Mal wieder ein Erfolgserlebnis für einen Profi, der zuletzt kaum Anlässe zum Jubeln hatte.

Vier Trainer in den vergangenen vier Spielzeiten, zwischenzeitlich binnen zwölf Monaten von Champions-League-Achtelfinale in den Bundesliga-Abstiegskampf – man sollte meinen, die Profis von Borussia Mönchengladbach, die das alles erlebt haben, stecken im Grunde fast alles weg.

Gladbach-Routinier Patrick Herrmann nach hartem Saisonstart emotional

Allerdings macht ein Gladbach-Spieler keinen Hehl daraus, dass die aktuelle Situation für ihn besonders hart ist. Dabei steht nicht zwingend der bescheidene Saisonstart mit nur einem Sieg aus sieben Liga-Spielen im Vordergrund, sondern seine persönliche Situation.

Für Patrick Herrmann (32) ist es die mittlerweile 15. Profi-Saison bei Borussia Mönchengladbach. Champions-League-Teilnahmen, Relegation oder schwere Verletzungen wie ein Kreuzbandriss – alles hat der Ur-Borusse in dieser Zeit schon miterlebt.

Einen so schweren Einstieg in eine neue Saison gab es für ihn aber wohl noch nie. Nach sieben Spielen wartet er noch auf seine ersten Einsatzminuten und stand zuletzt mehrfach nicht im Kader.

Beim 4:1-Testspielsieg gegen St. Truiden bekam er die Möglichkeit, sich etwas Frust von der Seele zu spielen. Herrmann kam über 90 Minuten zum Einsatz, erzielte einen Treffer und trug zum Spielende die Kapitänsbinde.

Auch wenn es nur ein kleines Erfolgserlebnis war, nimmt man das gerne mit, sagt Herrmann über seinen erfolgreichen Einsatz gegen den belgischen Erstligisten. „Es tut mir gut, mal wieder ein Tor zu erzielen und eine gute Leistung zu bringen.“

Dass er mit der aktuellen Entwicklung und den harten Rückschlägen hadert, macht der Routinier deutlich: „Wenn man in den letzten Wochen gar nicht spielt, ist es ganz ehrlich auch mental schwierig.“

Herrmann findet klare Worte: „Es ist schon extrem schwer, wenn ich ehrlich bin. Noch keine Minute auf dem Platz zu stehen, das hätte ich vor der Saison auch nicht gedacht.“

Das soll aber keinerlei Einfluss auf seine Leistungen auf den Rasen haben. „Da lasse ich mich auch nicht hängen oder trainiere jetzt schlechter – im Gegenteil“, erklärt der erfahrene Außenspieler. Sein Plan ist es, sich weiter aufzudrängen – um dann in den kommenden Wochen seine Saison-Premiere zu feiern.

Der perfekte Zeitpunkt für eine Borussia-Identifikationsfigur wie Herrmann wäre dafür das Derby, das für die Fohlenelf nach der Länderspielpause am 22. Oktober 2023 (15.30 Uhr) in Köln ansteht.