Gladbach-Problem offenbart?
Borussias Torwart-Situation: Dieses Detail wird Seoane nicht gefallen
Dieser Wert spricht für Moritz Nicolas (26) – aber nicht für seine Vorderleute.
Seit der Schulter-Verletzung von Jonas Omlin (30) vertritt den Kapitän der Ersatz-Torhüter Moritz Nicolas bei Borussia Mönchengladbach. Der macht seine Sache sehr ordentlich und trotzdem wird er wohl weichen müssen, sobald Omlin wieder einsatzbereit ist. Die Leistung von Nicolas stimmt – doch ein Detail wird seinem Trainer bitter aufstoßen.
Gladbach-Keeper Nicolas ist da, wenn man ihn braucht – doch das ist zu oft
Gerardo Seoane (45) berichtete zuletzt, dass sein Mannschafts-Kapitän zwar „noch nicht der alte Jonas Omlin“ sei, er aber in den nächsten zwei, drei Wochen wieder bei 100 Prozent sei.
Dabei hat sich sein Ersatz, Moritz Nicolas, für mehr als nur die Bank empfohlen. Der Torhüter überzeugte schnell nach Omlins Schulterverletzung durch solide Leistungen und Konstanz darin – für einen Keeper, der sich erstmals auf so großer Bühne präsentiert, ein Qualitäts-Merkmal.
Auf dem Platz darf eben nur ein Spieler pro Mannschaft die Position zwischen den Pfosten bekleiden – dass das langfristig Jonas Omlin sein wird, hat dabei nichts mit Moritz Nicolas zu tun.
Omlin, Kapitän und Anführer, gilt als wichtige Säule der Hintermannschaft und überzeugte in der Rückrunde der vergangenen Saison unter Ex-Trainer Daniel Farke (47) mit teils überragenden Paraden.
Von diesen hat auch Moritz Nicolas schon einige präsentiert. Tatsächlich parierte kein Bundesliga-Torwart bisher mehr Schüsse in der Saison als Nicolas. Mit 87 Paraden steht der junge Schlussmann vor gestandenen Keepern wie Marcel Schuhen (31) und Oliver Baumann (33) im Paraden-Ranking der Liga auf Platz eins.
Schuhen, der 21 Spiele in der Saison absolvierte, kommt auf 85 Paraden für Darmstadt 98. Oliver Baumann verpasste noch keines der 22 gelaufenen Bundesliga-Spiele und parierte den Ball 84-mal. Nicolas, der weniger Spiele (20) als seine Kollegen bestritt, überrascht also umso mehr als Spitzenreiter. Das dürfte Seoane aber gar nicht gefallen.
Dass es zu dieser für den Torwart löblichen Zahl gekommen ist, liegt in erster Linie daran, dass überhaupt so viele Bälle auf seinen Kasten kommen – 141 Schüsse durften die Borussia-Gegner in dieser Saison schon auf das Tor bringen. Kein anderer Bundesligist erlaubte so viele Tor-Versuche.
Während der Paraden-Wert von Nicolas also auf den ersten Blick als Pluspunkt für den Torwart gesehen werden kann, offenbart er bei genauerem Hinsehen ein Problem in der Borussia-Defensive, dass es schleunigst zu beheben gilt. Wenn weniger Schüsse des Gegners zugelassen werden, fallen auch weniger Tore – ganz egal, wer dann im Borussia-Tor steht.