Unruhe Grund für Borussia-Absturz? Schäfer kritisiert: „Gladbach hätte Eberl-Pressekonferenz verhindern sollen“
Mit dem 2:0-Sieg über Hertha BSC hat Borussia Mönchengladbach am Samstag (12. März 2022) einen Bigpoint im Abstiegskampf gelandet.
Sieben Punkte beträgt der Abstand auf die gefährliche Abstiegsregion in der Bundesliga-Tabelle nun. Allerdings: Komplett gerettet sind die Fohlen damit noch nicht.
Kein Wunder also, dass in der Fußball-Talkrunde „Sky90“ die schwankende Leistung der Gladbacher wieder Thema war. Ex-Borusse Winfried Schäfer (72) hat dabei eine klare Meinung zu der Ursache. Er glaubt, dass insgesamt zu viel Unruhe in den Verein gebracht wurde. Zuletzt vor allem durch den Abgang von Manager Max Eberl (48).
Gladbach gelingt Befreiungsschlag gegen Hertha BSC – aber noch keine finale Rettung
Borussia Mönchengladbach hat einen wichtigen Sieg errungen. Im Top-Spiel des Samstagabends (12.März) setzten sich die Fohlen mit 2:0 gegen den direkten Konkurrenten von Hertha BSC durch und vergrößerten damit den Abstand auf die Abstiegsränge in der Bundesliga-Tabelle auf sieben Zähler.
Wichtig – aber noch lange keine endgültige Rettung. Borussia muss die Leistung gegen Hertha BSC auch in den kommenden Wochen bestätigen, um endgültig nicht mehr zu den möglichen Abstiegskandidaten zu gehören. Denn: Trotz des Sieges, der Hoffnungen auf einen versöhnlichen Saisonabschluss macht, ist der Blick auf die gesamte Saison eher durchwachsen.
Trainer Adi Hütter (52) hat es bislang nicht geschafft, Konstanz in die Leistungen der Gladbacher Mannschaft zu bringen. Vorab vorgegebene Ziele wie eine einstellige Tabellenposition oder gar das Erreichen der Europapokal-Plätze befinden sich derzeit in weiter Ferne. Doch woran liegt das?
Darüber wurde auch am Sonntag (12. März) in der Talkrunde „Sky90“ wieder fleißig diskutiert. Und: Ex-Borusse Winfried Schäfer hatte dabei seine ganz eigene Ansicht dazu, warum es zwischen Hütter und Borussia bislang nicht richtig ins Rollen gekommen ist.
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Der 72-Jährige, der von 1968 bis 1970 sowie 1077 bis 1985 selbst bei den Fohlen spielte, glaubt, dass nicht die Spieler die Hauptschuld an den schwankenden Leistungen tragen, sondern vielmehr der Verein selbst das Problem ist. Vor allem der Abschied von Manager Max Eberl, hätte seiner Meinung nach anders ablaufen müssen, wie er bei „Sky90“ erklärte.
Schäfer: „Ich glaube, da geht's auch wieder im Verein selbst los. Diese Aktion von Max Eberl...ich glaube, die Pressekonferenz – das hätte Borussia verhindern sollen. Man hätte ihn gehen lassen sollen. Aber so war das eine Aktion...Keiner weiß genau, warum Max Eberl diesen Burnout hatte. Liegt es am Fußball, liegt's am Verein, liegt es an der Familie? Wenn man das so macht, muss man auch sagen: Was war das Problem.“
Der zuletzt in Katar tätige Fußballtrainer glaubt, dass mit dem Abgang des damaligen Cheftrainers Marco Rose (45) die Misere in Gladbach anfing: „Er (Eberl, Anm. d. Red.) hat eine wunderbare Arbeit geleistet – ganz klar! Er hat den Verein nach oben gebracht, wenn man den Borussia-Park sieht, mit Hotel – das Beste in Europa, fantastisch! Er mit seinen Leuten Schippers, Bonhof, Königs, da muss man wirklich sagen, das haben sie überragend gemacht, die Borussia. Aber irgendwann kam dann diese Aktion mit Rose. Und in einem Traditionsverein wie Borussia Mönchengladbach, können die Leute nicht verstehen, dass ein Trainer Borussia verlässt, um wieder weiterzugehen. Borussia ist ein großer Verein, ein richtig großer Verein. Und so kam diese Unruhe auf.“
Doch damit nicht genug, sagt Schäfer. Weitere Faktoren hätten den Saisonverlauf der Borussia sowie die Gemütsverfassung von Sportdirektor Eberl negativ beeinflusst. „Dann hat das mit Hütter noch nicht so richtig geklappt, dann gibt es Spieler, die ablösefrei gehen können, dann war Eberls Lebensgefährtin Teammanagerin...das sind alles so Sachen, die auf einmal zusammenkamen. Ich glaube, man hätte das ruhig halten müssen“, so Schäfers klare Meinung.
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Damit, dass immer wieder neue Nebenschauplätze rund um die Borussia entstanden seien, habe man den Spielern immer wieder ein Alibi gegeben, so Schäfer. Er jedenfalls ist sich sicher, dass nicht die Mannschaft das Problem sei.
Schäfer: „Es ist nicht immer die Mannschaft, die das Problem macht (...) Da muss man oben anfangen, Ruhe reinzubringen, alle zusammen müssen diesen Verein repräsentieren und dahinterstehen und dann klappt das auch!“
Nach dem 2:0 gegen Hertha BSC befindet sich die Fohlenelf zumindest leistungs- und ergebnistechnisch wieder auf einem guten Weg. Ob nun, nach all den aufregenden Wochen und Monaten, endlich wieder Ruhe rund um den Borussia-Park einkehrt, werden aber wohl erst die kommenden Wochen und Bundesliga-Spiele zeigen.