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Von Anton Kostudis (kos)

Bleibt er die Nummer eins? Gladbach-Keeper Omlin übt Selbstkritik: „Hatte einige Baustellen“

Torwart Jonas Omlin verzieht auf dem Trainingsplatz das Gesicht.

Jonas Omlin, hier am 23. Juli 2024 im Training, will in der kommenden Saison der große Rückhalt für Borussia Mönchengladbach sein.

Auch für ihn soll es in der kommenden Saison erfolgreicher laufen: Hinter Keeper Jonas Omlin (30) liegt bei Borussia Mönchengladbach eine wahre Seuchen-Spielzeit.

Lediglich acht Einsätze standen am Ende für den Schweizer Schlussmann zu Buche. Hintergrund: Anfang September vergangenen Jahres waren Omlins anhaltenden Schulter-Probleme so groß geworden, dass sich der Keeper unters Messer legen musste. Es folgte eine monatelange Zwangspause – in der Omlins Stellvertreter Moritz Nicolas (26) mit guten Leistungen aufwartete.

Borussia Mönchengladbach: Jonas Omlin will Nummer eins bleiben

Nun aber ist Omlin zurück! Die lädierte Schulter ist komplett ausgeheilt und wieder voll belastbar. Der Schweizer kann in der Vorbereitung voll mitziehen. „Ich bin gut zurückgekommen und habe keine Einschränkungen, das ist nicht selbstverständlich bei so einer Verletzung. Ich habe seit dem Trainingsstart jede Einheit mitgemacht und es war schon noch etwas intensiver als in den vergangenen Jahren. Ich habe alles hervorragend verkraftet“, sagte Omlin nun der „Rheinischen Post“.

Die monatelange Zeit im Wartestand hatte freilich am Keeper genagt, wie er nun erklärte. „Natürlich war es nicht einfach, nicht dabei zu sein. Ich musste mich zunächst auf mich konzentrieren, ich kann nur wirklich helfen, wenn ich auf dem Platz stehe. Jetzt bin ich wieder hundertprozentig fit, diese Zeit musste ich mir nehmen. Das war eine Entscheidung für Borussia Mönchengladbach“, so Omlin.

Omlin will natürlich als unangefochtene Nummer eins in die neue Saison gehen. Sein Kapitänsamt will der Schlussmann ebenfalls behalten. Und auch wenn Coach Gerardo Seoane (45) sich offiziell noch nicht festgelegt hat, deutet vieles daraufhin, dass der Schweizer die Fohlen auch in der kommenden Spielzeit als Erster auf den Platz führt.

„Ich war müde von den letzten Jahren und hatte einige Baustellen. Da brauchte es einen Schnitt, um wieder bei 100 Prozent zu sein“, erklärte Omlin selbstkritisch. Fortan will er nun endlich der große Borussia-Rückhalt sein: „Es war sicher ein Manko in den vergangenen Jahren, dass ich nicht so diese konstanten Phasen hatte, sondern körperlich immer mal wieder etwas war. Trotzdem bin ich jetzt schon sehr zufrieden, weil ich bei jedem Training dabei bin. Und wenn du über einen längeren Zeitraum an etwas arbeiten kannst, dann wirst du auch automatisch besser“, erläuterte der Schweizer.

Zuletzt hatte sich der Keeper allerdings auch einen dicken Klops geleistet: Beim 3:1-Testspielsieg gegen Ipswich Town (Freitag, 2. August 2024) verschuldete der Schweizer auf denkbar unglückliche Weise den Führungstreffer der Engländer. Omlin war nach einem langen Ball aus seinem Kasten geeilt und wollte per Kopf klären. Dabei sprang der Keeper aber unter der Kugel durch. Eine echte Slapstick-Aktion!

Doch Omlin hat seinen Patzer abgehakt. „Natürlich ärgert einen eine solche Szene. Der Fußball im Allgemeinen und das Torhüterspiel im Besonderen ist ein Fehlervermeidungsspiel. Dazu gehört es aber auch, solche Dinge schnell zu verarbeiten und bei sich zu bleiben“, so der Keeper.

Für Herausforderer Nicolas hat Omlin nur lobende Worte übrig: „Er hat sich sehr entwickelt, es hat ihm gutgetan, das Vertrauen vom Verein zu bekommen. Das Duell ist da, es ist nicht so, dass er schläft hinter mir. Er lässt sich nicht hängen wegen der Situation, im Gegenteil - er gibt Gas! Das pusht mich, in jedem Training ans Limit zu gehen. Das kann nur gut sein für das Team.“

Gemeinsam mit den Kollegen will Omlin die völlig verkorkste Saison samt Platz 14 vergessen machen. „Wir haben etwas vor, das sieht man auch im Training. Die Qualität ist da, und wir sind willig und gallig auf dem Platz. Wir haben an Aggressivität dazugewonnen und haben in den Testspielen defensiv solide gestanden. Es hat einen Wandel gegeben, niemand will nochmals so eine Saison wie die letzte erleben und gibt deswegen noch mehr Gas – das stimmt mich sehr positiv.“