Brenzlige Lage droht Mehr „Leihen“ im neuen Jahr? Gladbach-Coach reagiert auf Intern-Thema
In der vergangenen Saison war die Situation noch eine andere, wie reagiert Borussia?
Die erste Halbserie ist absolviert! Aktuell befinden sich die Teams von Borussia Mönchengladbach in der Winterpause oder in den ersten Zügen der Winter-Vorbereitung – und die Verantwortlichen machen sich sicherlich Gedanken darüber, wie sie die zweite Saisonhälfte gestalten wollen.
Gladbach-Entscheidung im neuen Jahr – wie reagiert Borussia?
Für die Bundesliga-Mannschaft gab es durch das 1:2 bei Eintracht Frankfurt einen bitteren Rückschlag, nun stehen die Fohlen auf dem zwölften Tabellenrang. Dabei wäre auch drin gewesen, 2023 in der oberen Tabellenhälfte zu beenden.
Da war Borussias U23 in der Vorsaison noch Stammgast: Lange hatte das Team von Trainer Eugen Polanski (37) sogar Chancen, sich noch im Aufstiegsrennen einzuschalten – wurde letztlich Dritter in der Regionalliga West.
Aktuell sieht die Lage ganz anders aus: Nach einem XXL-Umbruch im Sommer und einer drastischen Verjüngung des Kaders ist die Fohlen-Zweitvertretung ins untere Tabellendrittel gerutscht – mit einem Mini-Vorsprung auf die Abstiegsränge.
Wie geht es für die Regionalliga-Mannschaft nach der Winterpause weiter? Offenbar steht ein Talent aus der U23 in Frankreich hoch im Kurs – Erstligist Montpellier will offenbar Defensiv-Mann Dimitrie Deumi Nappi (19) verpflichten.
Gibt es in der zweiten Saisonhälfte aber wieder vermehrt Verstärkung für den U23-Kader? Dabei geht es in erster Linie nicht um externe Zugänge, sondern um die Option, Profi-Spieler in der vierten Liga zum Einsatz kommen zu lassen, um dem Polanski-Team in der bedrohlichen Tabellenlage zu helfen.
Andere Klubs lösten tabellarische Notlagen in den vergangenen Jahren immer wieder damit, verstärkt Spieler mit Bundesliga-Erfahrung bei den Zweitvertretungen einzusetzen – um einen Abstieg zu verhindern. Eine interne „Not-Leihe“, um das Worst-Case-Szenario aus eigener Kraft abzuwenden.
Ein Abrutschen in die Oberliga wäre für jeden Profi-Klub ein herber Rückschlag, weil die Talente dann auf einem schwächeren Level Woche für Woche zum Einsatz kommen würden.
Gerade zu Beginn der laufenden Saison kamen Top-Talente wie Fabio Chiarodia (18), Grant-Leon Ranos (20) und Yvandro Borges Sanches (19) immer wieder bei der U23 zum Einsatz. Aufgrund der größer werdenden Personal-Not wurde aber gerade im November und Dezember in der Regel jeder fitte Profi-Spieler im Bundesliga-Kader gebraucht.
„Wer bei uns mitspielt, ist komplett unabhängig von der Tabellensituation. Wir haben nie irgendwelche Forderungen gestellt, sondern richten uns nach der Lizenzmannschaft“, sagte Polanski angesprochen auf mögliche „Leih-Spieler“ aus dem Seoane-Team im Gespräch mit der „Rheinischen Post“.
Der Ex-Bundesliga-Profi weiter: „Wir gewinnen mit ihnen und wir verlieren mit ihnen. Entweder hast du mehr individuelle Qualität oder bist besser eingespielt – das gleicht sich am Ende wahrscheinlich aus.“
Im Herbst machte der 37-Jährige keinen Hehl daraus, dass Spieler, die unter der Woche bei Borussias Profis trainieren, eine Stammplatz-Garantie haben, wenn sie am Wochenende zur U23 kommen.
Allerdings erhöhte sich danach die Anzahl der verletzten Profis – auch Borges Sanches oder U-Nationalspieler Lukas Ullrich (19), beide kamen schon bei Polanski zum Einsatz, fielen über Woche aus.
Der U23-Coach zeigt sich vor der zweiten Saisonhälfte aber kämpferisch – am ersten Februar-Wochenende geht es für die Regionalliga-Mannschaft im Spielbetrieb weiter. Dann wird auch etwas klarer, wie viel Profi-Power der Zweitvertretung zur Hilfe kommt.