Ein gebrauchter Abend für Borussia!

Nach dem 0:2 von Borussia Mönchengladbach bei RB Leipzig stand für Fohlen-Trainer Gerardo Seoane (45) noch der Gang zu den übertragenden TV-Sendern an. Gerade nach Niederlage achten die Fans darauf, was ein Trainer über die Leistung seines Teams sagt.

Gladbach-Trainer Seoane sorgt für kuriosen TV-Moment

Seoane stellte sich den Fragen von „Sky“-Reporterin Nele Schenker (34) und musste die schwache Leistung seines Teams nach dem fünften Bundesliga-Spiel in Folge ohne Sieg erklären.

Eine Statistik stach Schenker bei der kurzen Vorbereitung auf die Gespräche nach Spielschuss offenbar besonders ins Auge. Mit der Statistik, dass Borussia keinen Schuss aufs Tor beim Auswärtsspiel in Leipzig hatte, wurde dann auch Seoane konfrontiert.

Was folgte, war ein Missverständnis im Live-TV, ein zwischenzeitlich gereizter Seoane, der dann aber versöhnliche Töne anschlug und sich sogar entschuldigte – letztlich wurde nur noch gelacht.

Schenker: „Sie wollten heute mehr Offensiv-Power ausstrahlen, sie hatten dann aber leider null Torschüsse. Wie enttäuschend ist das?“

Seoane: „Ich glaube nicht, dass wir null Torschüsse hatten, oder?“

Schenker: „Die Statistik zählt das so.“

Seoane: „Null Torschüsse? Nie aufs Tor geschossen?“

Schenker: „Ja, null Torschüsse.“

Seoane: „Oder das Tor nicht getroffen?“

(beide lachen)

Seoane: „Also es gab Kopfbälle, es gab andere Situationen. Ich weiß nicht, wie Sie die Statistik führen.“

Schenker: „Es geht um direkte Schüsse aufs Tor.“

Seoane: „Ah, aufs Tor. Sie haben nur gesagt, nie aufs Tor geschossen. Entschuldigen Sie, dann habe ich Sie falsch verstanden.“

Schenker: „Ja, dann haben Sie mich falsch verstanden.“

Seoane: „Wir haben nicht genau genug auf das Tor geschossen und geköpft. Da waren wir zu unsauber. Aber geschossen haben wir schon.“

(beide lachen)

Seoane hat sich seit seinem Amtsantritt in Mönchengladbach im Borussia-Umfeld den Ruf erarbeitet, eigentlich in Interviews und Gesprächen sehr kontrolliert und gelassen zu sein. Bei der Reaktion „Ich weiß nicht, wie Sie die Statistik führen“ wirkte er aber zumindest kurzzeitig gereizt.

Hintergrund des Missverständnisses: Die Reporterin bezog sich auf die Statistik „Schüsse auf das Tor“, davon gab es beim Borussia-Auswärtsspiel in Leipzig keinen. Seoane bezog sich hingegen auf die Statistik „Torschüsse“, da zählen auch Schüsse, die etwa neben das Tor gehen. Hier zählt die Bundesliga auf ihrer Website 13 Versuche der Fohlen.

Passend zu Seoanes Interview-Image in der laufenden Bundesliga-Saison reagierte er noch mit einem charmanten Lächeln – und einer Entschuldigung. Für einen kuriosen TV-Moment nach einem schwachen Fohlen-Auftritt sorgte er dennoch.