Der Borussia-Weg ist wieder eingeschlagen – und die Fohlen-Talente duellieren sich.

Die Fans von Borussia Mönchengladbach sehnen sich nach einer neuen Fohlenelf – ein Team voller junger, talentierter und hungriger Spieler, die sich mit der Raute auf der Brust aufopfern.

Schnappt sich Chiarodia den Platz von Luca Netz?

Gerade die Förderung der Talente ist ein wesentlicher Bestandteil des Borussia-Weges, über den auch Roland Virkus (56) seit seinem Amts-Antritt im Februar 2022 immer wieder gesprochen hat.

Zuletzt sagte Virkus dabei in der „WZ“ klar und deutlich: „Wir hatten den ‚Gladbacher Weg‘ verlassen.“ Allerdings ist der Borussia-Manager guter Dinge, dass der Blick nach vorn positiver aussieht: „Nun glaube ich, dass wir insgesamt wieder einen guten Mix aus jungen und hungrigen Spielern sowie erfahrenen Akteuren besitzen.“

Bestandteil des Vorhabens, den Borussia-Weg wieder in den Fokus zu nehmen, sind zwei Top-Talente, die die Gladbach-Verantwortlichen in den vergangenen Jahren unter Vertrag genommen haben.

Geradezu arriviert ist Luca Netz (19), der mittlerweile in seine dritte Saison am Niederrhein geht, und schon die Erfahrung von inzwischen 55 Bundesliga-Spielen vorweisen kann.

Im Vergleich zu Netz ist Fabio Chiarodia noch ein Jungspund – er startet mit 18 Jahren und der Erfahrung von drei Bundesliga-Einsätzen in die neue Saison.

Chiarodia ist in diesem Sommer für zwei Millionen Euro von Werder Bremen zu Borussia gewechselt und soll nun in unbekümmerter Teenager-Manier angreifen!

Sollte der Defensiv-Mann beim Bundesliga-Auftakt der Fohlen in Augsburg am Samstag (19. August 2023, 15.30 Uhr) zum Einsatz kommen, greift er ausgerechnet einen Top-Wert seines Teamkollegen Luca Netz an.

Der ist in 60 Jahren Bundesliga bisher der zweitjüngste Spieler, der für zwei Erstliga-Teams aufgelaufen ist. Sein Gladbach-Debüt, nachdem der gebürtige Berliner zuvor für Hertha BSC gespielt hatte, liegt ziemlich genau zwei Jahre zurück.

Am 21. August 2021 hatte Adi Hütter (53) Netz bei der 0:4-Pleite in Leverkusen eingesetzt – damals im Alter von gerade einmal 18 Jahren und 98 Tagen.

Nur ein Spieler hat das bisher toppen können: Kurioserweise ist der Spitzenreiter in dieser Bundesliga-Statistik ebenfalls ein Ex-Fohlen – und wurde einst als Supertalent gehandelt.

Berkant Göktan (42) ist einst im Oktober 1998 von Ottmar Hitzfeld (74) beim FC Bayern München ins kalte Wasser geworfen worden – sein Bundesliga-Debüt hat der Offensiv-Spieler mit 17 gefeiert.

Dann verlieh der deutsche Rekordmeister den Türken zu Borussia – und im Alter von nur 18 Jahren und 71 Tagen war Göktan schon für zwei Erstliga-Teams zum Einsatz gekommen. Das ist bis heute Rekord!

Den Göktan-Rekord kann Chiarodia nicht mehr knacken – dafür hätte die Saison einige Wochen früher starten müssen. Allerdings kann sich das 18 Jahre alte Borussia Talent zwischen den Ex-Gladbacher und seinen Teamkollegen Netz schieben.

Denn: Am Samstag ist Chiarodia genau 18 Jahre und 75 Tage alt. Ob es dazu kommt, das hat letztlich Borussia-Coach Gerardo Seoane (44) in der Hand. Allerdings würde auch noch ein Einsatz am zweiten oder dritten Spieltag reichen, um sich in der Talente-Liste noch vor Netz einzusortieren.

Seoane hatte Chiarodia schon nach Leverkusen lotsen wollen und ihn in der Schlussphase der Partie im DFB-Pokal gegen Bersenbrück eingewechselt – setzt Seoane auch am Samstag auf Chiarodia, verdrängt er Netz zum frühstmöglichen Zeitpunkt in der Bundesliga-Bestenliste.