Murmeltier-Tag-Phänomen lässt Fans leiden Farke bestätigt: Gladbach hat die Kaderplanung versemmelt!
Gladbach und das aus einer US-Komödie bekannte Murmeltier-Tag-Phänomen. Borussia-Fans erleben es seit Jahren (!) inzwischen.
Irgendwie, gefühlt zumindest, in einer Zeitschleife gefangen zu sein und die gleichen (negativen) Ereignisse rund um ihren Herzensklub immer wieder durchlaufen zu müssen.
Das Mainz-Desaster (0:4) ist erneut so ein Gladbacher Murmeltier-Tag-Phänomen gewesen. Auf ein richtig gutes Spiel (Bayern München) folgt ein Katastrophen-Auftritt.
Gladbach-Trainer macht in mehreren Bereichen „mangelnde Qualität“ aus
Seit fast einem Jahr kann diese Fohlen-Elf keine zwei Spiele in Folge mehr gewinnen.
Immer wieder düpieren unbequeme und vom Kader her deutlich schwächer besetzte Gegner mit Einsatz, Willen, Leidenschaft und Laufbereitschaft Borussia Mönchengladbach.
Mainz, Hertha BSC, Schalke, Augsburg, Bochum, Darmstadt (DFB-Pokal), Bremen – um nur die jüngsten Beispiele zu nennen.
Nicht genug: Das wiederum wechselt sich mit herausragenden Leistungen wie gegen die Bayern, Borussia Dortmund oder RB Leipzig ab, worauf postwendend erneut das sportliche Gegenteil eintritt.
Längst reagieren zahlreiche Fans wütend und genervt.
Konstant wankelmütig, eine irre Achterbahnfahrt der Emotionen und sportlichen Rückschläge, dieses Murmeltier-Tag-Phänomen am linken Niederrhein.
Was den Klub inzwischen peu à peu im nationalen Ranking abrutschen lässt. Klubs wie Freiburg oder Union Berlin sind inzwischen an der Borussia vorbeigezogen.
Sie – und nicht mehr Gladbach – sind mittlerweise als die „gallischen Dörfer“ zur Stelle, wenn die ganz Großen schwächeln und sich ein Spalt in der Türe Richtung Champions- oder Europa League auftut.
Für einen neuen Akzent in dieser brisanten Gemengelage für Borussia hat nun Daniel Farke (46) gesorgt.
Gladbachs Trainer spricht das aus, was bislang seitens des Klubs in der Öffentlichkeit in dieser Deutlichkeit vermieden worden ist.
Nämlich, dass in der Kaderplanung bei Borusia Mönchengladbach offenkundig in den vergangenen Jahren einige Fehler gemacht worden sind.
Das mag Farke womöglich auch deshalb tun, um sich selbst zu schützen, denn er ist bereits bei Teilen der Fans in die Kritik geraten.
Letztendlich jedoch arbeitet sich der 46-Jährige seit seinem Amtsantritt Mitte 2022 an den gleichen Fohlen-Problemen und Murmeltier-Tag-Phänomenen ab, die bereits seinem Vorgänger Adi Hütter (53) den Job gekostet haben.
Farke spricht nun, angepikst auf die Schwächen in seinem Team, von „Qualität“, die „unserem Spiel einfach fehlt. Und das nicht erst seit Wochen oder Monaten“.
Wenn „man ehrlich“ sei, so der Fußballerlehrer weiter, habe diese Qalität „schon in den vergangenen beiden Spielzeiten“ gefehlt.
Es fehle die Qualität, kontinuierlich gut verteidigen zu können. Es fehle die Qualität, Spiele zu wenden, die „unglücklich gegen dich“ laufen würden. Es fehle die Qualität, sich zu wehren, sich „penetrant zurückzuarbeiten ins Spiel. Das ist etwas, was uns abgeht“.
Der Ton im Borussia-Park ist also ein anderer.
Farke: „Wir machen sehr gute Spiele, wenn das Spiel in unsere Richtung läuft. Wenn wir in unserem Flow sind, wenn wir das Momentum auf unsere Seite ziehen.“
Er ergänzt: „Mir gefallen die Momente nicht, wenn das Spiel-Momentum gegen uns ausfällt.“
Farkes Mängelliste hat es in sich. Mangelnde Widerstandskraft. Mangelnde Laufbereitschaft. Zu wenige Sprints, sprich nötigen Biss.
„Das ist ein Thema, was ich schon seit Monaten sage und was der Verein, wenn ich ehrlich bin, schon seit einigen Spielzeiten bemängelt. Ich habe meine Einschätzung, was wir zu tun haben, auch schon gesagt.“
Farke hat nach der Mainz-Demütigung zahlreiche Baustellen im Fohlen-Kader unmissverständlich öffentlich gemacht.
Und er hat das Mentalitätsproblem in Gladbach klar benannt: „Ich habe auch gesehen, wie wir nach Ballverlust nicht direkt ins Gegenpressing gegangen sind, sondern uns eher so ein bisschen selbstmitleidig präsentiert haben, von der Körpersprache nicht da sind. Da sind einige Dinge, die mir nicht gefallen.“
Der Gladbach-Trainer spricht weiter deutlich aus: „Das ist definitiv eine Qualität, die wir hinzufügen müssen. Wir müssen Resilienz zeigen, wenn Dinge gegen uns laufen. Mit Laufarbeit, mit Bereitschaft, auch mit Impulsen im Gegenpressing da zu sein und eine andere Körpersprache zu zeigen. Da sind wir definitiv nicht mit zufrieden.“
Gladbachs Macher und Entscheider haben also einige Versäumnisse der jüngeren Vergangenheit, was die Kaderplanung betrifft, aufzuarbeiten und zu korrigieren.
Allerdings lässt jedes weitere Murmeltier-Tag-Phänomen bei der Anhängerschaft Geduld und Nachsicht zunehmend schwinden.
Eine Melange, die nicht zu unterschätzen ist.
Und es kristallisiert sich – aktuell zumindest – im Klub nicht die Persönlichkeit heraus, welche die schwarz-weiß-grünen Reihen alsbald wieder einen und zusammenrücken lassen könnte, sollte der sportliche Schlingerkurs sich weiter fortsetzen.
Borussia hat momentan (Kader-) Baustellen zu bearbeiten, die offenbar mehr als nur herausfordernd sind.
Der neue Manager Roland Virkus (56) hat wahrlich kein bestelltes Feld vererbt bekommen.