Kämpft er sich durch, oder kommt es erneut zum temporären Abschied?

Am Mittwoch (10. Juli 2024) startete Borussia Mönchengladbach mit dem ersten Training in die Vorbereitung für die neue Saison. Ein Fohlen, das offiziell noch als Rückkehrer vermeldet ist, war allerdings nicht dabei. In den kommenden Monaten dürfte er am Niederrhein eine echte Herausforderung vor der Brust haben.

Leihe musste abgebrochen werden – Gladbach-Talent leidet noch immer

Die Förderung von eigenen Talenten und die darauf aufbauende Übernahme in den Profi-Kader gehört fest zum viel angesprochenen „Borussia-Weg“.

In diesem Fall gibt es nun aber einen Knick im Optimal-Verlauf. Das hat vor allem mit Verletzungs-Pech zu tun. Doch auch eingekaufte Konkurrenz macht diesem Eigengewächs jetzt das Leben schwer.

Yvandro Borges Sanches (20), der 2020 aus seinem Heimatland Luxemburg für die U17 der Fohlen verpflichtet wurde, durfte bereits Profi-Erfahrungen sammeln. Doch mehr als ein paar einzelne Einsatzminuten sprangen noch nicht raus für den Flügelstürmer.

Seine Perspektive veränderte sich nicht monumental während der Hinrunde, daher griff der Verein zu einem logischen Mittel. Um mehr Spielzeit im Profi-Bereich zu sammeln, verlieh Borussia den Nationalspieler (25 Länderspiele) an den niederländischen Erstligisten NEC Nijmegen.

Doch die Kurzleihe, die in der Winterpause der Saison 2023/24 begann, endete schneller als erhofft. Im erst achten Ligaspiel für die Holländer zog sich Borges Sanches einen Kreuzbandriss zu. Der 20-Jährige, der eigentlich erst im Juli zurückkehren sollte, wird voraussichtlich noch bis in den Oktober hinein fehlen.

Die Transferperiode ist dann schon lange abgelaufen. Ein Wechsel des Talents ist zwar eher unwahrscheinlich, doch besonders erfrischende Aussichten hat der Linksaußen am Borussia-Park aktuell nicht.

Als Pendel-Spieler zwischen U23 und Profis verpflichtete Gladbach mit Charles Herrmann (18, Borussia Dortmund) erst kürzlich einen eins zu eins Konkurrenten auf der Linksaußen-Position.

Borges Sanches wird also versuchen müssen, sich gegen den U17-Weltmeister durchzusetzen. Ansonsten droht ein Bankplatz in der U23, statt Erfahrung bei der Bundesliga-Mannschaft. Durchaus denkbar, dass es im Winter also zu einem neuen Anlauf in Sachen Leihe kommen könnte.

Sollten die Borussia-Bosse einen geeigneten Abnehmer finden können – und sich Borges Sanches bis dahin nicht bei Profis oder U23 hat durchsetzen können – dürfte eine Leihe für alle Seiten wohl eine zufriedenstellende Lösung bieten.

Nach seiner Verletzung kehrte der Rechtsfuß bereits nach Mönchengladbach zurück, dort arbeitet er an seinem Comeback. Erst während der Saison wird Borges Sanches wieder in das Teamtraining einsteigen können. Dann muss er in nur kurzer Zeit zeigen, was er drauf hat – sonst dürfte sich über den Jahreswechsel eine erneute Luftveränderung anbieten.