Seoanes Nummer zehn Nächstes Gladbach-Talent feiert Premiere! Andere dürften es schwerer haben
Borussia hat sich etwas vorgenommen, Gerardo Seoane (45) liefert!
Der Umbruchs-Sommer war für Borussia Mönchengladbach mit einem zentralen Ziel verbunden: Die Fohlenelf soll verjüngt werden – die Talente wieder im Fokus stehen.
Borussia Mönchengladbach: Seoane geht Fohlen-Weg voll mit
Nach 13 Bundesliga-Spieltagen lässt sich schon sagen: Diese Devise hat Borussias neuer Trainer verinnerlicht. Unter Seoane standen bereits zehn U23-Spieler im Bundesliga-Kader, acht von ihnen kamen auch schon zum Einsatz.
Dazu gibt es noch einige Fohlen, die schon ordentlich mit den Hufen scharen! Zu den Top-Talenten im Fohlenstall zählen Winsley Boteli (17), Niklas Swider (16) und Kilian Sauck (16), allesamt Stammspieler in ihren U-Nationalmannschaften und Stammspieler in Borussias U19. Dabei zählt Boteli noch zum jüngeren A-Jugend-Jahrgang, die Mittelfeld-Talente Swider und Sauck könnten gar noch in der B-Jugend spielen.
In der U23 machen unter anderem Tony Reitz (19) und Shio Fukuda (19) auf sich aufmerksam, die in der vergangenen Saison noch in der U19-Bundesliga aufliefen.
Beide durften in Länderspielpausen und in der Vorbereitung schon mal im Training der Bundesliga-Mannschaft reinschnuppern. Eine aktuelle Situation zeigt aber deutlich, wieso sie sich – genauso wie etwa auch Spieler aus Borussias U19 – noch gedulden müssen.
Borussias Spieltagskader wurde beim Heimspiel gegen Hoffenheim (2:1) kurzfristig ziemlich durchgeschüttelt: Auf insgesamt zehn Profis musste Seoane verzichten.
Das sorgte für zwei besondere Situationen! In Tobias Sippel (35) und Jan Olschowsky (22) saßen gleich zwei Ersatztorhüter auf der Bank. Zudem stand in Simon Walde (18) ein weiterer U23-Spieler erstmals im Bundesliga-Kader, er ist die Nummer zehn in Seoanes Amtszeit.
Walde wurde im Januar, an seinem 18. Geburtstag, mit einem Profi-Vertrag ausgestattet. Der aktuelle U19-Nationalspieler musste sich noch ziemlich genau elf Monate gedulden, um nun auch in der ersten Liga hautnah dabei sein zu dürfen.
Der Teenager war aber zuletzt eine Konstante: Er war komplett ins Mannschaftstraining der Bundesliga-Mannschaft integriert – und so hatte Seoane die Entwicklung des Rechtsverteidigers über die vergangenen Wochen und Monaten vollständig im Blick.
Das unterscheidet Walde aktuell zu zahlreichen anderen U-Nationalspielern, die Borussia noch in der Nachwuchs-Pipeline hat: Er trifft im Training im Grunde täglich auf gestandene Bundesliga-Spieler, auch in den Wochen, in denen er letztlich in der U23 Spielpraxis sammelte.
Hierbei gab es bisher unter Seoane noch keine Ausnahme: Es standen nur Spieler bei Pflichtspielen im Aufgebot, die auch zum Profi-Kader gehören – und dementsprechend regelmäßig an den vom Schweizer geleiteten Einheiten teilnehmen.
Gerade die personelle Situation beim vergangenen Bundesliga-Spiel hätte der eine oder andere Vorgänger des 45-Jährigen genutzt, um einfach mal einen Youngster auf die Bank zu setzen.
Die Nachwuchs-Hoffnungen aus dem Fohlenstall haben, das zeigen die Einsatzquoten der jungen Spieler im Borussia-Kader, gute Chancen, von Seoane das Vertrauen geschenkt zu bekommen. Der Coach scheut nicht davor zurück, auch Talenten Möglichkeiten zu geben.
Allerdings zeichnet sich, auch durch die Nominierung von Walde und die Entscheidung für zwei Torhüter auf der Ersatzbank, immer mehr ab, was dabei eine Bedingung ist: ein ausgereifter Eindruck des Trainers durch regelmäßige Teilnahme im Mannschaftstraining.
Aktuell wäre es dementsprechend auch überraschend, wenn ein weiterer Spieler, der bisher noch nicht im Spieltagskader stand, bis zur Winterpause seine Premiere feiern würde. Walde war der 28. von aktuell 30 Profis in Borussias Bundesliga-Kader, der von Seoane nominiert wurde. Genau diese 30 Spieler sind es auch, die in den vergangenen vier Monaten regelmäßig am Borussia-Mannschaftstraining teilgenommen haben.
Die beiden fehlenden Spieler sind zwei Drittel der Fohlen-Fraktion aus Österreich: Stefan Lainer (31) erhielt vor Saisonstart seine Krebs-Diagnose und ist nun wieder im Aufbautraining. Hannes Wolf (24) wurde vor seinem Meniskusriss nicht von Seoane berücksichtigt – und gilt als Verkaufskandidat für das Transferfenster im Januar.
Lainer wird auf ein Comeback im Laufe der Rückrunde hoffen. Bei Wolf ist es alles andere als realistisch, dass er noch vor der Winterpause sein Kader-Debüt feiern – wie sich die Lage dann entwickelt, ist noch offen.