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Von Daniel Thiel

Nach WM-Coup in Katar Ex-Bundesliga-Profi bestätigt Borussia-Angebot

Die Nationalspieler Marokkos feiern beim WM-Spiel gegen Belgien.

Für die deutsche Nationalmannschaft lief es bei der WM 2022 in Katar überhaupt nicht. Ganz anders sah es für Marokko aus: Hier feiern die marokkanischen Nationalspieler am 27. November 2022 den Sieg gegen Belgien.

Neun Transfer-Bewegungen in den vergangenen sechseinhalb Jahren – und eine Spur, die an den Niederrhein führt.

Obwohl er gerade einmal 27 Jahre alt ist, wird das Erlebnis vor etwas mehr als einem Jahr während der aktiven Laufbahn kaum mehr zu übertrumpfen sein: Bei der WM 2022 entpuppte sich die marokkanische Nationalmannschaft als absolute Überraschung in Katar – und spielte sich mit leidenschaftlichem Fußball in die Herzen der Fans weltweit.

Gladbach-Angebot erhalten: Ex-Bundesliga-Profi plaudert über Fohlen-Interesse

Während die deutsche Mannschaft mit dem damaligen Gladbach-Profi Jonas Hofmann (31) bereits nach der Vorrunde die Segel streichen musste, ging es für Marokko bis ins Halbfinale.

Dabei mischte auch ein ehemaliger Bundesliga-Profi mit, der einst auch gegen Borussia Mönchengladbach im Oberhaus spielte. Abdelhamid Sabiri (27) stand im Juni 2020 bei der 1:3-Pleite des SC Paderborn gegen die Fohlen in der Startelf.

Mittlerweile kickt der ehemalige Paderborner und Nürnberger, der 2022 in fünf WM-Spielen für Marokko zum Einsatz kam, in Saudi-Arabien – für den Erstligisten Al-Fayha. Sein Weg hätte aber auch anders verlaufen können.

Knapp ein Jahr nach der WM-Sensation bestätigt Sabiri nun im Podcast „Say Less“, dass auch Borussia Mönchengladbach ihn einst verpflichten wollte. Er habe zu Beginn seiner Profi-Karriere einige „krasse Angebote“, wie es der Spieler selbst formuliert, gehabt. Der 27-Jährige berichtet auch, welche Vereine um ihn buhlten.

„Huddersfield, Gladbach, Frankfurt, Mainz, Newcastle, Brighton & Hove Albion. Ich bin nach Huddersfield wegen des Trainers David Wagner“, listet der Mittelfeldspieler die Teams auf, die Interesse an ihm bekundeten. Der Wechsel in die Premier League ging im Sommer 2017 über die Bühne. Zuvor spielte sich Sabiri als technisch starker Offensiv-Spieler mit guten Standardsituationen in Nürnberg in den Fokus.

Damals war Sabiri gerade einmal 20 Jahre alt – und galt als großes Talent mit viel Potenzial. Damit hätte er im Grunde genau in das Schema gepasst, nach dem Max Eberl (50) jahrelang suchte: junge und entwicklungsfähige Spieler nach Gladbach lotsen, um ihnen mit Transfer-Plus dann den nächsten Schritt zu ermöglichen.

Nach Stationen in Huddersfield und Paderborn führte es Sabiri nach Italien, dort stand er bei Ascoli, Sampdoria Genua und der Fiorentina unter Vertrag. In Deutschland litt Sabiris Ruf unter anderem darunter, dass er sich kurz vor seinem Nürnberg-Abschied nach Aussagen der Klub-Verantwortlichen mehrfach krankschreiben ließ, um einen Wechsel zu forcieren. 

Steffen Baumgart und Abdelhamid Sabiri am Spielfeldrand.

Werden wohl nicht mehr beste Freunde: Steffen Baumgart (l.) und Abdelhamid Sabiri arbeiteten in Paderborn zusammen, das Foto zeigt sie am 8. Februar 2020.

Der ehemalige Köln-Trainer Steffen Baumgart (51) arbeitete mit dem Mittelfeld-Strategen in Paderborn zusammen und warf ihm nach der gemeinsamen Zeit „mangelhafte Selbstwahrnehmung“ vor. 

„Im Nachhinein war es ein Fehler, dass wir ihn geholt haben“, sagte der langjährige Bundesliga-Trainer 2020 dem „Westfalen-Blatt“. Baumgarts Einschätzung vor mittlerweile über drei Jahren: „Es wäre besser gewesen, er hätte die Klappe gehalten.“ Zuvor hatte Sabiri in einem Podcast über die Abstiegssaison in Paderborn unter Baumgart gesprochen.

Kurios: In dem Sommer, in dem Borussia offensichtlich um Sabiri buhlte, lotste Eberl letztlich einen gewissen Michael Cuisance (24) an den Niederrhein. Das Profil des Franzosen: überaus talentiert, ein genialer Techniker im Mittelfeld – aber äußerst undiszipliniert.

Cuisance provozierte dann nach drei Borussia-Jahren mit zahlreichen Fehltritten seinen Wechsel zum FC Bayern München und landete zwischenzeitlich ebenfalls bei Sampdoria Genua. Der Kelch ging also nicht an Borussia vorüber, Eberl holte stattdessen einen nahezu identischen Spielertypen.