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Von Daniel Thiel

Brisante Situation Entscheidung mit Kracher-Potenzial: Seoane wiederholt Favre-Move nicht

Gerardo Seoane gibt Anweisungen.

Gerardo Seoane, hier am 15. Dezember 2023, startet mit Borussia Mönchengladbach in die Vorbereitung auf die zweite Saisonhälfte.

Wagt Borussia den Schritt oder nicht? Die erste Entscheidung ist schon am zweiten Tag des neuen Jahres gefallen!

Genau zwei Wochen liegen zwischen der letzten Trainingseinheit von Borussia Mönchengladbach im alten Jahr, die am Tag vor dem bitteren 1:2 bei Eintracht Frankfurt stattfand, und dem Trainingsauftakt 2024.

Gladbach-Entscheidung wird schon beim ersten Training offensichtlich

Am Dienstag (2. Januar) bat Gerardo Seoane (45) seine Spieler gegen 10.30 Uhr erstmals auf den Rasen. Einige Profis verbrachten ihren Urlaub in weitaus wärmeren Gefilden, nun geht es bei Nieselregen am Niederrhein zurück an die Arbeit.

Borussia verzichtet im Rahmen der knapp zweiwöchigen Vorbereitung auf ein Trainingslager. Früher galten die Reisen ins Ausland, um sich auf die zweite Saisonhälfte vorzubereiten, auch als Möglichkeit, neuen Spielern mal die Chance zu geben, sich im Profi-Training zu zeigen und mit den erfahrenen Stars zu messen.

Vor genau zehn Jahren durfte so das einstige Mega-Talent Sinan Kurt (27) mit gerade einmal 17 Jahren erstmals reinschnuppern und kam gleich in Testspielen zum Einsatz. Lucien Favre (66) entschied damals, dem Offensiv-Juwel eine Chance zu geben.

2024 gibt es zwar kein Trainingslager, dafür aber einen weiteren Schweizer Trainer – und wieder ein 17 Jahre altes Top-Talent, das auf seine Chance hofft.

Wiederholt Seoane den Favre-Move aus dem Januar 2014 und lässt U19-Knipser Winsley Boteli (17) in der Vorbereitung auf das erste Spiel im neuen Jahr bei den Profis mitwirken? 

Es wäre eine echte Kracher-Entscheidung zum Jahresauftakt gewesen – zumal es auch in den vergangenen Tagen um die Personalie Boteli turbulent zuging. Das Top-Talent muss sich aber weiter gedulden – beim Trainingsauftakt 2024 verzichtete Borussia darauf, den Youngster aus dem Fohlenstall hochzuziehen. Damit waren wie gewohnt Simon Walde (18) und Fabio Chiarodia (18) die jüngsten Kicker auf dem Trainingsplatz.

Boteli sticht als Führender der Torschützenliste in der U19-Bundesliga ganz klar heraus, der Stürmer aus der Schweiz ballerte sich in seinen ersten 18 Monaten bei Borussia ins Rampenlicht.

Zuletzt berichtete die „Rheinische Post“ darüber, dass Juventus Turin hofft, Boteli schon im Winter verpflichten zu können. Die Fohlen planen hingegen, den 17-Jährigen zu seinem 18. Geburtstag im Juli mit einem Profivertrag auszustatten.

Wenn es um Botelis Perspektive geht, läuft vieles über den Transfer-Experten Fabrizio Romano: Bereits beim Transfer eines weiteren Schützlings von Botelis Berater Christopher Mandiangu (31), Noah Adedeji-Sternberg (18), war Romano bestens informiert – und vermeldete den Deal von Borussia nach Genk exklusiv.

Auch bei Boteli ist Romanos Informationslage bestens! Jeder Romano-Tweet erzielt eine Millionen-Reichweite, damit ist der Italiener längst nicht mehr nur Berichterstatter, sondern ebenfalls ein Player im Transfer-Geschäft.

Es steht außer Zweifel, dass Botelis Vertrauten einiges daran liegt, die Karriere des jungen Stürmers schnell voranzutreiben – bei Borussia wäre das für sie ideale Szenario, dass Boteli so schnell wie möglich durchstarten und mittendrin im Geschehen der Bundesliga-Mannschaft ist.

Aktuell zieht Borussia bemerkenswerterweise aber die eigene Linie stringent durch: Trotz des öffentlichen Drucks und der ausufernden internationalen Berichterstattung über einen 17-Jährigen gibt es keine Extrawurst für den Teenager, wenn es um die Integration in den Profi-Kader geht. Die Lage ist aber brisant!

Im Dezember meldete sich Boteli erstmals selbst zu Wort und sagte bei „Transfermarkt“: „Ich sehe mich im nächsten Jahr bei der ersten Mannschaft.“ Zumindest bei der ersten Einheit des Jahres verzichtet Borussia aber darauf, für eine Wiederholung der Sinan-Kurt-Situation zu sorgen.

Der Flügelspieler entschied sich noch vor dem ersten Bundesliga-Einsatz für Borussia übrigens für einen Wechsel zum FC Bayern München, floppte da aber – und fasste trotz Mega-Potenzials nie im Profi-Fußball Fuß. Auch bei Kurt gab es schon zahlreiche Gerüchte um Top-Klubs, als er gerade einmal 16 oder 17 Jahre alt war.

Wie sich die Situation rund um Boteli in den kommenden Monaten entwickelt, ist aktuell kaum vorherzusehen. Optionen haben der Schweizer und sein Management offenbar einige – neben Juve gilt auch Ajax als Interessent.