Sippel ganz allein Kein Handlungs-Druck im Winter – Borussia hat bei den Spielern alles durchgeplant
Die Weihnachtszeit bringt Gemütlichkeit, Eintracht, Fröhlichkeit – und vor allem Stress.
So geht es nicht nur den Menschen in den Städten, die hektisch mit dem Auftrag für die letzten Geschenke durch die Straßen huschen, sondern auch den Klubs in der Bundesliga.
Gladbach im Winter ohne große Einkäufe – aber auch ohne Verluste
In der Transferperiode gehen die Vereine nicht bloß auf Shoppingtour, sondern müssen auch zusehen, dass ihre Spieler nicht ein halbes Jahr später ablösefrei zur Konkurrenz ziehen. Borussia Mönchengladbach hingegen darf über den Jahreswechsel zumindest in dieser Hinsicht die Füße hochlegen.
Ein offenes Transferfenster geht immer auch mit hohen Erwartungen der Fans einher. Gerüchte um neue Spieler versetzten den Anhang in fußballfreien Zeiten oftmals in ekstatische Zustände. Bei den Fohlen dürfte in diesem Jahr aber wohl nicht besonders viel unter dem Baum zu finden sein.
Sport-Geschäftsführer Roland Virkus (57) wird im Winter mutmaßlich über lediglich vier Millionen Euro verfügen. Keine Peanuts, aber es sind eben auch nicht die Mittel für die ganz großen Einkäufe. Im Borussia-Umfeld wird dennoch mit der Verpflichtung eines neuen Innenverteidigers gerechnet.
Im relativ breit aufgestellten Kader wohl die einzige Position, auf der zwingend Handlungsbedarf besteht. Der Abgang des Leihspielers Maximilian Wöber (26) wurde im Sommer nicht kompensiert – zwischenzeitlich geriet die Mannschaft von Trainer Gerardo Seoane (46) in Personalnöte.
Im Winter geht es für Klubs im Profifußball aber nicht nur um Einkäufe für die Rückrunde, sondern auch darum, ablösefreie Abgänge zu verhindern. Laufen Spielerverträge im Sommer aus, dürfen sich die Profis einen neuen Verein suchen – und der Ex bekommt dafür nichts.
In der Vergangenheit machte Borussia damit einige schmerzhafte Erfahrungen. So verließen Marcus Thuram (27, Inter Mailand; Marktwert 2023: 32 Millionen Euro), Ramy Bensebaini (29, Borussia Dortmund; Marktwert 2023: 20 Millionen Euro) und Matthias Ginter (30, SC Freiburg; Marktwert 2022: 18 Millionen Euro) den VfL in den vergangenen Jahren ablösefrei.
Virkus will solche Szenarien verhindern – und hat mit seinen Schützlingen sauber geplant! Im Sommer 2025 läuft lediglich ein Gladbacher Vertrag aus, der von Torwart-Routinier Tobias Sippel (36). Der Keeper hatte erst im Vorlauf der aktuellen Saison sein Arbeitspapier bis 2025 verlängert.
Die Spielzeit beendet Sippel dann als 37-Jähriger, satte zehn Jahre wird er dann bei Borussia im Dienst gestanden sein. Möglich, dass es dann schon in Richtung Karriereende gehen könnte. Ein Nachschub-Problem öffnet sich den Fohlen aber nicht.
Neben den beiden Torhütern auf Top-Niveau Moritz Nicolas (26) und Jonas Omlin (30), stehen in Jan Olschowsky (23) und Tiago Pereira Cardoso (18) gleich zwei Talente in den Startlöchern. Auch aus der U23 könnten noch aufstrebende Schlussmänner hochgezogen werden.
Über die Feiertage herrscht für die Borussia-Bosse also keine Hektik. Wird ein zusätzlicher Verteidiger an Land gezogen, ist das Soll eigentlich schon erfüllt. Im Sommer wird dann neu angegriffen. Sollten Spieler den Verein dann verlassen, würde der Traditionsverein wenigstens noch eine Ablöse einstreichen.
Damit auch die Fans über den Jahreswechsel beruhigt abschalten können, sollte es erstmal aber auch sportlich weiter laufen. Nach der 1:3-Niederlage beim SC Freiburg (30. November 2024) endete die Ungeschlagen-Serie in der Liga. Im Dezember bekommt es Gladbach noch mit Borussia Dortmund, Holstein Kiel und der TSG Hoffenheim zu tun. Erst danach herrschen in den Wohnzimmern wieder Gemütlichkeit, Eintracht und Fröhlichkeit – fast ganz ohne Stress.