U19-EM mit Italien Wilder Auftakt für Fohlen-Talent Chiarodia: Patzer-Gegentor bleibt unbestraft
Mission Titelverteidigung ist gestartet – für das Gladbach-Talent gab es aber direkt mal eine kalte Dusche.
Die Situation in der Verteidigung von Borussia Mönchengladbach ist aktuell angespannt. Umso mehr Chance für junge Spieler wie Fabio Chiarodia (19) eine Chance zu erhalten, um sich bei den Profis fest zuspielen. Ausgerechnet jetzt verpasst der Italiener aber die Vorbereitung. Bei der U19-EM erlebte der Innenverteidiger einen wilden Auftakt, bei dem er zweimal in den Fokus geriet.
U19-EM: Borussia-Youngster Chiarodia patzt im Auftaktspiel
Am Montagnachmittag (15. Juli 2024) eröffnete Italien in der Partie gegen Norwegen die U19-Europameisterschaft in Nordirland. Nach dem Titelgewinn 2023 wollen die Talente um Chiarodia auch auf der Insel nach dem Höchsten streben.
In dem Turnier mit nur zwei Gruppen qualifizieren sich die vier Halbfinalisten (jeweils Gruppenerste und -zweite) automatisch für die U20-Weltmeisterschaft in Chile 2025.
Italien bekommt es in der Gruppe A mit Norwegen, der Ukraine und auch Gastgeber Nordirland zu tun. Als amtierender Champion ging die „Squadra Azzurra“ natürlich als Favorit in die Begegnung, davon war aber erstmal wenig zu sehen.
In der 35. Minute fing Chiarodia eine eigentlich ungefährliche flache Hereingabe der Norweger ab und wollte diese direkt an seinen Mitspieler weitergeben, übersah dabei aber, dass sein Kollege gedeckt war. Mats Pedersen (18) eroberte den Ball, dribbelte kurz an und bediente dann Stürmer Daniel Braut (19) am Strafraumrand.
Auch weil Chiarodia und seine Kollegen nach dem Fehlpass unaufmerksam blieben, hatte dieser zu viel Platz für den Abschluss und stellte somit recht unbedrängt auf 1:0. Gegen den vermeintlichen Underdog Norwegen ein absoluter Kalt-Start für Titelverteidiger Italien und das Borussia-Talent.
Auch nach dem Treffer blieben die Nordeuropäer am Drücker. Dann aber die Erlösung vor der Halbzeit. Am Strafraumrand bediente Simone Pafundi (18) Mitspieler Luca Di Maggio (19) sehenswert per Hacke. Der vollendete den Angriff dann mit einem wunderbaren Distanz-Hammer in den Knick. Norwegens Keeper blieb ohne Chance, zur Pause betrug der Spielstand also 1:1.
Kurz nach dem Seitenwechsel avancierte Chiarodia vermeintlich zum Torschützen. Nach einer Ecke landete das Spielgerät durch einen Aluschuss plötzlich vor den Füßen des mit nach vorne gerückten Verteidigers. Der schob den Ball gedankenschnell ein, die Fahne ging aber sofort hoch – das Tor zählte korrekterweise wegen einer Abseitsstellung nicht.
Den erlösenden Führungstreffer brachte dann die nächste italienische Ecke in schönster Einfachheit: Flanke, Kopfball, Tor. Kevin Zeroli (19), U19-Spieler bei AC Mailand, nickte ein. Der Favorit schien die Start-Schwierigkeiten abgeschüttelt zu haben, agierte fortan sicherer.
Trotzdem brachen die Norweger immer wieder durch und stellten die italienische Hintermannschaft vor Probleme. Chiarodia ließ sich dabei aber nichts weiter zuschulden kommen. Sobald er gefordert war, war der Ex-Bremer allerdings zur Stelle.
Die muntere Partie brachte noch einige Chancen hervor, immer wieder trauten sich die Youngsters auch Einzelaktionen zu. Zu einem weiteren Tor kam es aber nicht mehr. Somit darf sich Chiarodia nach dem 2:1-Auftaktsieg trotz Patzer über einen gelungenen Turnierstart und drei Punkte freuen. Der Gladbacher absolvierte die vollen 90 Minuten.
Am Donnerstag (18. Juli, 20 Uhr) geht es für Italien mit dem zweiten Gruppenspiel weiter. Gegen Gastgeber Nordirland soll der nächste Erfolg eingefahren werden.