„Noch zu früh“ Gladbach-U23 oben auf: Polanski tritt auf die Euphorie-Bremse und freut sich auf Wuppertal
„Die Ausgangslage würden wir schon gerne so beibehalten“, sagt Eugen Polanski (38) über den Start in der Regionalliga. Besser könnte es aktuell auch kaum laufen!
Die U23 von Borussia Mönchengladbach steht in der Regionalliga West gut da: Nach elf Spielen belegt die Polanski-Elf Rang fünf mit 24 Zählern, eine Partie haben die Jungfohlen aufgrund des verschobenen Derbys sogar noch in der Hinterhand. Am Freitagabend (25. Oktober, 19.30 Uhr) steht gegen den kriselnden Wuppertaler SV die nächste Prüfung an.
Gladbach-Coach Polanski nennt Gründe für U23-Höhenflug
Fünf Punkte fehlen auf Spitzenreiter Sportfreunde Lotte, der allerdings bereits zwölf Spiele absolviert hat. Das direkte Duell steht noch aus, genau wie auch gegen einige andere Verfolger-Konkurrenten in der Regionalliga.
Bisher musste die U23 erst eine Niederlage im Ligabetrieb hinnehmen, sportlich sieht es überraschend gut aus. Im Gespräch mit dem „kicker“ will Polanski trotzdem noch nichts von Spekulationen um den Kampf um die Meisterschaft wissen.
„Noch zu früh“, sagt Polanski über ein Ausrufen des Titelrennens. „Die Art und Weise, wie wir uns bislang präsentiert haben, ist aber sehr positiv.“ Generell blickt der Ex-Profi eher auf die langfristige Entwicklung seiner Mannschaft: „Wichtiger als das Tabellenbild sind unsere Leistungen. Wir wollen die Spieler individuell und uns als Team weiterentwickeln. Dann ist die Wahrscheinlichkeit auch hoch, dass sich das in der Tabelle bemerkbar machen wird.“
Ein Konzept, das bisher gut aufgegangen ist. In der Regionalliga befinden sich die Fohlen im Höhenflug, auch ohne besonders viel Profi-Unterstützung. Oft spielt die Zweitvertretung am selben Tag wie die Bundesliga-Mannschaft. Abstellungen zur Aushilfe in der vierten Liga sind daher kaum möglich.
In der vergangenen Saison spielte die U23 zeitweise noch gegen den Abstieg, nun scheint es in die andere Richtung zu gehen. Polanski kennt die Gründe: „Zu Saisonbeginn hatten wir noch ein paar Wackler. Seit der ersten Länderspielpause geht die Entwicklung aber durchweg nach vorne. Wir sind zum Beispiel bei der Strafraumverteidigung stabiler geworden. Wir schaffen es als Team, viele Facetten wie Ballbesitz- oder auch Tempo-Fußball auf den Platz zu bekommen. Die Jungs wissen, dass es nicht nur mit Schönspielerei funktioniert.“
Wenn am Freitagabend der kriselnde Wuppertaler SV zu Gast kommt (Platz 14, zwölf Punkte), soll der nächste Dreier her. Da die Bundesliga-Mannschaft nur eine Stunde später in Mainz gefordert ist, wird Polanski wieder auf „Unterstützung von oben“ verzichten müssen.
Die scheint es aktuell aber wohl ohnehin nicht zu brauchen. Der Trainer freut sich jetzt schon auf das nächste Spiel: „Die Jungs sind sich bewusst, warum wir derzeit erfolgreich sind. Dieses Selbstbewusstsein nehmen wir mit. Die Lust aufs Gewinnen ist bei uns extrem groß.“