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Von Leo Bach (lb)

„Beobachten Entwicklung kritisch“ Borussia erwägt Rückzug auf Social-Media – Gegner macht es vor

Ein Handy und ein Laptop mit der X-Seite von Borussia Mönchengladbach.

Symbolbild: Borussia auf X (ehemals Twitter). Das könnte bald schon Geschichte sein.

Folgt Borussia hier dem Vorbild der Bundesliga-Konkurrenz?

Auch der deutsche Fußball ist von den Auswirkungen der Weltpolitik nicht befreit. Zuletzt reagierten zwei deutsche Vereine auf das Geschehen rund um X-Besitzer Elon Musk (53) der seine Plattform (ehemals „Twitter“) nutzte, um aktiv in den US-Wahlkampf einzugreifen. Auch Hassrede und Fakenews verbreiten sich rasant auf dem sozialen Medium. Der SV Werder Bremen und der FC St. Pauli – Gladbachs nächster Gegner in der Bundesliga (24. November 2024, 17.30 Uhr) – zogen sich jüngst von der reichweitenstarken Plattform zurück.

Name gesichert – Borussia erwägt „Umzug“ in den sozialen Medien

Borussia Mönchengladbach ist auf X unter dem Handle @borussia noch vertreten und gehört dort mit knapp 540.000 Followern zu den meistgefolgten Bundesliga-Mannschaften.

Ein Abbruch der Tätigkeiten würde also einen ganz schön starken Reichweiten-Verlust mit sich führen, allerdings ein klares Zeichen in Sachen Vereins-Werte setzen. Sowohl St. Pauli als auch Werder Bremen sind dafür bekannt, diese konsequent umzusetzen – zieht Borussia mit? 

Wie die Rheinische Post auf Anfrage erfahren hat, befindet sich der Verein aktuell in der Überlegung, Konsequenzen zu ziehen. Das Statement: „Wir beobachten die Entwicklungen bei X seit einiger Zeit sehr kritisch. Der Kanal ist bereits mehrfach Gegenstand von Überlegungen hinsichtlich der Kanal-Strategie gewesen, wir haben den Output dort reduziert.“

Auf der anderen Seite sei es eben aber auch eine Plattform, auf der viele Fans und am Verein Interessierte Infos und Inhalte des VfL verfolgen. Darüber hinaus seien Rückmeldungen, Kommentare und Umfragen auch für den Klub selbst wertvoll. Ein plötzlicher Abbruch würde nicht ohne schmerzhafte Begleiterscheinungen kommen.

Ganz ohne Alternative ist Borussia aber nicht. Neben Instagram und Facebook, wo der Traditionsverein ebenfalls vertreten ist, könnte der Einstieg in „Bluesky“ bevorstehen. Die Plattform ist X relativ ähnlich, auch die Bundesliga-Konkurrenten Bremen und St. Pauli haben sich dort angesiedelt. Den Grundstein für künftige Kommunikation hat Gladbach bereits gelegt.

Der Verein sicherte sich den Namen @borussia.bsky.social, postete auf dem Account aber noch nichts. Klar ist, dass ein Umzug auch bei den Followern des Vereins zu einer größeren Plattform-Wanderung führen dürfte. 

Alle würden aber wohl nicht folgen. Die Verantwortlichen stehen vor der Entscheidung, die eigene Reichweite einzuschränken, dafür aber „Hassrede, rechtsextremistischen Posts und Verschwörungstheorien“ (Statement Werder Bremen) weniger Raum zu bieten. Sicherlich spielt auch die Strategie der anderen Bundesliga-Klubs dabei eine entscheidende Rolle.