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Von Anton Kostudis (kos)

Wegbereiter bei Deutschland-Sieg Kleindienst macht's mit Köpfchen – daran hängt seine DFB-Karriere

Deutschlands Tim Kleindienst kämpft mit dem Niederländer Quinten Timber um den Ball.

Borussia Mönchengladbachs Tim Kleindienst, hier im Duell mit Quinten Timber, leitete am 14. Oktober 2024 per Kopf den deutschen Siegtreffer gegen die Niederlande ein.

Was waren das für Wahnsinns-Tage für Tim Kleindienst (29)! Natürlich war Borussia Mönchengladbachs Angreifer mit durchaus berechtigten Hoffnungen aufs DFB-Debüt zum Nationalteam gereist. Dass es dann aber so laufen würde, das hätte Kleindienst selbst vermutlich auch nicht gedacht.

Denn: Sowohl beim 2:1 in Bosnien (11. Oktober 2024) als auch beim anschließenden Klassiker-Sieg gegen die Niederlande (14. Oktober) hatte Bundestrainer Julian Nagelsmann (37) den Fohlen-Stürmer direkt in seine Startelf beordert.

Borussia Mönchengladbach: Tim Kleindienst feiert DFB-Debüt

In Bosnien durfte Kleindienst bei seinem DFB-Debüt die kompletten 90 Minuten absolvieren, gegen die Niederlande stand der Gladbach-Profi dann 82 Minuten auf dem Platz. Eine tolle Ausbeute für den Borussen!

Damit nicht genug. Denn Kleindienst hatte im Klassiker-Duell mit den Niederländern auch maßgeblichen Anteil am Erfolg. Bayern-Star Joshua Kimmich (29) hatte nach 64 Minuten einen Eckball hereingebracht. Kleindienst schraubte sich am Fünfmeterraum unnachahmlich hoch, brachte die Kugel per Kopf wuchtig in die Mitte. Das Spielgerät trudelte daraufhin zu Stuttgarts Jamie Leweling (23), der zum 1:0-Siegtreffer einschoss.

Wenn Kleindienst nun an den Niederrhein zurückkehrt, darf er sich fortan „Nationalspieler“ nennen. Doch wie steht es um seine Chancen auf weitere DFB-Einsätze?

Fakt ist auch: Kleindienst hatte seine erste Nationalmannschafts-Nominierung nicht zuletzt erhalten, weil in Niclas Füllkrug (31, West Ham) und Kai Havertz (25, FC Arsenal) zwei zentrale Angreifer für die Nations-League-Partien ausgefallen waren.

Doch der Stürmer von Borussia Mönchengladbach hat nun durchaus Werbung in eigener Sache betrieben. Wie auch im Fohlen-Dress rackerte der 1,94-Meter-Mann beherzt an vorderster Front, warf alles rein. Was am Ende fehlte, war lediglich: ein Tor.

Genau auf diese wird es jedoch ankommen, will Kleindienst sich auch längerfristig im Nationalteam festbeißen. Denn: Seine Sturm-Konkurrenten haben zuletzt im DFB-Team ordentlich vorgelegt.

So hat Ex-Dortmund-Angreifer Füllkrug, der vom Spielertyp her am ehesten mit Kleindienst vergleichbar ist, eine absolute Top-Quote im National-Trikot vorzuweisen. 14-mal in 22 Einsätzen ließ es der wuchtige Mittelstürmer für Deutschland klingeln. Zwar laboriert Füllkrug aktuell an einer Achillessehnenreizung. Dass er mit dem Adler auf der Brust zuverlässig trifft, hat er dem Bundestrainer in der Vergangenheit aber bereits ausgiebig gezeigt.

Ähnliches gilt auch für Havertz. Der Ex-Leverkusener ist auf der Insel bei Arsenal absoluter Leistungsträger. Und auch im DFB-Team überzeugt der Edel-Techniker, traf viermal in seinen vergangenen acht Einsätzen (19 Tore in 53 Länderspielen). Knie-Probleme verhinderten nun allerdings die Reise zur Nationalmannschaft.

Es ist durchaus nicht unwahrscheinlich, dass Nagelsmann Kleindienst nach dessen vielversprechenden Auftritten auch in fünf Wochen eine weitere Chance gibt. Dann stehen am 16. November in Freiburg gegen Bosnien sowie am 19. November in Budapest gegen Ungarn die letzten beiden Nations-League-Partien auf dem Plan. Ob Havertz und Füllkrug dann wieder fit sind, bleibt abzuwarten.

Für Kleindienst könnten es jedenfalls wegweisende Spiele werden. Und alle Gladbach-Fans werden sicherlich die Daumen drücken, dass sich der Fohlen-Angreifer im DFB-Trikot festknipst. Aber natürlich auch, dass er zwischenzeitlich das Toreschießen im Borussia-Dress nicht vergisst ...