Winter-Schnäppchen? DFB-Talent und Dauerkandidat – Fünf Gladbacher Abwehr-Optionen aus dem Inland
Der Bedarf ist da – nur wo schlägt Borussia zu?
Drei Zugänge vermeldete Borussia Mönchengladbach im vergangenen Sommer. Neben Sturm-Kante Tim Kleindienst (29) und Offensiv-Stratege Kevin Stöger (31) verpflichtete der VfL noch den Kapitän von Holstein Kiel, Philipp Sander (26). Ausgerechnet in der Verteidigung, wurde aber kein neuer Mann geholt – sehr zum Ärger der Fans.
Gladbach braucht noch einen Verteidiger – die Optionen im Inland
Immerhin stellten die Fohlen die drittschwächste Abwehr der Vorsaison (67 Gegentore) und verloren mit dem Abgang des Leih-Spielers Maximilian Wöber (26) einen Leistungsträger. Auch wenn die Viererkette von Gerardo Seoane (46) aktuell stabil aufgestellt scheint, dürfte im Winter noch nachgelegt werden.
Gerüchte um die Verpflichtung von Kopenhagen-Profi Kevin Diks (28) machten zuletzt die Runde, nachdem der Niederländer bereits im Sommer als Transfer-Kandidat gehandelt wurde.
Sein Vertrag beim dänischen Hauptstadtklub läuft im Sommer aus, Diks wäre also wohl unter den geschätzten vier Millionen Euro Marktwert zu haben. Sollte sich der Wechsel aber nicht konkretisieren, gibt es für Borussia auch im deutschen Ober- und Unterhaus reichlich Optionen mit ähnlichen Vertragssituationen. Auch Nürnberg-Profi Finn Jeltsch (18) soll im Fohlen-Fokus stehen.
Mönchengladbach sucht einen weiteren Innenverteidiger. Im Idealfall einen, der ebenso wie Wöber auch flexibel auf der Außenbahn einsetzbar ist. Es muss – auch aufgrund der bescheidenen finanziellen Situation – nicht zwingend ein Stammspieler her. Transfers in der Größen-Ordnung wie der von Philipp Sander sind eher zu erwarten: Ersatzspieler mit dem Potenzial, die Stammkräfte herauszufordern.
Im Sommer auslaufende Arbeitspapiere heißen für Fußballprofis oft Bewegung im Winter. Entweder wird über eine Verlängerung verhandelt, oder es geht in Richtung Abschied. Dabei ist sowohl eine vorzeitige Vereinbarung für einen Wechsel nach der Saison, als auch ein sofortiger Winter-Transfer möglich. Im letzten Fall hat der abgebende Verein meist noch am meisten davon, da eine Ablöse fällig wird – wenn auch zu vergünstigen Konditionen.
GladbachLIVE nennt fünf Transfer-Optionen für Borussia Mönchengladbach in der Winterpause, die in Deutschland spielen und deren Verträge im kommenden Sommer auslaufen. Ein Dauerkandidat könnte erneut in den Fokus rücken, aber auch ein DFB-Talent bietet eine interessante Möglichkeit. Dabei ist wichtig zu erwähnen, dass es sich in diesem Gedankenspiel nicht um konkrete Gerüchte, sondern um aufgrund der Vertragssituation und Spielweise geeignete Spieler handelt.
Bernardo (29) – VfL Bochum
Ein bekanntes Gesicht in der Gerüchteküche vom Niederrhein!
Bernardo stand schon zweimal kurz vor einem Wechsel zu Borussia Mönchengladbach. Der Höhepunkt der Transfer-Posse war, als er im Sommer auf dem Gelände des Borussia-Parks gesichtet wurde – letztlich absolvierte der Brasilianer dort aber nur einen Teil seiner Reha.
Mit einer Knieverletzung fiel der Innenverteidiger, der auch links hinten spielen kann und so perfekt in das Wöber-Profil passt, dann bis in den November aus. Erst kürzlich absolvierte er seine ersten Saisonspiele. Im Sommer 2025 läuft der Vertrag des 29-Jährigen aus. Sein Marktwert wird aktuell auf etwa sieben Millionen Euro taxiert, für einen Wintertransfer wäre er also eher eine Luxus-Lösung.
Borussia könnte den Preis allerdings noch etwas nach unten drücken. Schließlich verliert der VfL Bochum den Profi ohne Vertragsverlängerung am Ende der Saison sonst ablösefrei. Möglicherweise klappt es also im dritten Anlauf zwischen den Fohlen und Bernardo.
