Ungewohnte Qualität Im Kreis absoluter Legenden: Gladbach-Star schreibt Geschichte mit starker Serie
Statt Insel-Abenteuer schraubt Nico Elvedi (27) weiter an seinem Vermächtnis in Gladbach.
Die Gerüchte hielten sich hartnäckig. Wie auch im vergangenen Sommer schien ein Wechsel des Verteidigers von Borussia Mönchengladbach zum Premier-League-Klub Wolverhampton Wanderers das wahrscheinlichste Szenario. Doch der Transfer nach England zerschlug sich erneut. Stattdessen gab es eine Beförderung und eine Leistung, die ihn einen Meilenstein feiern lässt.
Elvedi in Gladbach mit wichtiger Rolle – Seoane setzt Zeichen
Neun Jahre lang spielt der Innenverteidiger bereits für Borussia. Der Vertrag des Schweizers läuft noch bis 2027, erfüllt er diesen, stehen insgesamt zwölf Saisons bei Gladbach in seiner Vita.
Eine Seltenheit im modernen Fußball – und im Falle Elvedis auch keine Selbstverständlichkeit. Immer wieder kamen in den vergangenen Jahren Gerüchte um einen Wechsel auf. Dass der 27-Jährige in seiner Karriere auch gerne einmal in der vermeintlich besten Liga der Welt in England kicken will, ist kein Geheimnis. Trotzdem scheint es zwischen den Fohlen und dem Defensiv-Mann einfach zu passen.
Fast schon als würde Trainer Gerardo Seoane (45) den Gerüchten um einen Abgang etwas entgegenstellen wollen, hob der Coach seinen Landsmann in den Mannschaftsrat für die neue Saison.
Elvedi soll vorangehen – nicht weg. Beim Auftakt-Spiel der Bundesliga gegen Bayer 04 Leverkusen (23. August, 2:3) machte er das: In der 59. Minute beim Stand von 0:2 scheiterte Elvedi aus kurzer Distanz erst per Kopf, schaltete dann aber schnell und schob den Abpraller ein.
Der Anschlusstreffer änderte zwar letztlich nichts an der Heim-Niederlage, sorgte aber für einen persönlichen Meilenstein des Zürchers. Durch das Tor am ersten Spieltag traf Elvedi bereits in der achten Saison infolge. Damit steigt er in einen illustren Kreis auf.
Nur die Borussia-Legenden Oscar Wendt (38) und Karlheinz Pflipsen (53, beide 9 Saisons), Hans-Günter Bruns (69) und Hans-Jörg Criens († 2019, beide 10 Saisons) sowie Herbert „Hacki“ Wimmer (79, 12 Saisons) schafften es noch öfter in aufeinanderfolgenden Spielzeiten zu treffen.
Diese Torgefahr stellt eine ungewohnte Qualität für einen Innenverteidiger dar. In der vergangenen Saison traf der Schweizer sogar zweimal. Gegen den FC Bayern München am 20. Spieltag und im Derby gegen den 1. FC Köln am 8. Spieltag. Beide Partien verlor Gladbach allerdings mit 1:3 – besonders das Derby in Köln bietet eine schmerzhafte Erinnerung für Gladbach-Fans.
Kommt es nicht zu einem verfrühten Abschied Elvedis, fehlen dem Nationalspieler nur noch zwei Tore in den folgenden zwei Spielzeiten, um in der Rangliste der Dauer-Torjäger auf Rang zwei in der Borussia-Historie zu landen. Zuzutrauen ist das dem Identifikations-Profi der Fohlen auf jeden Fall.