Man sagt, Torhüter seien ein wenig anders – in diesem Fall stimmt das ganz sicher.

Wer in den vergangenen Jahren ein Spiel des VfL Bochum verfolgt hat, wurde sicherlich auch auf Manuel Riemann (36) aufmerksam. Der Torhüter polarisiert. Manche lieben seine Ausraster und seinen ekstatischen Jubel, andere empfinden das Schauspiel als „drüber“. Zuletzt wurde ihm sein starker Charakter zum Verhängnis, der VfL sortierte ihn aus. Unter Ex-Fohlen-Trainer Dieter Hecking (60) darf er wieder mitmischen und sich zurückkämpfen – Hilfe holte er sich zuvor bei einem ehemaligen Keeper von Borussia Mönchengladbach.

Im Januar wieder Gegner – Ex-Gladbach-Profi hilft dem VfL Bochum

Beim Hinspiel in Bochum siegte Borussia mit 2:0 (31. August 2024), beide Treffer wurden Torwart Patrick Drewes (31) eingeschenkt, Riemann stand zu diesem Zeitpunkt schon gar nicht mehr im Kader. 

Bereits in der Relegation, die der Bundesliga-Saison vorausging, verzichtete Bochum auf den strittigen Schlussmann. Der Grund: „Unüberbrückbare unterschiedliche Auffassungen zu teaminhaltlichen Themen.“ Die kryptische Vereins-Stellungnahme ließ klar durchblicken, dass es zum Zoff zwischen Riemann und anderen Vereinsteilen gekommen war. Im November drehte sich dann der Wind.

Ex-Gladbach-Coach Dieter Hecking übernahm beim Ruhrpott-Klub – und öffnete wenig später Riemann die Tür für eine Rückkehr. Mit Drewes und Ex-Kölner Timo Horn (31) stehen allerdings noch zwei weitere Keeper mit Bundesliga-Format im VfL-Kader. 

Um wettbewerbsfähig zu sein, bekam Riemann Hilfe von einem in Mönchengladbach bestens bekannten Ex-Torwart: Christofer Heimeroth (43)! Im Borussia-Park zählte er zu den Publikums-Lieblingen, hielt dem Verein lange die Treue.

Wie die „Bild“ berichtet, hält der ehemalige Profi Riemann seit Ende Juli auf einem Platz in Düsseldorf fit. Heimeroth, der zwischen 2006 und 2018 für Borussia spielte (79 Partien), ist dabei begeistert von der aktuellen Leistung seines Lehrlings.

„Wir haben über Monate extrem hart trainiert, Manu hat dabei super mitgezogen. Er hat eine unglaubliche Eigenmotivation und einen enormen Ehrgeiz“, so der 43-Jährige. Dabei überschüttet das Ex-Fohlen den ausgemusterten Bochumer nur so mit Lob: „Rein sportlich ist der Junge topfit. Ich habe mit vielen Top-Torhütern zusammen trainiert: Neuer, ter Stegen, Sommer, Bailly, Keller. Er ist auf einem sehr guten Level, was das Leistungsniveau angeht. Ich glaube, dass ich das beurteilen kann.“

Aus Gladbach-Sicht dürfte besonders ein Vergleich für etwas Verwunderung sorgen: „Er muss sich nicht hinter einem Yann Sommer verstecken. Meiner Meinung nach sind sie auf einem Trainings-Niveau.“ Von 2014 bis 2018 gehörten Heimeroth und Sommer gemeinsam zum Gladbacher Torwartteam, die Expertise kann ihm also nicht direkt abgesprochen werden – dennoch überrascht der Vergleich. 

Yann Sommer (35) spielt mit dem italienischen Meister Inter Mailand aktuell Champions League und gehört in der Serie A zur Spitzengruppe. Riemann hingegen hat seit einem halben Jahr kein Pflichtspiel mehr absolviert. Das freiwillige Personal-Training soll ihn aber zurück zu alter Stärke führen.

In den Augen Heimeroths ist Riemann durchaus bereit für das Comeback! Der Verein machte die Tür zumindest etwas auf. Am 25. Januar 2025 steht das Rückspiel im Borussia-Park an. Stehen die Fohlen dann tatsächlich einem Keeper auf Yann-Sommer-Niveau gegenüber, dürfte es schwer werden mit dem Toreschießen. Für Manuel Riemann ist das aktuell trotz Ex-Borussen-Coaching noch ein weiter Weg.