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Von Anton Kostudis (kos)

Torwart-Alarm bei Borussia Sippel rechnete nicht mehr mit Comeback: „Verrückt, was hier los ist“

Borussia Mönchengladbachs Torwart Tobias Sippel steht im Bundesliga-Spiel gegen den FC Augsburg im Tor und richtet sich die Handschuhe.

Keeper Tobias Sippel stand am Samstag (22. Februar 2025) erstmals seit knapp zwei Jahren wieder für Borussia Mönchengladbach zwischen den Pfosten. Im Spiel gegen den FC Augsburg musste er drei Gegentore schlucken.

Torwart-Alarm am Niederrhein! Für Borussia Mönchengladbach ist es binnen kürzester Zeit knüppeldick gekommen, was die Personallage zwischen den Pfosten angeht.

Die Nummer eins, Moritz Nicolas (27)? Verletzt und bis zum Saisonende raus! Stellvertreter Jonas Omlin (31)? Nach seiner Roten Karte im Spiel gegen den FC Augsburg mindestens ein, wohl eher zwei Spiele gesperrt. Nachwuchsmann Jan Olschowsky (23)? Wurde im Winter zu Alemannia Aachen verliehen.

Borussia Mönchengladbach: Bei den Fohlen herrscht Torwart-Alarm

Bleiben als etatmäßige Profi-Keeper noch Routinier Tobias Sippel (36), der Omlin gegen Augsburg ersetzte, sowie Jungspund Tiago Pereira Cardoso (18), der in dieser Saison allerdings lediglich in der U19 auflief.

Fohlen-Trainer Gerardo Seoane (46) vermied nach der bitteren Heim-Schlappe gegen Augsburg (0:3 am 22. Februar 2025) samt Omlin-Rot zunächst eine Festlegung auf den nächsten Keeper. „Eine Prognose für den nächsten Samstag zu machen, dafür ist nicht der Moment. Tobias Sippel ist unsere Nummer drei und somit in der Position, auch nächsten Samstag zu spielen. Aber ich bin vorsichtig, weil wir in acht Tagen zwei Torhüter verloren haben“, erklärte der Gladbacher Trainer, der mit seinem Team am nächsten Samstag (1. März, 15.30 Uhr) beim 1. FC Heidenheim antritt.

Borussia-Coach Seoane meinte weiter: „Das ist sehr ärgerlich, dass wir jetzt zwei Top-Torhüter nicht mehr auf dem Platz haben.“ Gemeint waren Nicolas und Omlin. Alle drei Gegentreffer kassierte derweil Borussias dritter Torwart Sippel. „Da muss man Verständnis haben. Er hatte in den vergangenen zwei, drei Jahren wenig Einsätze in Testspielen und der Bundesliga. Als dritter Torhüter bist du in den Spielformen im Training auch nur reduziert beteiligt. Da braucht er trotz seiner Erfahrung natürlich auch einen Moment, um in den Rhythmus des Spiels zu kommen“, so Seoane, der seinem Schlussmann unter diesen Umständen eine „positive Leistung“ bescheinigte.

Sportboss Roland Virkus (58) meinte zum Keeper-Notstand: „Irgendwann musste es uns erwischen, und wenn es uns erwischt, dann immer heftig.“ Wer steht nun in Heidenheim im Kasten? Virkus entgegnete ausweichend: „Das wird das Trainer-Team besprechen und dann eine Entscheidung treffen.“

Borussia Mönchengladbach: Sippel rechnete nicht mehr mit Comeback

Sippel selbst konnte trotz des bitteren Heim-Dämpfers samt dreier Gegentore in den Katakomben schon wieder lächeln. „Ich habe eigentlich mit einem Comeback gar nicht mehr gerechnet“, erklärte der Routinier schmunzelnd. Sippel spielt seit 2015 für Borussia Mönchengladbach kommt seitdem aber nur auf 26 Einsätze in der Bundesliga und im Pokal. Zum bislang letzten Mal hatte Sippel vor knapp zwei Jahren zwischen den Gladbach-Pfosten gestanden.

„Es ist verrückt, was auf der Torwart-Position hier in den vergangenen Jahren los ist. Jahrelang waren Yann Sommer und ich gesetzt, Yann hat sich nie verletzt. Jetzt wechseln wir gefühlt im Rhythmus von sechs, sieben Spielen“, sagte Sippel. Da sei es natürlich schwer, in den Takt zu kommen. „Ich bin ein bisschen ins kalte Wasser geworfen worden. Mit einem besseren Rhythmus hätte ich vielleicht eines der drei Gegentore verhindern können“, befand der Keeper.

Bitter war die ganze Geschichte natürlich für Kapitän Omlin, der nach der Verletzung von Nicolas gerade erst in Tor zurückgekehrt war. „Dass Jonas total enttäuscht ist und sich selber Vorwürfe macht, dass wir aus diesem Grund das Spiel verloren haben, ist doch klar. Er ist total frustriert, das kann ich auch nachvollziehen. Wir machen ihm überhaupt keinen Vorwurf und werden ihn wieder aufbauen“, so Virkus.

Die Verantwortung für den Platzverweis nach Omlins Foulspiel an Augsburgs Fredrik Jensen (27) übernahm ohnehin sein Schweizer Landsmann Nico Elvedi (28). „Ich nehme die Schuld auf mich, das war ein schlechter Rückpass von mir“, sagte der Innenverteidiger – auch wenn das für Omlin nur ein schwacher Trost ist. (dpa/kos)