Gladbach siegt im Rheinland-Duell Frauen stürmen per Heim-Dreier an die Tabellenspitze
Auftakt geglückt! Nach fast viermonatiger Winterpause ging es für Borussias Damen wieder um Punkte.
Zum Jahresauftakt in der Frauen-Regionalliga West hat die Frauenmannschaft von Borussia Mönchengladbach einen wichtigen Sieg eingefahren.
Vor 126 Zuschauerinnen und Zuschauern im Grenzlandstadion Mönchengladbach-Rheydt schlug das Team von Trainer Jonas Spengler (28) die zweite Mannschaft von Bayer 04 Leverkusen am Sonntag (5. März 2023) mit 3:1 (2:0).
Gladbach: Frauen siegen im Aufstiegsrennen
Im Duell des Zweiten gegen den Fünften am 15. Spieltag, nur zwei Zähler trennten beide Teams vor dem Spieltag, legte die Fohlen-Elf gleich stark los und vergab bereits in den Anfangsminuten in Person von Emily Tichelkamp (19) eine hochkarätige Gelegenheit (5.). Aus wenigen Metern schoss sie den Ball über das Tor.
Wenig später machte sie es dann besser, nach Flanke von rechts stand die VfL-Stürmerin in der Mitte völlig blank und ließ Bayer-Keeperin Moll mit einem platzierten Schuss ins linke Eck keine Abwehrchance.
Auch in der Folge kontrollierten die Gladbacherinnen das Spiel weitestgehend, in der Defensive ließ die Spengler-Elf ebenfalls wenig zu. Vorne verpasste es die sehr aktive Carolin Corres (26), die Führung auszubauen. Nach Ballgewinn ging es schnell über die linke Seite, mit ihrem Schuss im Strafraum traf die Flügelspielerin aber nur den rechten Innenpfosten (23.).
Nach gut einer halben Stunde reagierte Gäste-Trainer Dino Schacht und stellte mit einem Wechsel auf eine Fünferkette um, der Gladbacher Überlegenheit tat das aber keinen Abbruch. In der 32. Minute war es wieder Corres, die über links durchbrach, ihre flache Flanke in die Mitte musste Tichelkamp nur zum Doppelpack über die Linie drücken.
„Nachdem ich den ersten nach kurzer Zeit in die Wolken geschossen habe, war ich ein bisschen in der Bringschuld“, scherzte auch die zweifache Torschützin im Nachhinein. „Dann habe ich zum Glück noch die zwei Tore beisteuern können, darüber freue ich mich sehr.“
Die Gladbacherinnen hatten vor der Pause noch einige weitere gute Angriffsmöglichkeiten, die sie aber zu selten in Torgefahr ummünzten.
Die beste Gelegenheit der Gäste ließ Alina Recht verstreichen, beim Drehschussversuch im Sechzehner traf sie den Ball nicht richtig, sodass keine Gefahr entstand (34.). Mit einem verdienten 2:0 ging es in die Kabinen.
„Die erste Halbzeit war super“, sagte Jonas Spengler nach der Partie. „Wir müssen meiner Meinung nach 4 oder 5:0 führen, dann ist das Ding erledigt. Da haben wir aber die Geduld nicht gehabt, da müssen die Mädels noch ein bisschen ruhiger bleiben und erwachsener werden.“
Nach dem Seitenwechsel kamen die Gäste jedoch etwas besser ins Spiel. Die eingewechselte Höfer vergab nach 55 Minuten eine hochkarätige Gelegenheit, nachdem VfL-Keeperin Luisa Palmen (21) eine Flanke durchgerutscht war. Madita Giehl (28) konnte auf der Linie klären.
„Es war klar, dass sie in den ersten zehn Minuten alles reinhauen werden, da müssen wir viel erfahrener werden. Wir haben den Gegner selbst wieder ins Spiel geholt“, monierte Spengler.
Torwartfehler bringt Leverkusen zurück ins Spiel
Die Gladbacherinnen kamen selbst kaum noch gefährlich vor das Leverkusener Tor und gerieten hinten mehr und mehr unter Druck. 20 Minuten vor Schluss nutzte Selin Disli einen Abspielfehler von Palmen und schob zum nicht unverdienten Anschlusstreffer ein (70.).
„Das passiert. Im ersten Pflichtspiel ist das natürlich ärgerlich, aber das muss man abhaken können“, so Palmen, die erst in der Winterpause vom österreichischen Champions-League-Teilnehmer SKN St. Pölten an den Niederrhein gewechselt war.
Nach ihrem Fehler konnte sich Palmen aber auf ihre Vorderleute verlassen, die sofort versuchten, den alten Abstand wiederherzustellen. „Da kann man auf jede zählen, jede weiß, wie sie die andere aus dem Loch holen kann. Das gibt einem sehr viel, das zeichnet uns aus“, hob sie den Teamgeist hervor.
Im Anschluss an das Gegentor rannten die Fohlen an, ließen aber immer wieder lange Bälle hinter die eigene Kette zu. Weitere gefährliche Möglichkeiten für die Gäste sprangen jedoch nicht heraus. In der 81. Minute versucht es die eingewechselte Selma Fohrer (20) mal mit einem Entlastungsangriff, ihr Schuss aus spitzem Winkel brachte Moll aber nicht in Verlegenheit.
Die ebenfalls eingewechselte Jessica Hackenberger (26) sorgte fünf Minuten vor Ende für die Entscheidung. Nach schönem Außenristpass von Fohrer war sie in der Mitte schneller als zwei Verteidigerinnen, ging an Torhüterin Moll vorbei und schob aus spitzem Winkel zum 3:1 ein (85.). Das siebte Saisontor für die beste Torjägerin des VfL.
In den Schlussminuten ließen die Fohlen nichts mehr anbrennen und brachten den Vorsprung souverän über die Zeit. Hackenberger ließ in der Nachspielzeit sogar noch eine Gelegenheit zum Doppelpack liegen.
Durch den Heimerfolg steht der VfL mit nun 28 Punkten an der Tabellenspitze, da Aufstiegskonkurrent Borussia Bochholt an diesem Wochenende spielfrei hatte. Im engen Aufstiegsrennen (nur der Erste geht in die Aufstiegsspiele gegen den Meister der Regionalliga Südwest) bleibt die Spengler-Elf also mittendrin und konnte einen Konkurrenten auf Abstand halten.
„Wir sagen ganz klar, wir wollen unter den besten zwei oder drei bleiben und bis zum Schluss die Chance haben, aufzusteigen. Dass wir die Qualität haben, haben wir heute gezeigt“, sagt Spengler mit Blick auf die Saisonziele. „Wir haben einen Gegner gespielt, der uns hätte überholen können. Da haben wir eindrucksvoll gezeigt, dass wir einen Tick voran sind.“
Weiter geht es für die VfL-Frauen am kommenden Sonntag (12. März, 15 Uhr) im Auswärtsspiel bei den neuntplatzierten Sportfreunden Siegen, das nächste Heimspiel im Grenzlandstadion steigt am 19. März (13 Uhr).
Borussia: Palmen – Rösener, Giehl, Brietzke – Kato (66. Guyens), van Rijswijk, van Leeuwe (84. L. Schmitz), Corres – Bartsch, Tichelkamp (66. Fohrer) – S. Schmitz (59. Hackenberger) // Bank: Gneisinger (Tor).
Tore: 1:0 Tichelkamp (12.), 2:0 Tichelkamp (32.), 2:1 Disli (70.), 3:1 Hackenberger (85.).
Zuschauer: 126 (Grenzlandstadion).