Timo Becker (27) – Holstein Kiel
Der Ex-Schalker steht seit zwei Jahren bei Holstein Kiel unter Vertrag, ist auch in dieser Saison absolute Stammkraft. Beckers Vertrag läuft allerdings mit Ende der Spielzeit aus, bisher gibt es noch keine größeren Anzeichen auf eine baldige Verlängerung. Bei einer entsprechenden Summe (Marktwert: 2 Millionen Euro) wären die Störche sicherlich auch schon im Winter gesprächsbereit.
Der 1,90 Meter große Verteidiger kann sowohl innen als auch auf den Außenverteidigerpositionen spielen, steht mit 27 Jahren im besten Fußballalter. Sicherlich wäre Becker bei Gladbach aber vorerst Ersatzmann – allerdings damit genau das, was Borussia aktuell sucht.
Phil Neumann (27) – Hannover 96
Ist das der Weg in die Bundesliga für den Innenverteidiger? Bei Hannover 96 ist Neumann gesetzt, verpasste in der laufenden Saison noch keine einzige Pflichtspielminute!
Neben finanziellen Aspekten hapert es in den Vertragsverhandlungen aber auch an den sportlichen Ambitionen des Spielers. So sagte dieser kürzlich der „Bild“: „Im Endeffekt ist es ein Gesamtpaket. Aber ich würde nicht nach Saudi-Arabien gehen. Ich bin im besten Fußballer-Alter, habe noch den Ansporn, das Bestmögliche aus meiner Karriere herauszuholen.“ Ein Wechsel zu Borussia Mönchengladbach könnte ebendieser Schritt sein.
Mit 2,5 Millionen Euro Marktwert wäre der schnelle Defensiv-Mann finanziell stemmbar für die Fohlen, natürlich ist auch immer ein ablösefreier Vorvertrag für den Sommer eine Option.
Luca Itter (25) – Greuther Fürth
Er fällt auch in die Kategorie „Flexibler linker Verteidiger“. Der Linksfuß wird beim Franken-Klub meist als Innenverteidiger eingesetzt, hilft aber immer mal wieder auch außen aus.
83 Spiele absolvierte er bereits für das Kleeblatt, nun steht aber die Trennung bevor. Für Borussia könnte der 25-Jährige zum Schnäppchen werden. Durch den auslaufenden Vertrag könnte schon eine Ablöse knapp unter der Millionen-Grenze reichen, um den Ex-Wolfsburger vom Zweitligisten loszueisen. Allerdings käme Itter weder als Talent mit großartigem Entwicklungspotenzial, noch als gestandener Spieler mit reichlich Erfahrung an den Niederrhein.
Bei Borussia müsste sich der gebürtige Gießener wohl als Innenverteidiger Nummer vier einreihen. Fraglich, ob die Spielerseite einen Deal daher finalisieren wollen würde. Immerhin: Großartig ins Risiko müsste Gladbach nicht gehen – und Itter hätte die Chance, noch einmal Bundesliga zu spielen.
Colin Kleine-Bekel (21) – Holstein Kiel
Er wäre die Option mit Weitblick: Colin Kleine-Bekel. Der Kollege von Timo Becker (oben genannt) machte in der laufenden Saison noch keine Minute. Seit März 2024 fällt der Innenverteidiger mit einem Kreuzbandriss aus, wurde zwischendrin sogar nochmal zurückgeworfen.
Aktuell befindet sich der fünffache U21-Nationalspieler auf dem Weg der Besserung. Kleine-Bekel gilt als eines der größten deutschen Verteidiger-Talente, eine Verpflichtung würde sich früher oder später wohl auszahlen. Zumal der Holstein-Profi im Sommer zum Nulltarif zu haben wäre – über den anstehenden Jahreswechsel könnte Borussia ihn womöglich alternativ schon für ein stemmbares Sümmchen an Land ziehen.
Das Portal „transfermarkt.de“ taxiert den Wert des gebürtigen Bielefelders aktuell auf drei Millionen Euro. Bleibt Kleine-Bekel nach seiner Genesung verletzungsfrei, ist die Tendenz steigend. Die abstiegsbedrohten Kieler könnten das DFB-Juwel also abgeben. Bei Borussia wäre der 21-Jährige vorerst wohl Ersatz, es käme also auf die ihm gebotene Perspektive an.