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Von Leo Bach (lb)

Wechsel ein Missverständnis? Offensiv-Star in Ungnade gefallen – Seoane-Maßnahme neuer Tiefpunkt

Alassane Plea klatscht mit Gerardo Seoane ab, Kevin Stöger wird eingewechselt.

Eine bekannte Szene: Gerardo Seoane (l.) wechselt Alassane Plea (2.v.l.) für Kevin Stöger (r.) aus. Auch am 11. Januar 2025 kam es zu dieser Konstellation.

Seine Zeit am Niederrhein startete vielversprechend und eigentlich hat sich Kevin Stöger (31) auch selbst nicht besonders viel vorzuwerfen. Trotzdem geriet der Sommer-Zugang auf das Abstellgleis.

Am Samstagabend (11. Januar 2025) kam es dann zu einem neuen Tiefpunkt. Bei der Heimniederlage von Borussia Mönchengladbach gegen den Tabellenführer FC Bayern München (0:1) dürfte vor allem eine Maßnahme des Trainers für Unmut im Stöger-Lager gesorgt haben.

Stöger bei Gladbach nur Reservist – neue Chance in Wolfsburg?

Schon vor Anpfiff war klar: Kevin Stöger steht nicht in der Startelf. Was angesichts der vor der Winterpause eingespielten Stammelf keine Überraschung darstellte – Stöger durfte letztmals am 13. Spieltag von Anfang an ran – las sich allerdings bei genauerem Hinsehen wie ein weiterer Rückschlag für den Österreicher.

Einen Wechsel nahm Seoane im Vergleich zum letzten Pflichtspiel (2:1 gegen die TSG Hoffenheim am 21. Dezember 2024) vor. Mittelfeldspieler Rocco Reitz (22) ersetzte den verletzungsbedingt ausgefallenen Franck Honorat (28).

Mit drei zentralen Mittelfeldspielern und zwei Offensiv-Akteuren hinter Mittelstürmer Tim Kleindienst (29) ging es dann in das Topduell gegen die Bayern. Dass sich Seoane für Reitz, bzw. Philipp Sander (26) anstatt für Stöger entschied, ist fast schon bezeichnend. 

Der Kniff mit mehr Stabilität in der Zentrale ging zwar einigermaßen auf, im Nachgang der Partie sprach der Gladbach-Coach aber selbst davon, dass auf der rechten Außenbahn der „Tiefgang“ fehlte. Die Dreierreihe hinter Kleindienst setzte sich vor Weihnachten noch meist aus Linksaußen Robin Hack (26), Zehner Alassane Plea (31) und eben Honorat auf der rechten Bahn zusammen.

Stöger lieferte sich dabei einen Dreikampf mit Plea und Hack, schien diesen aber verloren zu haben. Dass aber nicht der österreichische Neunationalspieler (3 Spiele, kein Tor) bei einem Honorat-Ausfall in die Startelf rotiert – und entweder Hack oder Plea auf rechts ausweicht – sondern ein Kollege aus dem Mittelfeld nachrückt, markiert einen neuen Tiefpunkt in der schwierigen Situation Stögers.

Dieser dürfte sich aus seinem Wechsel von Bochum nach Mönchengladbach sicher noch etwas mehr erhofft haben. Trotz der geringen Spielzeit gibt sich der 31-Jährige aber weiter wie ein Musterprofi, arbeitet hart an sich und macht nach Einwechslung ständig Betrieb.

Auch der Trainer betonte kürzlich, dass der offensive Mittelfeldspieler von großer Wichtigkeit für den Kader sei – in Form von Einsätzen drückt er das aber nicht mehr aus. Stand Stöger in seinen ersten sieben Pflichtspielen für die Fohlen noch siebenmal in der Startelf, gab es seitdem nur noch zwei Starts aus zehn Spielen für den Ösi-Kicker.

An der eigenen Leistung lag das nicht zwingend, vielmehr auch an den taktischen Vorstellungen Seoanes und der erstarkten Konkurrenz. Die englische Woche könnte nun zur neuen Chance werden. Am Dienstagabend (14. Januar, 20.30 Uhr) ist Borussia in Wolfsburg gefordert, Seoane dürfte aufgrund des strammen Terminplans die Rotationsmaschine anschmeißen. Honorat wird wohl noch nicht starten können.

Darf sich Stöger aber auch in den zwei Spielen der kommenden Woche nicht noch einmal von Anfang an präsentieren, stellt sich die Frage, ob der Wechsel im Sommer ein Missverständnis war. Im Ruhrpott war der Standardspezialist ein echter Leader – in Gladbach drückt er viel die Bank. Die Ambitionen waren klar andere. Jetzt liegt es am Trainer, diesen Frust in Energie und einen gesunden Konkurrenzkampf umzumünzen.