Gladbachs Mike Hanke kritisiert Ex-Coach Rose: „Sehr auf seine eigene Karriere fokussiert“
Mönchengladbach. Acht Jahre ist es her, dass Mike Hanke (37) ein Profispiel für Borussia Mönchengladbach bestritten hat. Nun ist der ehemalige Gladbach-Angreifer an den Niederrhein zurückgekehrt – als Co-Trainer von Borussias U19 an der Seite von Chefcoach Sascha Eickel (46). In einem Interview hat sich der 37-Jährige zu seiner neuen Tätigkeit geäußert und dabei auch Bezug auf die vergangene VfL-Saison unter Gladbachs Ex-Trainer Marco Rose (44) genommen – und diesen auch kritisiert. Denn: Für Hanke hat der heutige Dortmund-Coach zu wenig auf die eigene Jugend gesetzt.
Gladbachs Hanke nun als U19-Co-Trainer im Einsatz
Von 2011 bis 2013 schnürte Mike Hanke seine Fußballschuhe für den VfL Borussia, bestritt in dieser Zeit stolze 95 Pflichtspiele (15 Tore, 12 Vorlagen) und erlebte sowohl gute wie auch schlechte Zeiten mit dem VfL. Nun, acht Jahre später ist der Mittelstürmer zurück zur Elf vom Niederrhein gekehrt – in einer neuen Funktion als Co-Trainer der U19-Fohlen.
Ein Job, der Hanke bereits nach den ersten Tagen große Freude bereitet wie er im Interview mit der „Bild“ verrät: „Es macht riesig Spaß und ich bin dankbar, diese Chance von Borussia bekommen zu haben. Ich muss sagen, der Ablauf bei der U19 unterscheidet sich kaum vom Profi-Bereich. Ein Teil der Mannschaft trainiert zwei Mal am Tag, die medizinische Betreuung ist top, auch Video-Analysen werden angefertigt.“
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Hankes Rückkehr nach Gladbach kam für viele allerdings überraschend. Hatte der heute 37-Jährige 2013 doch nicht nachvollziehen können, warum sein Vertrag bei den Fohlen nicht verlängert wurde. Dennoch: Dass er nun wieder bei Borussia ist, sei für ihn eine Herzensangelegenheit.
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„Ich verstehe es auch heute noch nicht und es hat lange gedauert, diese Enttäuschung zu verarbeiten. Aber es war wohl der Wunsch von Lucien Favre, damit muss man im Fußball leben. Fakt ist, dass ich mich in Gladbach sonst immer sauwohl gefühlt habe. Auch das Verhältnis zu den Fans war etwas Besonderes. Ich trage die Raute im Herzen“, so der U19-Co-Trainer.
Seine heutige Arbeit werde vor allem von Jupp Heynckes (76), seinem ehemaligen Trainer auf Schalke, Dieter Hecking (56) und auch Lucien Favre (63) beeinflusst, aber auch den ehemaligen Gladbach-Trainer Marco Rose halte er für einen sehr guten Trainer, so Hanke.
Dennoch gibt es etwas, was ihn in den vergangenen Spielzeiten unter Rose besonders gestört habe. „Ich halte Marco Rose für einen richtig guten Trainer. Aber nach der Bekanntgabe seines Wechsels hat er ein paar unglückliche Entscheidungen getroffen“, betont Hanke und fährt fort: „Ich finde auch, dass er zu wenig auf die Jugend gesetzt hat. Aber das lag wahrscheinlich daran, dass er sehr auf seine eigene Karriere fokussiert ist.“
Hat Rose sich also zu sehr auf sich selbst konzentriert und den Erfolg der Fohlenelf damit in den Hintergrund gestellt? Rose selbst würde diese kritische Äußerung sicherlich so nicht unterschreiben. Dennoch ist Hanke nicht der Erste, der Roses Verhalten – vor allem nach der Bekanntgabe seines Abgangs zum BVB – bemängelt.
Hanke nicht der einzige Gladbacher mit Rose-Kritik
So hatte beispielsweise Sportdirektor Max Eberl (47) dem ehemaligen Trainer rückwirkend mangelnde Identifikation mit dem Verein vorgeworfen, Vereinspräsident Rolf Königs (80) merkte gar an, dass Rose nie richtig beim VfL angekommen sei.
Hanke selbst jedenfalls verfolgt einen klaren Plan, was er selbst sich von seiner neuen Tätigkeit bei Borussia erhofft: „Ich hoffe, dass wir mit guter Arbeit bei der U19 dazu beitragen können, dass in Zukunft wieder das ein oder andere Talent mehr den Sprung zu den Profis packt.“
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Für immer möchte der Ex-Stürmer allerdings nicht im Jugendbereich tätig sein. Denn: Er hat noch andere große Pläne für seine berufliche Zukunft: „Ich werde mich voll auf meine Trainer-Tätigkeit konzentrieren, sehe das als meine 2. Karriere“, so Hanke. Er werde nun alle nötigen Trainer-Lizenzen erwerben und auch den Fußball-Lehrer-Schein machen. „Kurzfristig ist mein Ziel, mit Gladbachs U19 oben mitzuspielen. Mein langfristiges Ziel ist es, irgendwann als Cheftrainer in der Bundesliga zu arbeiten.“
Und: Dafür ist der Ex-Profi bereit, alles zu geben. „Mit 13, 14 Jahren wollte ich unbedingt Profi werden, habe alles dafür getan. Jetzt will ich unbedingt als Trainer in die Bundesliga – und auch dafür gebe ich alles.“
Scheint ganz so, als würde man in Zukunft noch viel von Mike Hanke hören. Und wer weiß: Vielleicht steht er ja irgendwann auch mal Marco Rose als Trainer an der Seitenlinie gegenüber.