Rasen-Ärger bei Gladbach-Gegner
Saarbrücken-Bangen um Heimvorteil? Nächster Spielausfall bestätigt
Das leidige Thema in Saarbrücken setzt sich fort – diesmal mit zwei Vereinen und Millionen Fußball-Fans vor dem TV als Leidtragende.
Wieder nimmt der Rasen im Ludwigsparkstadion, der Heimstätte des 1. FC Saarbrücken, eine ungewollte Hauptrolle ein. Bereits in den vorangegangenen Pokalrunden, da warf der Drittligist unter anderem den FC Bayern München und Eintracht Frankfurt aus dem Wettbewerb, war das Geläuf ein großes Thema.
Gladbach-Nachholspiel möglicherweise nicht in Saarbrücken? Einmal griff der DFB schon durch
Nur drei Tage vor dem Coup gegen die Bayern musste die Drittliga-Partie gegen Dresden aufgrund starker Regenfälle und einer daraus resultierenden Unspielbarkeit des Platzes in der Halbzeit abgebrochen werden.
Das Problem im Ludwigsparkstadion ist kein neues – und es ist besonders den Verantwortlichen des FCS bekannt. Nicht umsonst gibt es Berichte, dass in den kommenden Monaten die Rasenanlage im Stadion unter anderem um eine Drainage erweitert werden soll.
Dafür sollen auch die Pokal-Einnahmen aus dieser Saison in die Hand genommen werden. Das Ziel: Saarbrücken will die Zeiten der Unsicherheit, ob Heimspiele stattfinden können oder doch abgesagt werden müssen, hinter sich lassen.
Das Regen-Chaos hat nun erst einmal zur Folge, dass Borussia, der 1. FC Saarbrücken und der DFB einen Nachholtermin finden müssen. Die nächste Frage ist: Ist überhaupt in Stein gemeißelt, dass auch der zweite Anlauf in Saarbrücken über die Bühne geht?
Die Verantwortlichen des Drittligisten dürften nach Lotte blicken. Die Sportfreunde Lotte waren in der Saison 2016/17 die große Pokal-Überraschung, arbeiteten sich bis ins Viertelfinale vor. Da sollte dann Borussia Dortmund ins Tecklenburger Land kommen, das Spiel musste aber aufgrund eines nicht bespielbaren Rasens abgesagt werden.
Die Suche nach einer Lösung, wie, wann und wo die Partie nachgeholt werden kann, verlief chaotisch. Letztlich rollte der Ball nicht in Lotte, sondern in Osnabrück – an der Bremer Brücke, einem Stadion mit deutlich besserer Infrastruktur, insbesondere mit Blick auf den Rasen.
Lotte hatte sich erst vehement gegen die Verlegung in das Ausweichstadion gewehrt. Allerdings sollte unbedingt eine zweite Absage vermieden werden – und so wanderte das DFB-Pokal-Viertelfinale nach Osnabrück.
Borussia-Trainer Gerardo Seoane (45) reagierte bei „Sky“ mit einem Lachen, als er darauf angesprochen wurde, ob er sich vorstellen könne, dass die Partie schon in der kommenden Woche in Saarbrücken nachgeholt werden könnte.
„Nein, das ist zu früh. Nicht nächste Woche. Wie ich gehört habe, regnet es hier noch eine Woche“, sagte der Schweizer. Nicht nur der Rasen, sondern auch die Witterung spielt dem 1. FC Saarbrücken aktuell nicht in die Karten.
Allerdings betonten alle Verantwortlichen unmittelbar nach der Absage, dass es nun darum gehe, auszuloten, wann eine Neuansetzung in Saarbrücken sinnvoll erscheine. Der erste Plan ist also offensichtlich, dass Saarbrücken nicht das Lotte-Schicksal erleiden muss.
Zwei Stadien in der Nähe von Saarbrücken haben seit der Jahrtausendwende schon der Belastung von Bundesliga-Fußball standgehalten.
Zum einen liegt der Betzenberg, die Heimstätte des 1. FC Kaiserslautern, in der Umgebung – im Mannheimer Carl-Benz-Stadion trug die TSG Hoffenheim nach dem Bundesliga-Aufstieg 2008 ihre ersten Erstliga-Heimspiele aus. Dann zog der Bundesligist nach Sinsheim um.
Update 8. Februar 2024: Wie der 1. FC Saarbrücken am Donnerstagabend bekannt gibt, wird auch das kommende Spiel gegen die SpVgg Unterhaching am Sonntag (11. Februar 2024) nicht stattfinden. Der Rasen im Ludwigsparkstadion sei nach den anhaltenden Regenfällen weiterhin unbespielbar.
Die kommenden Tage und Wochen werden zeigen, wann und wo die beiden Teams um das letzte Halbfinal-Ticket spielen. Dann wird auch Klarheit herrschen, wie es um den Saarbrücker Heimvorteil steht.