„Wünscht man sich nicht“ Seoane-Lob für Gladbach-Profi – er hätte es lieber anders
Wer war Borussias Pokal-Held nach der 120 Minuten gegen den VfL Wolfsburg (1:0 nach Verlängerung)?
Der Matchwinner bei Borussia Mönchengladbach war sicherlich Manu Koné (22). Sein Treffer in letzter Minute machte letztlich den Unterschied in einem umkämpften Spiel.
Borussia Mönchengladbach: Seoane würde lieber auf Lob verzichten – das ist der Grund
Ohne ein anderes Fohlen hätte der Franzose aber wohl nur zehn statt 30 Minuten Einsatzzeit bekommen – und seinen großen Moment gar nicht mit den Teamkollegen feiern können.
Denn Moritz Nicolas (26) fischte kurz vor Schluss der regulären Spielzeit einen Kopfball auf spektakuläre Art und Weise aus der Ecke, der eigentlich den Wolfsburger Führungstreffer und mit hoher Wahrscheinlichkeit das Pokal-Aus für die Fohlen bedeutet hätte.
Für Nicolas war es der 13. Pflichtspiel-Einsatz seit der Schulter-OP von Jonas Omlin (29). Borussias Nummer eins soll im neuen Jahr zwischen die Pfosten zurückkehren.
Von vielen stabilen und ordentlichen Leistungen in den vergangenen drei Monaten war Nicolas’ Perfomance im DFB-Pokal gegen Wolfsburg wohl die bisher beste. Mit dieser Leistung wurde er auch der beste Borussia-Spieler in der GladbachLIVE-Einzelkritik (Note 1,5).
Gerardo Seoane (45) schloss sich dem im Rahmen der Pressekonferenz nach der Partie uneingeschränkt an: „Es gibt nur lobende Worte für unseren Torwart. Er ist seit der Verletzung von Jonas Omlin sehr konstant, sehr gut auf der Linie. Moritz ist sehr reaktionsschnell und hat ein gutes Timing.“
Auch mit dem Ball am Fuß wirkt der 26-Jährige mittlerweile deutlich selbstsicherer. In seinen ersten Spielen ging er immer wieder lieber auf Nummer sicher und schlug lange Bälle. Nun leitete er immer wieder Angriffe mit klugen Flachpässen ins Mittelfeld ein. „Im Spielaufbau hat er sich jetzt immer mehr zugetraut“, erklärte Seoane.
Einen kleinen Zusatz gab es aber noch vom Borussia-Coach. Schließlich ist es eine alte Fußball-Weisheit, dass es selten ein gutes Zeichen für die allgemeine Mannschaftsleistung ist, wenn der Torhüter der beste Spieler des Teams ist.
„Mir wäre es natürlich lieber, wir müssten den Torhüter nicht so oft loben. Es ist schön, den Torhüter zu loben, als Coach wünscht man sich das natürlich nicht“, sagte der 45-Jährige, der Nicolas das Vertrauen im Anschluss an die 0:3-Pleite gegen Bayer Leverkusen Ende August schenkte.
Diese Entscheidung dürfte der Schweizer bis heute nicht bereut haben. Für Borussia-Rückhalt Nicolas stehen vor der Winterpause noch drei Bundesliga-Spiele an, das Nächste am Samstag (9. Dezember, 15.30 Uhr) bei Union Berlin.
Wie es dann für ihn weitergeht, hängt auch eng mit dem Reha-Prozess von Gladbach-Kapitän Omlin zusammen. Klar ist aber, dass sich Nicolas einmal mehr auf der großen Bühne bewiesen hat.