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Von Luca Kaiser (ljk)

Neuer Gladbach-Ansatz zeigt Wirkung
Vom Abstiegsplatz zum Europa-Kurs – was den Fans Hoffnung macht

Gladbach-Profis im Kampf um den Ball.

Julian Weigl (Mitte links), Alassane Plea (Mitte rechts) und Phillipp Sander (r.) erobern im Heimspiel von Borussia Mönchengladbach gegen den VfB Stuttgart am 14. September 2024 den Ball gegen Deniz Undav.

Drei Tage nach der Heimniederlage gegen den VfB Stuttgart (1:3) ist Borussia Mönchengladbach am Dienstagvormittag (17. September 2024) in die Vorbereitungen für das kommende Auswärtsspiel bei Eintracht Frankfurt (21. September, 18.30 Uhr) gestartet.

Dabei standen Trainer Gerardo Seoane (45) im Mannschaftstraining neben den Langzeitverletzten Jan Olschowsky (22) und Yvandro Borges Sanches (20) auch Alassane Plea (31), Tim Kleindienst (29), Franck Honorat (28), Lukas Ullrich (20) und Shio Fukuda (20) nicht zur Verfügung. 

Wie die „Rheinische Post“ berichtet, trainierte Plea nach seiner gegen Stuttgart erlittenen Knieprellung individuell. Nach Abklingen der Symptome soll der Routinier dann wieder zum Team dazustoßen. Wann Kleindienst (Erkältung) und Honorat (Wadenprobleme) ins Teamtraining zurückkehren, ist unklar.

Gladbach: Drei Veränderungen bringen Zuversicht zurück

Die beiden Jungprofis Fukuda und Ullrich sind derweil auf dem Weg nach England. Hier treffen sie mit einem Team aus Spielern der U23, der U19 und der U17 am Mittwochabend (18. September, 19 Uhr) im Rahmen des Premier League International Cup auf den AFC Sunderland. Dabei wird das Team von Co-Trainer Guido Streichsbier (54) und Talente-Trainer Tony Jantschke (34) gecoacht.

Mit nur einem Sieg aus den ersten drei Ligaspielen ist die Fohlenelf erneut mit keiner guten Punkteausbeute in die neue Saison gestartet. Dennoch lassen sich im Vergleich zur vergangenen Spielzeit bereits einige Aspekte erkennen, die sich deutlich verbessert haben und den Fans wieder mehr Freude bereiten, die Spiele ihrer Mannschaft zu schauen.

GladbachLIVE zeigt drei Punkte, bei denen sich die Fohlen im Vergleich zur Vorsaison verbessert haben:

Die Innenverteidigerposition

In der vergangenen Saison konnte sich aufgrund von Systemumstellungen oder Verletzungen kein Innenverteidiger-Pärchen richtig einspielen. Dies hat sich jedoch komplett geändert.

An Nico Elvedi (27) und Ko Itakura (27) führte in den ersten drei Saisonspielen kein Weg vorbei. Das Duo wirkte gerade in Bochum, stellenweise auch gegen den VfB, deutlich stabiler als noch in der Vorsaison.

Ebenfalls fingen die beiden Verteidiger sehr viele Bälle frühzeitig ab, wodurch die Mannschaft direkt in den Gegenangriff umschalten konnte. Die neue Herangehensweise scheint gerade den beiden Innenverteidigern zu helfen.

Die Resilienz

Ein Wort, das im Borussia-Kosmos in den vergangenen Jahren immer wieder heraufbeschworen wurde – zuletzt aber mehrfach auch mit Leben gefüllt wurde. In der vergangenen Saison bemängelten die Fans, dass sich die Mannschaft nicht gegen Widerstände wehren und beispielsweise nach Rückständen kaum noch zurückkommen könnte.

In der aktuellen Saison kann man dies der Mannschaft nicht vorwerfen: Sowohl gegen Bayer Leverkusen als auch gegen Stuttgart kämpfte sich Borussia ins Spiel zurück und ließ sich dabei auch von manchmal nicht korrekten Schiedsrichterentscheidungen aus der Bahn werfen.

Dazu tragen vor allem die beiden Sommer-Zugänge Kevin Stöger (31) und Tim Kleindienst bei, die sich für keinen Weg und keinen Zweikampf zu schade sind. Ein Beispiel dafür ist, dass Kleindienst trotz des 1:3-Rückstands gegen den VfB Stuttgart kurz vor Schluss am eigenen Strafraum den Ball eroberte, um noch für eine Initialzündung zu sorgen.

Intensität und Spielidee

Was besonders auffällt ist, dass Borussia in der Sommerpause an ihrer Spielidee gearbeitet hat. Im Vergleich zur Vorsaison attackieren die Fohlen ihren Gegner viel früher und spielen teilweise Pressing über den ganzen Platz. Sehr deutlich war dies in der ersten Halbzeit gegen den VfB Stuttgart zu sehen.

Hierdurch wurde die Stuttgarter Hintermannschaft immer wieder zu einem langen Ball gezwungen. Das führte wiederum zu Balleroberungen und Gegenstößen der Fohlen.

Zudem ist die Spielweise der Fohlenelf viel intensiver geworden. Belegten die Gladbach-Profis bei den Sprints in der vergangenen Saison noch den vorletzten Platz, so stehen sie in dieser Statistik nach den ersten Spielen der neuen Spielzeit mit 667 Sprints auf Platz sechs. Vom Abstiegsplatz zum Europapokal-Kurs – zumindest in dieser Statistik. Dies hängt natürlich auch mit dem hohen Pressing zusammen, zeigt aber auch, dass die Mannschaft bereit ist, auf dem Platz viel zu investieren. 

Borussia Mönchengladbach dürfte darauf hoffen, dass diese Punkte sich bald auch in den Ergebnissen widerspiegeln und zu einer besseren und ruhigeren Saison beitragen. Die ersten drei Begegnungen machen auf jeden Fall Hoffnung und zeigen, dass Borussia auch gegen vermeintlich stärkere Gegner gut dagegenhalten kann. 

Die nächste Möglichkeit, drei Punkte einzufahren, bietet sich am kommenden Samstag im Topspiel bei Eintracht Frankfurt. Punktet Gladbach beim Europapokal-Teilnehmer vom Main, dürfte der spielerisch positive Trend einmal mehr bestätigt werden.