Vor der Abstimmung am Montag DFL-Anteile an Investoren verkaufen? Gladbach mit klarer Haltung
Es wäre zweifelsohne ein Einschnitt in die Historie der Bundesliga, am kommendem Montag (11. Dezember 2023) wird bei einer DFL-Versammlung über einen Investoren-Einstieg abgestimmt!
Im Fokus stehen dabei die 36 Profi-Vereine aus der Bundesliga und 2. Bundesliga, um deren Stimmen es geht. Wird für den Einstieg gestimmt, ist der Weg frei für einen strategischen Partner, der mit acht Prozent in eine DFL-Tochtergesellschaft einsteigen könnte. Die würde im Nachgang der Abstimmung gegründet werden.
DFL-Investoreneinstieg: Borussia Mönchengladbach reagiert
In Fußball-Deutschland ist es ein brisantes Thema: Gerade die aktiven Fanszenen vieler Vereine machen sich seit Wochen und Monaten dafür stark, weiterhin jegliche Art von Investoreneinstiegen auf dieser Ebene abzulehnen.
Bereits Ende Mai war das Thema medial omnipräsent: Bereits da sollte eine Entscheidung getroffen werden, vor rund einem halben Jahr ging es noch um 12,5 Prozent, die verkauft werden sollten. Eine Zwei-Drittel-Mehrheit wurde nicht erreicht.
Wie sieht der Standpunkt von Borussia Mönchengladbach in dieser Thematik aus? Ende Mai sprach Geschäftsführer Stephan Schippers (56) von einem „Rückschlag“, als es im Rahmen der ersten Abstimmung keinen Durchbruch für einen Investoreneinstieg gab.
Nun äußert sich der Finanz-Boss der Fohlen erneut zu Wort – und spricht über die Borussia-Haltung für die zweite Abstimmung in der kommenden Woche.
„Die Liga muss investieren und sich zukunftsfähig aufstellen, das steht außer Frage. Wir als Borussia Mönchengladbach werden für den Weg einer strategischen Partnerschaft stimmen. Das ist das Ergebnis eines langen Prozesses, in dem wir uns in allen Gremien intensiv mit allen Kriterien und Argumenten, die dafür und dagegen sprechen, auseinandergesetzt haben“, sagt Schippers im „Kicker“.
Borussia bleibt dabei also beim „Ja“ aus dem Mai, der 56-Jährige fügt hinzu: „Ich hoffe sehr, dass wir am Montag auf der DFL-Mitgliederversammlung die erforderliche Zwei-Drittel-Mehrheit erreichen.“ Eine Nein-Stimme wird es indes von Borussias Erzrivalen, dem 1. FC Köln, geben.
So begründet Schippers die Entscheidung: „Die Liga muss sich weiterentwickeln – und zwar jetzt. Wir stehen mit unserer Bundesliga in einem Wettbewerb zu den anderen großen europäischen Ligen. Wir wollen konkurrenzfähig sein, sportlich erfolgreich sein, aber das bedeutet auch, dass wir dafür die wirtschaftlichen Voraussetzungen schaffen müssen.“
Die Millionen, die die DFL durch den Anteil-Verkauf generieren würde, soll einerseits zum Aufbau neuer Strukturen innerhalb der Fußball-Liga genutzt werden – darüber hinaus sollen auch Gelder an die Vereine verteilt werden.
Es ist und bleibt ein Reizthema – gerade bei den Fans. Auch über Gespräche mit der aktiven Fanszene der Fohlen spricht Schippers: „Der Austausch fand statt, schon im Frühjahr, als wir damals in der Liga über den Investorenprozess sprachen. Wir haben auch dieses Mal wieder unsere Beweggründe erläutert und auf die Notwendigkeit hingewiesen, dass die Liga etwas machen muss für die Werthaltigkeit ihres Produkts.“
Borussias Standpunkt ist somit auch für den zweiten Anlauf unverändert – und auf diesem Wege transparent kommuniziert. Nun wartet Fußball-Deutschland darauf, ob am kommenden Montag die Zwei-Drittel-Mehrheit erreicht wird.