Chance verpasst Unterschrift in der zweiten Liga: Gladbacher Transfer-Ziel verzockt sich komplett
Double-Sieger, Quali für die Champions League und die beste Abwehr der Liga. Die Welt stand ihm offen, doch das war wohl zu viel.
So einige Namen geisterten in dieser Transfer-Periode in der Gerüchteküche von Borussia Mönchengladbach herum. Bisher wurden nur drei davon auch zu Neuzugängen. Mehrere Spieler aus ganz Europa wurden mit den Fohlen in Verbindung gebracht, wechselten dann aber doch nicht an den Niederrhein – ein Gerücht hielt sich über den gesamten Sommer in Gladbacher Kreisen. Bis zum 28. August 2024.
Zweite Liga statt Champions League – Gladbach-Kandidat verpokert sich
Dass Borussia mit 67 Gegentoren in der vergangenen Bundesliga-Saison keine zufriedenstellende Defensiv-Leistung erbrachte, ist bekannt. Verstärkungen für die Hintermannschaft, auch vor dem Hintergrund des Abgangs von Leih-Spieler Maximilian Wöber (26), waren also zu erwarten.
Doch bislang kam es dazu noch nicht. Lange Zeit sah es so aus, als würde Gladbach mit einem ablösefreien Transfer in Österreich zuschlagen. Dort verließ ein Innenverteidiger den Verein, der mit einer überzeugenden Saison eigentlich ausreichend Interesse aus den Top-Ligen auf sich zog.
David Affengruber (23) gewann mit dem SK Sturm Graz das Double in der österreichischen Bundesliga. Dabei kassierte der Sturm in 32 Spielen nur 23 Gegentore, Bestwert der Liga.
Der Niederösterreicher Affengruber trug einen entscheidenden Teil dazu bei und spielte sich damit in den Fokus von Klubs wie Werder Bremen, dem FC Sevilla und eben auch Borussia Mönchengladbach. Die Fohlen beschäftigten sich intensiv mit dem Defensiv-Mann, gewechselt ist er nun aber woanders hin.
Am späten Mittwochabend (28. August) verkündete der spanische Zweitligist FC Elche kurz vor Mitternacht, dass Affengruber als erster Österreicher der Klubgeschichte beim Verein aus Südostspanien unterschreibt.
Für einen Spieler, der mit einer Verlängerung in Graz in der Champions League hätte spielen können, später sogar noch aus der Bundesliga, La Liga oder Italien Angebote hatte, eine herbe Enttäuschung. Das Pokern des Profis zahlt sich nicht aus.
Stattdessen scheinen sich die Klubs von ihm abgewandt zu haben. Die genauen Gründe dafür bleiben unbekannt. Borussia hätte in einer Transfer-Periode ohne größere finanzielle Mittel in der Hand einen ablösefreien Innenverteidiger seiner Qualität sicher gebrauchen können, doch konkret wurde es zwischen Spieler und Klub nie.
Jetzt stehen einen Tag vor Schließung des Wechsel-Fensters (30. August, 20 Uhr) noch drei andere Namen im Raum. Neben Bochum-Profi Bernardo (29) und Ex-Herthaner Jordan Torunarigha (27) ist auch eine Leih-Rückkehr von Ösi-Nationalspieler Maximilian Wöber (26) noch nicht ausgeschlossen.
Dessen Landsmann Affengruber muss sich derweil mit dem sportlichen Kampf in Spaniens Zweitklassigkeit zufriedengeben. Für Elche setzte es in den ersten zwei Spielen zwei Niederlagen – damit stehen sie vorerst auf einem Abstiegsrang.