nachfolge zu zahlen. 

Doch der FC Porto ließ sich nicht beirren: Leite unterschrieb nicht in Gladbach, sondern verlängerte seinen Vertrag in Porto bis 2023 und setzte einen Schlussstrich unter die Wechselgerüchte. Dadurch wurde den interessierten Klubs auch die Möglichkeit genommen, die Ausstiegsklausel zu ziehen.

Zwei Borussia-Spieler im Fokus – einer profitierte vom geplatzten Transfer

Selbst wenn es zu einem Transfer gekommen wäre, hätte ein Borussia-Neuzugang die 15 Millionen Euro für Diogo Leite in jenem Sommer noch in den Schatten gestellt. Denn für satte 23 Millionen Euro wechselte damals Alassane Plea (30) aus Nizza an den Niederrhein. Es war die Zeit mit den wohl umfangreichsten Transfer-Bewegung in Borussias Vereinhistorie.

Der Franzose spielt auch noch heute für den VfL und dürfte auch im nächsten Spiel gegen Union Berlin am kommenden Samstag (9. Dezember 2023, 15.30 Uhr) in der Startelf stehen. 

Dort dürfte er es dann im direkten Duell mit Gegenspieler Leite zu tun bekommen. Der Verteidiger machte in dieser Saison alle zwölf Bundesligaspiele für Union (am 13. Spieltag wurde die Partie beim FC Bayern München durch das Schnee-Chaos auf den 24. Januar 2024 verlegt), wurde nur zweimal ausgewechselt.

Auch in der Champions League und im DFB-Pokal stand Leite in jeder Spielminute auf dem Rasen. Leite ist es längst gelungen, sich in der Bundesliga zu etablieren. 

Dass der mittlerweile 24-Jährige im Sommer 2018 nicht zu Borussia gewechselt ist, bot eine Chance für einen anderen Verteidiger. Nico Elvedi (27) rückte in die Innenverteidigung und spielte sich dort schnell fest. Seitdem beendete er keine Saison mit weniger als 30 Pflichtspielen für die Fohlen. 

Wenngleich Diogo Leite seine Erwartungen erfüllen konnte und auch nach seiner Jugendzeit eine spannende Personalie für fast jeden Manager bieten dürfte, hält sich der Ärger am Niederrhein über den geplatzten Transfer mehr als fünf Jahre später in Grenzen.

Das liegt vor allem an Elvedi, der mit Anfang 20 seine Chance nutzen konnte und sich als Abwehr-Routinier nun über mehrere Jahre hinweg bewiesen hat. Auch er dürfte, ebenso wie Mannschaftskollege Plea, am Samstag gegen Union Berlin spielen.