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Von Daniel Thiel

Vor Liga-Duell Eberl blickt auf Gladbach-Zeit zurück – Vergleich dürfte Fohlen-Fans nicht schmecken

Max Eberl sitzt am 26. Januar 2019 aus der Bank von Borussia Mönchengladbach.

Max Eberl, hier am 26. Januar 2019, arbeitete von 1999 bis 2022 für Borussia Mönchengladbach.

Gewagte Herangehensweise von Max Eberl (49)!

2004 wurde der Borussia-Park feierlich eröffnet. Zu den verantwortlichen Personen in dieser prägenden Zeit von Borussia Mönchengladbach zählte Max Eberl.

Gladbach-Vergleich zu Leipzig – Eberl blickt vor Duell auf Borussia-Zeit

In diesem Jahr beendete er seine aktive Laufbahn – nach fünf Jahren als Gladbach-Spieler. Anschließend übernahm er die Verantwortung für Borussias Nachwuchsbereich.

Über 19 Jahre später kehrt der 49-Jährige am Samstag (23. September 2023, 15.30 Uhr) erstmals als Verantwortlicher eines anderen Vereins in sein altes fußballerisches „Wohnzimmer“ zurück – und seinem Arbeitsplatz bis zum Borussia-Aus im Januar 2022.

Dass weite Teile der Fohlen-Fanszene mit Eberls Wechsel zu RB Leipzig nicht einverstanden ist, wurde bereits beim ersten Aufeinandertreffen in Sachsen im Frühjahr deutlich.

Nun steht das erste Wiedersehen am Niederrhein an – und vor der Partie trifft Eberl in einem Interview einen Vergleich, der wohl ebenfalls nicht gut bei den Borussia-Fans ankommen dürfte.

Nicht nur die Anhängerinnen und Anhänger werfen RB seit Jahren vor, sich (im Gegensatz zu Traditionsvereinen wie Borussia Mönchengladbach oder etwa Eintracht Frankfurt) nicht das Geld durch Einnahmen aller Art verdienen zu müssen. Leipzig hingegen hat den Red-Bull-Konzern als finanzstarken Unterstützer im Hintergrund. 

Im abgelaufenen Transfer-Sommer spielte Eberl als sportlich Verantwortlicher in Leizpig XXL-Monopoly. Insgesamt war er an Transfer-Transaktionen in Höhe von 390 Millionen Euro beteiligt.

Unter anderem verließen Josko Gvardiol (21) für 90 Millionen Euro und der Ungar Dominik Szoboszlai (22) für 70 Millionen Euro den Champions-League-Teilnehmer.

Das sind für Borussia aktuell utopische finanzielle Dimensionen! Dennoch zieht Eberl in einem Interview mit der „Berner Zeitung“ zumindest einmal indirekt einen Vergleich zwischen Leipzig und Borussia.

„Der Klub (…) hat spannende Spieler gefunden, entwickelt und verkauft, um wieder neue Spieler mit Potenzial zu verpflichten. Und wenn man meine Geschichte als Sportdirektor in Mönchengladbach nimmt, passt Leipzig sehr gut zu mir“, sagte der Bundesliga-Manager.

Zwar stimmt es, dass Leipzig zuletzt Spieler verkaufen musste – das aber eher auf Wirken der Hochkaräter wie Gvardiol oder Szoboszlai. Sie wollten den nächsten Schritt bei Manchester City bzw. dem FC Liverpool gehen.

Im Gegensatz zu Borussia Mönchengladbach spielen finanzielle Zwänge dieser Taktik, nach der ohnehin im Grunde fast jeder Klub, der nicht gerade Bayern München oder Real Madrid heißt, arbeitet, in Leipzig eine deutlich untergeordnete Rolle.

Bei Borussia geht es – gerade nach den harten Corona-Jahren – in Sachen Personalpolitik um jede Million, die für die Kader-Verstärkung entweder eingesetzt werden kann – oder, wenn sie nicht da ist, nicht.

Leipzig stellte in den vergangenen Jahren mit regelmäßigem Transfer-Minus dar, dass das bei dem amtierenden Pokalsieger anders aussieht. Im Vergleich: Die Transfer-Aktivitäten bei Borussia beliefen sich auf rund 55 Millionen Euro – also knapp ein Siebtel des Betrages, um den es in Leipzig geht.

Der Vergleich dürfte bei dem einen oder anderen Fan, der einst Eberl für seine Entscheidungen in Amt und Würden bei Borussia Mönchengladbach noch zujubelte, nicht gut ankommen.