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Von Leo Bach (lb)

Moers legt Einspruch ein Wegen mangelnden Unterbaus: Gladbach-Frauen droht erneut Zwangs-Abstieg

Eine Eckfahne im Borussia-Park.

Darf die zweite Frauenmannschaft von Borussia Mönchengladbach in der nächsten Saison drittklassig spielen? Noch ist es ungewiss. Symbolfoto: Eckfahne, Borussia-Park, am 6. Oktober 2023.

Nach dieser unglaublichen Saison hätten sie den Aufstieg verdient. Nun müssen sie schon ein zweites Mal darum zittern, in der dritten Liga mitwirken zu dürfen.

Satte 69 Punkte aus 26 Partien holten die Spielerinnen von Borussia Mönchengladbach II in der abgelaufenen Saison der Niederrheinliga. Mit nur einer Niederlage durften sie nicht nur eine gelungene Spielzeit, sondern auch noch den Titel und damit den Aufstieg in die drittklassige Regionalliga feiern! Allerdings liegen die Hindernisse für die Meisterinnen nicht auf dem Fußballplatz.

Gladbach-Frauen droht Zwangs-Abstieg – zweiter Platz mit Einspruch

Nachdem das Erfolgs-Team den Liga-Gewinn gefeiert hatte, war noch nicht klar, ob es denn auch aufsteigen würde. Zwar steht das dem Erstplatzierten in der Niederrheinliga rechtmäßig zu, allerdings drohte Borussia die Lizenz nicht zu erhalten – die Gefahr kam aus den eigenen Reihen.

Da die erste Mannschaft der Frauen in der 2. Bundesliga bis kurz vor Saisonende mit dem Abstiegskampf beschäftigt war, musste die Zweitvertretung zittern. Denn zwei Teams eines Vereins dürfen nach DFB-Regularien nicht in derselben Liga antreten. Wäre es zu einem Abstieg der Gladbacherinnen gekommen, hätte die zweite Mannschaft also weichen müssen.

Glücklicherweise kam es dazu nicht und es durfte erstmals losgelöste Aufstiegs-Stimmung beim frisch gebackenen Drittligisten aufkommen – diese währte allerdings nicht allzu lang.

Am Donnerstag (4. Juli 2024) wurden die neuen Gruppenzusammensetzungen im Frauenfußball veröffentlicht. In der Regionalliga West stand im Feld für Borussia Mönchengladbach II aber auch der GSV Moers, Zweitplatzierter hinter den Gladbach-Damen in der Niederrheinliga. Dazu die Information, dass noch nicht geklärt sei, ob die Gladbacherinnen ihren Startplatz in der Regionalliga wahrnehmen können.

Die Fußball-Plattform „fupa.net“ fragte beim GSV Moers nach, was es damit auf sich hat. Der Verein legte demnach Einspruch gegen eine Teilnahme der Borussia-Kickerinnen ein, da die Auflagen in der dritthöchsten Spielklasse verlangen, dass ein dort antretendes Team einen „Unterbau“ vorweisen muss.

Für Moers bedeutet das klar, dass eine dritte Frauen-Mannschaft von Borussia Mönchengladbach in einer unterklassigen Liga angemeldet sein müsste – diese gibt es zumindest aktuell aber nicht. Das Sportgericht des Westdeutschen Fußballverbandes muss nun entscheiden, ob das Fohlen-Team nach dem Aufstieg, sozusagen als „eigener Unterbau“, auch in der Regionalliga antreten darf.

Im schlimmsten Fall droht der Zwangs-Abstieg zurück in die Niederrheinliga. Vor Gericht hat Borussia ein entscheidendes Argument auf der eigenen Seite: die Konkurrenz.

In der abgelaufenen Spielzeit traten mit dem 1. FC Köln, Bayer 04 Leverkusen, dem FSV Gütersloh und der SGS Essen gleich vier zweite Mannschaften in der Regionalliga an. Von den vier Klubs stellt nur Essen, nach der zweiten auch noch eine eigene dritte Mannschaft. Sicher ist der Aufstieg trotzdem noch nicht. Gladbachs zweite Frauen müssen zittern – leider nicht zum ersten Mal.