Seoane-Hoffnung für 2024 Optionen für zwei Positionen – zuletzt ging Borussia hier auf dem Zahnfleisch
Die Qualität stimmte zum Großteil schon in der ersten Saisonhälfte, nun hofft Borussia auf Verstärkung in Sachen Quantität!
25 Profis kamen in den 19 Pflichtspielen von Borussia Mönchengladbach unter Gerardo Seoane (45) zum Einsatz. Dabei setzte der Schweizer auf gleich acht Spieler, die jünger als 23 Jahre sind.
Gladbach-Trainer Seoane: Hoffnung auf Alternativen im neuen Jahr
Gerade in der Defensive, wo bekanntlich die Erfahrung eine große Rolle spielt, bekamen immer wieder junge Spieler ihre Chance. Im Falle von Fabio Chiarodia (18) war es im November und Dezember mehrfach eine bewusste Einscheidung, ihm den Vorzug vor Marvin Friedrich (28) zu geben – und ihm so die nächsten Entwicklungsschritte zu ermöglichen.
Bei zwei anderen U23-Spielern ist die Situation eine etwas andere: Zum einen verfügen sie schon über deutlich mehr Bundesliga-Erfahrung als der 18 Jahre alte Innenverteidiger. Darüber hinaus gab es für sie über weite Strecken der Hinrunde im Grunde keinerlei Konkurrenzkampf.
Luca Netz (20) und Joe Scally (20) zählten im ersten Seoane-Halbjahr zu den absoluten Dauerbrennern. Der US-Amerikaner spulte die viertmeisten Einsatzminuten ab (1460), Netz landete mit 1424 Spielminuten auf dem sechsten Platz.
Dass das Außenbahn-Duo auf so viele Spielanteile kam, lag auch daran, dass in Stefan Lainer (31) und Lukas Ullrich (19) die beiden Herausforderer jeweils über Monate fehlten.
Bei Lainer wurde kurz vor dem Saisonbeginn Lymphknotenkrebs diagnostiziert. Mittlerweile ist die Krankheit besiegt, der 31-Jährige arbeitet an seinem Comeback. Über mehrere Wochen nahm der Österreicher zuletzt schon wieder am Mannschaftstraining teil, es war aber vorab schon klar, dass er erst 2024 sein Pflichtspiel-Comeback feiern wird.
Die Borussia-Verantwortlichen betonten zuletzt immer wieder, ihm Zeit zu geben – und in Sachen Rückkehr in den Spieltagskader nichts überstürzen zu wollen. Die Fohlen verzichteten schon im Sommer darauf, auf der Position auf dem Transfermarkt nachlegen zu wollen.
So wird es, sollte es keine weiteren Ausfälle bei den etatmäßigen Links- und Rechtsverteidigern geben, auch im Januar sein. Seoane hofft auf schnelle Verstärkung – das aber in Form von zwei Rückkehrern.
Denn auch der deutsche U-Nationalspieler Ullrich stand Borussia im November und Dezember nach einer Schulter-Operation nicht zur Verfügung. Auch beim Trainingsauftakt am 2. Januar 2024 fehlte der Ex-Herthaner noch.
Der Teenager war als Back-up für Netz eingeplant. Zudem hätte Seoane auch so umstellen können, dass Scally auf links rückt – und Netz so eine Verschnaufpause bekommt.
Die Herausforderer-Ausfälle führten aber dazu, dass Scally und Netz in den vergangenen Wochen und Monate ohne Pause durchspielen mussten.
Im Dezember betonte Roland Virkus (57), dass die Ausfälle den Ursprungsplan der Fohlen durchkreuzten: „Natürlich war das so nicht geplant, dass die beiden komplett durchspielen müssen.“
Seoane sagte vor dem letzten Gladbach-Heimspiel des Jahres gegen Bremen (2:2) über Scally und Netz: „Beide haben gegen Union die Rechnung für die extreme Spielzeit in den vergangenen sechs Wochen bezahlt. Dessen sind wir uns absolut bewusst.“
Für Scally war es nicht nur aufgrund der vielen Spielanteile eine herausfordernde Halbserie: In der zweiten Hälfte der Hinrunde führte die Verletzung von Ko Itakura (26) dazu, dass der US-Nationalspieler eine Hybridrolle zwischen rechter Innenverteidiger und Rechtsverteidiger übernahm.
Das löste der 20-Jährige in der Regel sehr ordentlich. Die knapp vierwöchige Wettkampfpause dürfte er wie Netz aber gut gebrauchen, um sowohl physisch als auch mental die Batterien nach einem kräftezehrenden Halbjahr wieder aufzuladen. Gerardo Seoane wird hoffen, dass er den beiden 2024 durch die internen Verstärkungen auf den Außenverteidigerpositionen wieder mehr Pausen gönnen kann.