„Was macht der beruflich?“ Gladbach-Fans schießen gegen Omlin – Torwartwechsel bis Saisonende?

Gibt als Kapitän die Richtung an: Jonas Omlin, hier am 26. April 2025 in Kiel, steht in der Kritik.
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Harte Worte gegen den Kapitän – das Trainerteam wird sich kurz- und auch langfristig eine Lösung überlegen müssen.
Nach der 3:4-Niederlage von Borussia Mönchengladbach bei Abstiegskandidat Holstein Kiel am Samstag (26. April 2025) wurde die Mannschaft nach Abpfiff von den mitgereisten Auswärtsfans in die Kabine geschickt, der Applaus wurde ihr verwehrt. In den sozialen Netzwerken muss sich vor allem Torhüter Jonas Omlin (31) einiges an Kritik gefallen lassen.
Omlin überzeugt als Gladbach-Keeper – und steht trotzdem in der Kritik
Dabei machte der Schweizer im Grunde ein ordentliches Spiel im hohen Norden. Mehrfach rettete Omlin herausragend, war besonders im ersten Durchgang oft zur Stelle und verhinderte, dass der Halbzeitstand noch schlimmer als das ohnehin peinliche 0:2 aus Gladbacher Sicht war.
Doch die Leistung des Kapitäns war ambivalent (GladbachLIVE-Note: 3). Beim ersten Gegentreffer, einem Kopfball nach Ecke von Kiel-Stürmer Shuto Machino, hatte Omlin die Hand am Ball, brachte aber nicht genug Druck dahinter.
Auch am Distanztor von Armin Gigovic in der 76. Minute hatte der Schlussmann seine Aktien, stand nach eigener Aussage etwas zu weit in der langen Ecke, weil er sich auf Vordermann Marvin Friedrich (29) verlassen hatte.
In der Nachspielzeit, beim Stand von 3:3, parierte Omlin im Eins-gegen-Eins mit Gegenspieler Phil Harres herausragend, rettete den Fohlen scheinbar den Punkt – nur um wenig später beim 3:4 nach einem nicht ausreichend geklärten Standard wieder machtlos dazustehen und bedient die Auswärtspleite hinnehmen zu müssen.
Die Borussia-Fans sind sich uneinig über die Leistung ihres Keepers. Bei der Wahl zu Gladbachs „Spieler des Spiels“ steht Omlin mit zwölf Prozent der Stimmen hinter Franck Honorat (28; 60 Prozent) als zweitmeistgenannter Profi da.
In den sozialen Medien hagelt es aber ordentlich Kritik gegen den 31-Jährigen. Bei Instagram schreibt ein Fan sarkastisch: „Den Europa-League-Traum in vier Spielen einfach weggeschenkt, aber dafür ist der größte Fliegenfänger der Liga unser Kapitän.“ Ein anderer User fordert gar: „Omlin aus dem Tor!“
Tatsächlich macht sich ein Teil des Fohlen-Anhangs breit, der einen Wechsel zurück zu Jungkeeper Tiago Pereira Cardoso (19) fordert. So zieht ein Fan Bilanz nach einfacher Rechnung: „Pereira Cardoso kassiert in fünf Spielen drei Tore,Omlin in seinen letzten drei Spielen unglaubliche neun Kirschen! Finde den Fehler.“
Auf der Plattform X, von der sich Borussia kürzlich zurückgezogen hat, schaltet sich gar ein Bayern-Anhänger in die Torhüter-Diskussion vom Niederrhein ein: „Gladbach ist auch selbst schuld. Wie kommt man auf die Idee, nach so guten Leistungen von Cardoso wieder auf Omlin zu wechseln?“ Darunter findet sich einiges an Zustimmung, aber der Torwart wird auch verteidigt: „Es lag hauptsächlich an der Verteidigung und individuellen Fehlern heute. Sicher kein Sahnetag für Omlin, aber er hat auch einige Dinger rausgeholt heute.“
Für einige User gibt es für den Schweizer jedoch keine Zukunft mehr in Mönchengladbach: „Das Kapitel Omlin sollte im Sommer beendet werden“, fordert ein Fan. Manche sprechen ihm gar die Profession des Torhüters ab: „Was macht Jonas Omlin eigentlich beruflich?“
Nach vier Gegentoren beim Schlusslicht der Liga (Kiel kletterte durch den Sieg vorerst auf Platz 17) kann sich ein Keeper wohl nur selten der Kritik entziehen. Der Frust, den die VfL-Fans aber nach der Kiel-Pleite ablassen, bezieht sich nicht nur auf das eine Spiel. Im Beliebtheitsranking des Borussia-Anhangs sind der verletzte Moritz Nicolas (27) und Talent Cardoso deutlich höher angesiedelt als Kapitän Omlin.
Besonders der junge Luxemburger konnte in Abwesenheit der angestammten Tormänner überzeugen, empfahl sich als Option für die Zukunft. Mit welchem Gespann Borussia in die kommende Saison geht, bleibt noch ungewiss. Klar ist nur, dass Routinier Tobias Sippel (36) wegfallen wird, dessen Vertrag im Sommer ausläuft.
Dass in den verbleibenden drei Saisonspielen noch einmal jemand anderes zwischen den Gladbacher Pfosten stehen wird als Jonas Omlin, bleibt aber unwahrscheinlich. Der Trainer wird dem Kapitän den Rücken stärken – zumindest bis zum Abpfiff am 34. Spieltag. Im Transfersommer werden die Karten dann noch einmal neu gemischt.