Niemals geht man so ganz! Das gilt besonders für diese beiden Gladbach-Legenden, die sich nicht gerade lange von ihrem Verein trennen konnten.

Sportlich bot die abgelaufene Bundesliga-Spielzeit nur wenige Highlights. Für den Höhepunkt zum Saisonabschluss sorgte stattdessen eine emotionale Verabschiedung. Mit Tony Jantschke (34) und Patrick Herrmann (33) beendeten gleich zwei langjährige Spieler von Borussia Mönchengladbach ihre aktive Karriere. Doch noch sind sie nicht weg vom Fenster.

Jantschke nimmt Arbeit als Talente-Manager in Gladbach auf

Nach dem tränenreichen Abschied im letzten Heimspiel der Saison am 11. Mai 2024 (1:1 gegen Eintracht Frankfurt) war bereits klar, dass der von den Fans liebevoll „Fußballgott“ genannte Jantschke und „One-Club-Man“ Herrmann in anderer Funktion weiterhin am Borussia-Park tätig sein würden.

Eine besonders große Pause gönnten sie sich aber nicht. Beim Trainingsauftakt am 10. Juli waren beide Ex-Profis anwesend. Jantschke nahm bereits seine Arbeit als neue Unterstützung für Trainer Gerardo Seoane (45) auf.

Der ehemalige Verteidiger ist künftig als Talente-Manager für die Youngsters der Fohlen verantwortlich, die den Sprung nach ganz oben schaffen könnten.

Dabei betreut der 34-Jährige Top-Talente wie Winsley Boteli (18), Charles Herrmann (18), Kilian Sauck (17) und Niklas Swider (17), die derzeit alle bei den Profis mittrainieren dürfen. Nicht nur die U23, sondern auch die Jugendmannschaften darunter fallen in den Aufgabenbereich des Ex-Fußballers mit 274 Bundesliga-Spielen auf dem Buckel. In neuer Rolle soll er den „Borussia-Weg“ vom Talent zu den Profis begleiten und damit Chefcoach Seoane zuarbeiten.

Der Schweizer erklärte nach dem ersten Trainingstag, wie die nächsten Wochen seines neuen Kollegen aussehen werden: „Er wird jetzt die ganze Vorbereitung vor allem bei den Profis sein, dann aber auch einen geregelten Wochenablauf haben, wo es darum geht, die Betreuung der U23-, U19-Spieler, U17-Spieler, die Talente-Spieler zu betreuen. Bei uns im Training mit Co-Trainer Guido Streichsbier, aber auch im Talentetraining. Jetzt diesen Wechsel auf die Trainerseite zu vollziehen, bedeutet, dass er auch an seiner Ausbildung arbeiten wird und jetzt erstmal bei uns in allen Abläufen dabei ist, um ein bisschen ein Gefühl zu bekommen und sich darauf einzustellen.“

Der Fohlen-Coach ließ auch durchblicken, in welche Richtung es in Zukunft mit Jantschke gehen könnte. Unter den Fans wurde bereits rege diskutiert, ob er eines Tages auch an der Seitenlinie stehen könnte.

„Wir haben schon letztes Jahr Gespräche mit Tony geführt. Er will auf dem Platz bleiben und in den Bereich Trainerteam gehen. Wie am Schluss sein Weg ist, wird sich dann zeigen. Aber jetzt am Anfang, so kurz nach der Karriere, glaube ich, ist es eine gute Rolle für ihn“, schätzt Seoane die Lage ein.

An neue Gesichter muss sich der aus Hoyerswerda stammende Jantschke jedenfalls nicht gewöhnen. Die meisten Trainer, Talente und Funktionäre erlebte er bereits vor dem Jobwechsel hautnah aus Spielerperspektive. Sein Kollege Herrmann geht einen ähnlichen Weg, allerdings mit etwas mehr Distanz zum Platz.

Nach seiner OP beim Mannschaftsarzt des 1. FC Köln, muss er aktuell noch auf Krücken laufen. Wie auf einem „X“-Post des Vereins zu sehen ist, gehörte aber auch Herrmann zu den Anwesenden, als die Profis nach und nach wieder am Borussia-Park eintrudelten. Der 33-Jährige wird demnächst seine neue Rolle in der Sponsoring-Abteilung der Fohlen aufnehmen.