Gladbach-Problem im Fakten-Check Gegentor-Flut zwingt Offensive zu Champions-League-Leistungen
Borussias Offensive trifft auf Europapokal-Niveau – dadurch wird aber ein größeres Problem deutlich!
Der eine oder andere Amateurkicker dürfte sich die Frage mit Blick auf die Defensivleistung seines eigenes Teams schon einmal gestellt haben: „Wie viele Tore sollen wir eigentlich schießen, um trotzdem die Spiele zu gewinnen?“.
Gladbach: Gegentor-Flut setzt Offensiv-Stars unter Zugzwang
Meistens ist das ein Anzeichen dafür, dass es „hinten“ nicht gut läuft.
Was zahlreichen Fans von Borussia Mönchengladbach Sorgen machen dürfte: Diese Frage dürfte sich der eine oder andere Offensivspieler der Fohlen womöglich auch stellen.
Denn: Offensiv ist Borussia auf Europapokal-Kurs!
Der Blick auf die Tabelle ist für die Fans aktuell ernüchternd, Gladbach steht nach 22 Spielen in der unteren Tabellenhälfte. Dabei stellt der Tabellenzehnte mit 38 erzielten Treffern die fünftbeste Offensive der Liga.
Nur die Champions-League-Achtelfinalisten Bayern München (64), Borussia Dortmund (45), RB Leipzig (45), Eintracht Frankfurt (43) sowie der VfL Wolfsburg (40) waren in der laufenden Saison häufiger erfolgreich.
Das Problem: Gladbach kassiert zu viele Gegentore!
Denn trotz der ordentlichen Offensiv-Performance weist Borussia eine negative Tordifferenz (-1) auf. Nur fünf Bundesligisten kassierten bislang noch mehr Gegentreffer als Borussia (39) – darunter die drei Teams auf den Abstiegsplätzen.
Im Schnitt schluckt Borussia also 1,77 Gegentore pro Spiel.
„Zu viel, das steht fest“, sagte auch Borussia-Coach Daniel Farke (46) nach der 0:4-Klatsche in Mainz über die Gegentor-Flut seiner Mannschaft.
Farke weiter: „Immer dann, wenn wir gut im Spiel sind, sind wir in der Lage, zu null zu spielen und sehr gut zu verteidigen. Das haben wir nachgewiesen. Aber mir gefallen die Momente nicht, wenn das Spiel-Momentum gegen uns geht. Da müssen wir eine andere Widerstandsfähigkeit zeigen. Das sind dann auch die Spiele, in denen wir viele Gegentore kassiert haben. Das ist eine Qualität, die wir der Mannschaft definitiv hinzufügen müssen.“
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Zuletzt kassierte Borussia in zwei Auswärtsspielen acht Gegentore (0:4 in Mainz und 1:4 bei Hertha BSC). Auf diese Spiele der jüngeren Vergangenheit spielt Farke in seiner Ausführung sicherlich an.
In diesen Partien enttäuschte das Farke-Team auch offensiv. Andere Spiele, etwa das 1:3 gegen Frankfurt oder das 2:3 gegen Leverkusen, zeigen, dass bei Borussia auch gegen personell starke Gegner einiges möglich ist.
Bei diesen Duellen machte aber letztlich die löchrige Gladbach-Defensive den Unterschied – und sorgte für zwei Heimniederlagen in Spielen, in denen Borussia alles andere als chancenlos war.
Dazu können sich die Statistiken von Borussias Offensiv-Stars sehen lassen: Jonas Hofmann (30) kommt auf 16 Scorerpunkte in der Bundesliga, Marcus Thuram (25) kann 14 Scorerpunkte vorweisen.
Auch Lars Stindl (34, elf Scorerpunkte) und Alassane Plea (29, zehn Scorerpunkte) sind in dieser Hinsicht schon zweistellig unterwegs.
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Für eine positive Tordifferenz reicht das aber noch nicht aus!
Eigentlich müsste Borussia aber – gemessen am Durchschnittswert von 1,77 Gegentoren pro Liga-Spiel – sogar zwei Tore in jeder Partie erzielen, um als Sieger vom Platz zu gehen.
Um das Gedankenexperiment fortzuführen: Dann hätte Borussia nach 22 Spielen schon 44 Tore erzielen müssen, um diesen Zwei-Tore-Schnitt zu halten.
Dann hätten die Fohlen die viertbeste Offensive der Liga – also Champions-League-Niveau!
Für größeren Erfolg müsste Farke entweder die Defensive stabilisieren oder die Offensiv-Performance noch weiter ankurbeln.
Seine Äußerungen nach dem Mainz-Spiel zeigen, dass er eher bei der Verteidigungsleistung anpacken will.
Aktuell bringt die Gladbacher Gegentreffer-Flut Farkes Team in ziemliche Tor-Not!