„Der kann nicht kämpfen“ Virkus-Lob! Gladbach-Boss blickt auf erste Reaktion zurück
Er ist der Mann der Stunde – im Sommer wird er zum Vorbild.
Bei Borussia Mönchengladbach standen nach dem Unentschieden (2:2) beim SV Werder Bremen (4. Mai 2024) zwei Fohlen besonders im Fokus – aus ganz unterschiedlichen Gründen.
Gladbach-Profi soll Transfer-Vorbild sein – Virkus fühlt sich bestätigt
Während Florian Neuhaus (27) eher für Negativ-Schlagzeilen mit seinem Elfmeter-Alleingang und dem folgenden Trainer-Zoff sorgte, spielte sich Robin Hack (25) einmal mehr durch einen Treffer in den Vordergrund.
Mit seinem Tor zum 1:0 erzielte der Offensiv-Spieler seinen neunten Treffer der Bundesliga-Saison. Damit steht Hack vor Stars wie Leroy Sané (28, 8 Tore), Xavi Simons (21, 7 Tore) und (dem lange verletzten) Leverkusen-Stürmer Patrik Schick (28, 6 Tore).
Der Neuzugang ist damit Gladbachs erfolgreichster Torschütze dieser Spielzeit und das, obwohl ihm kurz nach der Verpflichtung im Sommer teilweise noch die Wettbewerbsfähigkeit für die erste Liga abgesprochen wurde.
Borussias Geschäftsführer Sport Roland Virkus (57) fand nun etwas Genugtuung in der guten Leistung von Hack. Immerhin war es Virkus selbst, der den gebürtigen Pforzheimer im Juli 2023 von Arminia Bielefeld für etwa 1,1 Millionen Euro an den Niederrhein lotste.
Was vielen Fans missfiel: Bielefeld war zum Ende der letzten Saison aus der 2. Bundesliga in die 3. Liga abgestiegen – Borussia brauchte Verstärkungen im Kader nach namhaften Abgängen wie Jonas Hofmann (31), Marcus Thuram (26) und Lars Stindl (36). Einen Profi zu verpflichten, der ohne Transfer in der Drittklassigkeit versinken würde, erschien skeptischen Stimmen nicht wie der richtige Schachzug.
Die Borussia-Fans, die sich geirrt haben, dürften sich darüber aber sicher nicht ärgern! Hack ist voll eingeschlagen, gerade in schwierigen Saison-Phasen fungiert er als Hoffnungsträger. Kaum auszudenken, wo Borussia ohne seine Tore stünde. Virkus lobte den Torjäger nach der Partie in Bremen.
„Er hat bis jetzt eine sehr gute Saison gespielt. Robin ist sehr stabil und das freut mich. Ihm wurde nachgesagt, nach Bielefeld: ‚Ihr holt da einen Spieler von einem Absteiger, der kann nicht kämpfen‘. In der aktuellen Phase hat gerade Robin gezeigt, dass er einer unserer stabilsten Spieler ist, und mich freut, dass er auch wieder getroffen hat“, sagte der 57-Jährige in der Mixed Zone.
Eine Entdeckung wie diese dürfte im Sommer zum Transfer-Vorbild für die Borussia-Verantwortlichen werden. Große Transfers können nur getätigt werden, wenn auch hohe Ablösen generiert werden – das „Modell Hack“ ist für Virkus und Co. daher durchaus erneut im Fokus.
Dass Hack durchaus kämpfen kann, hat er bereits bewiesen, genau wie seinen stark ausgeprägten Torriecher. In Bremen hatte er es vor allem seinen kleinen Füßen zu verdanken, dass sein Führungstreffer Bestand hatte.
Im Moment der Ballabgabe von Rocco Reitz (21) in der achten Minute, stand Hack nur minimal nicht im Abseits, seine Zehenspitzen waren noch knapp hinter denen seines Gegenspielers. Im „Sky“-Interview erklärte der noch junge Familienvater, was ihm in dieser Situation half.
„Das war schon sehr knapp. Zum Glück habe ich die gleiche Schuhgröße wie meine Freundin, 38. Deswegen war es kein Abseits. Das ist mir heute mal zugutegekommen.“
Hack ist damit einer der wenigen Gladbach-Profis, der aktuell zum Scherzen aufgelegt ist – er darf es sich aber auch leisten. Durch sein schönes Konter-Tor mit dem „schwachen“, linken Fuß knüpfte Hack an seine überzeugenden Leistungen der letzten Monate an. Der Profi mit den kleinen Füßen trotzte der anfänglichen Skepsis in Gladbach und erfreut sich mittlerweile bester Beliebtheit.